Silberband 097 - Rebell gegen ES
Schulter wurde fester. »Wenn Ihnen etwas daran liegt, Vanne, dass Hotrenor-Taak am Leben bleibt, dann müssen Sie ihm helfen.«
»Ich werde tun, was ich kann«, versprach das Konzept. Tatsächlich lag ihm sehr viel daran, dass Hotrenor-Taak nichts zustieß, denn durch seinen Tod wäre der Plan der Kelosker gefährdet worden.
»Gehen Sie jetzt, ich bin müde … ich möchte das Fest der Urquelle noch erleben.«
Der Greis war eingeschlafen. Kershyll Vanne verließ das Zimmer auf Zehenspitzen.
Auf dem Korridor wartete Pontek-Gool.
»Sie sehen mitgenommen aus, Vanne. Was hat der Auserwählte im Fieberwahn fantasiert?«
»Warum befragen Sie nicht einfach Ihre Abhöranlagen?«, erwiderte Vanne. Er wusste, dass er von nun an seines Lebens nicht mehr sicher war, falls Pontek-Gool zu den Verschwörern gehörte.
6.
»Kershyll Vanne kümmert sich in letzter Zeit zu viel um die Wolklovs«, sagte der Kelosker Llamkart zu seinen Artgenossen Tallmark und Sorgk. »Es ist nicht seine Aufgabe, die Insektenabkömmlinge zu erforschen, sondern unsere Arbeit zu unterstützen. Wir sollten ihn daran erinnern, dass wir den Howalgonium-Schock noch nicht ganz überwunden haben.«
»Selbst wenn er mit uns zusammenarbeitet, scheint er mit den Gedanken woanders zu sein«, bestätigte Tallmark.
»Es ist auch mir nicht entgangen, dass er im Zusammenhang mit dem Black Hole immer öfter falsch reagiert«, pflichtete Sorgk bei. »Er wirkt geistesabwesend und gibt falsche Antworten. Das könnte Hotrenor-Taak misstrauisch machen. Schließlich haben wir Kershyll ihm gegenüber als Sieben-D-Mann und Paradiagnost ausgegeben.«
»Das ist er auch weiterhin«, sagte Llamkart. »Zweifellos besitzt er seine Fähigkeiten noch, nur scheint er sie zweckentfremdet einzusetzen. Ich erinnere daran, dass wir Kershyll als Besatzungsmitglied der SOL ausgaben, das von uns als n-dimensionales Medium präpariert wurde. So benimmt er sich aber nicht mehr. Wir nähern uns mit Riesenschritten der Vollendung unseres Planes. Wenn es jetzt zu einer Panne kommt …« Er ließ den Satz unvollendet. Die anderen konnten sich selbst ausmalen, was geschehen würde, sobald die Laren ihr falsches Spiel durchschauten.
Die drei Kelosker wussten schon lange, dass ihre einundzwanzig Artgenossen, die sich mit Perry Rhodan auf der SOL befunden hatten, in die Kristallstrukturen der Superintelligenz eingegangen waren, die sich Kaiserin von Therm nannte. Seit dem Tag, als sie diese Nachricht von Dobrak erhalten hatten, galt ihr Streben nur dem Zweck, es ihm und den anderen gleichzutun.
Dass mit dem Black Hole eine Falle für die Laren entstand, war für die Denker aus Balayndagar inzwischen zu einem Sekundäreffekt geworden, obgleich der von ihnen erstellte Achtzig-Jahre-Plan dies als Hauptziel vorgesehen hatte.
»Soll Kershyll Vanne die Interessen seines Volkes im Auge behalten, damit wir uns auf unseren Weg konzentrieren können«, sagte Llamkart.
»So einfach ist das nicht!«, ertönte Vannes Stimme von der Tür.
Das Konzept musterte die Kelosker amüsiert, die deutlich sichtbar zusammengezuckt waren.
»Du hast uns erschreckt«, sagte Tallmark.
»Das war genauso wenig meine Absicht, wie eurem Gespräch zu lauschen«, entschuldigte sich Vanne.
»Wir wollten ohnehin mit dir sprechen.«
»Über die Arbeitsaufteilung?«, fragte Vanne spöttisch. »Dazu muss ich sagen, dass es nicht angeht, dass jeder seine ureigensten Interessen verfolgt. Wir würden der Gesamtplanung arg schaden. Demzufolge müssen wir weiterhin eng zusammenarbeiten.«
»Das sagst ausgerechnet du, der sich immer weniger um das Black Hole kümmert.« Tallmarks Ton war vorwurfsvoll. »Es hat inzwischen den Anschein, als seien die Probleme der Wolklovs für dich wichtiger als die deines eigenen Volkes.«
»Danke, dass du mich als Terraner anerkennst«, sagte Vanne. »Hoffentlich tut das jemand anders auch.«
Tallmark horchte auf.
»Hast du private Sorgen, Kershyll?« Als er keine Antwort bekam, gab er sie sich selbst. »Ja, du kämpfst mit Schwierigkeiten. Ich muss blind gewesen sein, dass ich das nicht eher erkannte. Verzeih mir, Kershyll, wir waren egoistisch. Können wir dir helfen?«
Vanne schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, nein. Ich muss selbst damit fertig werden, aber ich habe vorgesorgt. Falls meine Maßnahmen jedoch nichts nützen, bin ich verloren …«
Er brach unvermittelt ab, jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht, und seine Augen wurden blicklos. Gleich darauf wurde er von einem
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