Silberband 097 - Rebell gegen ES
wir das Schiff orten.«
Ein kurzer Moment das Zögerns, dann: »Erster Funkkontakt.«
Cornor Lerz wartete ab, bis der Kommandant der TARAH fortfuhr.
»Es ist ein Raumschiff der GAVÖK. An Bord befindet sich Mutoghmann Scerp, ein Neu-Arkonide.«
»Bringen Sie ihn zu mir!«, bestimmte Cornor Lerz.
Er schaltete ab und wandte sich wieder den eigenen Offizieren und den Kommandanten einiger anderer Schiffe zu, mit denen er konferiert hatte.
»Die GAVÖK nimmt von sich aus Kontakt auf. Bitte kehren Sie zu Ihren Schiffen zurück und sorgen Sie dafür, dass es nicht zu unerwünschten Zwischenfällen kommt.«
Wichtig war ihm jetzt, dass niemand auf den Gedanken kam, den Raumer der GAVÖK unter Feuer zu nehmen. Nicht alle Schiffsbesatzungen waren schon in jeder Hinsicht zuverlässig. Von einigen Kommandanten waren in der Zwischenzeit Auseinandersetzungen an Bord gemeldet worden.
In der Zentrale entstand Unruhe. Einer der Offiziere bewegte den Oberkörper schwingend hin und her. Cornor Lerz blickte ihn scharf an.
»Beherrschen Sie sich! Die Zeit ist vorbei, in der noch jeder Amok laufen durfte. Ich dulde keine Gewalttätigkeit an Bord.«
Der Offizier beruhigte sich. »Entschuldigen Sie, Cornor Lerz«, sagte er. »Es ist schon vorbei.«
Kurze Zeit später wurde ein Beiboot eingeschleust. Gleich darauf zeigte die Überwachung, dass der Kommandant der TARAH mit dem Neu-Arkoniden auf dem Weg zum Konferenzraum war.
Cornor Lerz erreichte mit drei Offizieren den Konferenzraum noch kurz vor dem Galaktiker.
Scerp war jung, aber sein Ausdruck verriet, dass er über große Erfahrung verfügte. Er war ein Mann, den der Haluter vorbehaltlos als den Repräsentanten der GAVÖK akzeptierte.
»Sie hatten einige Schwierigkeiten«, sagte der Neu-Arkonide. »Sind sie überwunden?«
Cornor Lerz wusste, dass er keine tiefgreifenden Erklärungen abzugeben brauchte. Mutoghmann Scerp schien zumindest zu ahnen, dass sich das halutische Volk in einer Ausnahmesituation befunden hatte.
»Wir haben die Lage im Griff«, antwortete der Haluter. »Es wird zu keinen unkontrollierten Angriffen mehr kommen. Von jetzt an werden wir alle Aktionen aufeinander abstimmen und gezielt durchführen.«
»Ein zweites terranisches Raumschiff befindet sich im Anflug«, meldete ein Funkoffizier. »Es kommt von Gäa, an Bord befindet sich Anson Argyris. Julian Tifflor schickt ihn.«
»Sorgen Sie dafür, dass er so schnell wie möglich zu uns kommt«, sagte Cornor Lerz erfreut.
Ronald Tekener starrte auf die beiden Zellaktivatoren, die ungeschützt in ihrer Verankerung lagen. Kaum einen halben Meter neben ihnen hatte ein Energiestrahl ein riesiges Leck aufgerissen. Die Aktivatoren waren dabei beschädigt worden. Andernfalls hätten sie unter dem Einfluss der Mitosestrahlung explodieren müssen.
Der Tod ist für einen Unsterblichen etwas unendlich Fernes. Er sieht andere altern und schließlich sterben, während der Tod noch nicht einmal in seine Nähe kommt. Umso härter trifft es ihn, wenn sein eigenes, ihm unendlich erscheinendes Leben zu Ende geht.
Tekener wagte nicht, nach den Zellaktivatoren zu greifen. Plötzlich fürchtete er die letzte Konsequenz.
Seine Blicke glitten über die Ränder des Lecks. Er fragte sich, ob die eiförmigen Geräte schlagartig um mehrere tausend Grad erhitzt worden waren. Sahen sie nur äußerlich intakt aus, während sie tatsächlich nur noch Schrottwert hatten?
Oder konnte es sein, dass dieser Raumsektor gar nicht von der Strahlung erfasst wurde?
Die jäh aufgeflackerte Hoffnung erlosch sofort wieder, als Tekener an den SVE-Raumer in geringer Distanz dachte. Jedes Raumschiff der Laren war zugleich ein Mitosestrahler.
Er glaubte bereits zu spüren, dass er alterte, obwohl ihm noch knapp dreißig Minuten Zeit blieben.
»Sie haben die Strahlung abgeschaltet«, flüsterte er im Selbstgespräch. »Es muss so sein.«
Endlich streckte er die Hand nach seinem Zellaktivator aus. Vorsichtig berührte er das Gerät, dann verkrampften sich seine Finger darum.
Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchströmte ihn, als er die belebenden Impulse wahrnahm. Minutenlang war er unfähig, an etwas anderes zu denken als daran, dass er leben durfte.
Tekener zuckte zusammen, als er einen Lichtschein bemerkte. Hastig schaltete er seinen Helmscheinwerfer wieder aus. Sekunden später sah er einen Laren wenige Meter außerhalb des Lecks vorbeischweben.
Er nahm auch Jennifers Zellaktivator und verstaute beide Geräte sorgfältig in den
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