Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe
mürrisch über das Land. Die Sonne hatte sich rotgelb gefärbt und würde in einer Stunde untergehen.
Überraschend meldete sich sein Armbandfunkgerät. »Hier spricht Bengtson. Wir haben offensichtlich drei Teilnehmer der Besichtigungstour verloren.« Die Stimme klang keineswegs besorgt, eher belustigt darüber, dass drei Mitglieder des Unternehmens nicht zum Treffpunkt zurückgefunden hatten.
Domahn reagierte jedoch heftig. »Was heißt das?«, rief er.
»Terly Anternach, Gondor Grayloft und Khun Zburra fehlen.«
»Befanden Sie sich nicht in Begleitung eines Varben?«
»Offenbar haben sie ihren Führer weggeschickt. Jedenfalls ist er inzwischen hier eingetroffen und berichtete, dass die drei die Kanalkreuzung weiter nördlich besichtigen wollten.«
»Besteht wenigstens Funkkontakt zu der Gruppe?«
»Nein«, bekannte Bengtson zögernd. »Aber das beunruhigt mich nicht. Wenn die drei auf Abenteuer aus sind, werden sie sich hüten, Anrufe zu beantworten. Ich bin überzeugt, dass sie früher oder später hier eintreffen.«
»Früher oder später!«, fauchte Domahn. »In knapp einer Stunde wird es dunkel. Nehmen Sie zwei Männer und lassen Sie sich von einem Varben dorthin bringen, wo die Gruppe sich zuletzt aufgehalten hat. Kommen Sie danach alle sofort hierher.«
»Gut«, sagte Bengtson kleinlaut. »Ich melde mich, sobald wir sie gefunden haben.«
Domahn murmelte eine Verwünschung. Wenn es aufgrund eigenmächtiger Handlungsweise einiger Solaner zu Schwierigkeiten kam, würde das nicht zuletzt er auszubaden haben.
Von Galbraith Deighton und Fellmer Lloyd begleitet, war Perry Rhodan der Einladung Waybunths in dessen Wohnkugel gefolgt. Außer ihnen waren die Weltverwalter Logasinth, Merpovanth und Zonjagonth anwesend. Merpovanth wurde von seinem persönlichen Kontrolleur begleitet.
Rhodan wusste mittlerweile, dass diese Varben Angehörige des so genannten Kolonialrats waren. Sie bestimmten, was auf Wassytoir geschah, gehörten aber nicht der Zentralregierung an. Das ließ weitreichende Vereinbarungen von vornherein unwahrscheinlich erscheinen.
Waybunth war höflich und hörte aufmerksam zu, machte jedoch kein Hehl aus der Tatsache, dass alle Entscheidungen auf Dacommion getroffen wurden.
»Unter diesen Umständen bitte ich Sie, mich so schnell wie möglich mit der Zentralregierung zusammenzubringen«, sagte Rhodan. »Die Umstände von Koerlaminths Tod beweisen, dass die Hulkoos keine Rücksicht üben. Sie werden im Auftrag der Inkarnation CLERMAC Kleine Majestäten auf allen Welten des Varben-Nests ansiedeln.«
»Wir wollen nichts dramatisieren«, beschwichtigte Zonjagonth herablassend. »Zweifellos beurteilen Sie die Lage nach Ihren eigenen schlechten Erfahrungen. Aber hier haben die Hulkoos es nicht mit einem verlassenen Planeten zu tun wie im Falle Ihrer Heimatwelt. Ich glaube nicht, dass die Inkarnation die Eroberung eines ganzen Imperiums plant.«
Perry Rhodan musste seine Erregung unterdrücken. »Niemand behauptet, dass es tatsächlich zu einer Invasion kommen wird. Aber die Gefahr zeichnet sich ab, und Sie sollten sich darauf vorbereiten, ihr begegnen zu müssen.«
»Wir werden darüber beraten«, versprach Merpovanth. »Die Zentralregierung wird einen ausführlichen Bericht erhalten, und mit der Hilfe des Schweren Magiers werden wir den richtigen Weg einschlagen.«
»Bis dahin kann es zu spät sein!«, wandte Deighton ein.
Rhodan nickte. Bevor er weiterreden konnte, meldete sich Mentro Kosum aus der SOL und berichtete von dem Verschwinden dreier Solaner. »… es handelt sich um die Info-Archivarin Terly Anternach, den Astronomen und Observatoriumsanwärter Gondor Grayloft und den Ortungstechniker Khun Zburra«, schloss Kosum.
»Ich kümmere mich darum«, sagte Rhodan zu. »Wir dürfen diese Sache aber nicht dramatisieren, denn ich denke, dass sie sich als harmlos erweisen wird.«
»Das glaube ich ebenfalls«, stimmte Kosum zu. »Wir wissen ja, wie SOL-Geborene reagieren, wenn sie auf einen Planeten gelangen.«
»Drei von unseren Leuten sind verschwunden«, sagte Rhodan zu den Varben. »Sie wollten das Kanalsystem besichtigen.«
»Verschwunden?«, echote Waybunth. »Niemand kann auf Wassytoir einfach verschwinden.«
Perry Rhodan ließ den Weltverwalter nicht aus den Augen. »Was werden Sie tun?«
»Ich ordne sofort eine Suchaktion an. Wir werden die Vermissten schnell finden, wenn sie tatsächlich auf Wassytoir sind.«
Rhodan überhörte den versteckten Vorwurf geflissentlich. »Wir
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