Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
noch rechtzeitig fuhr Ronald Tekener das Sicherheitsschott des Antigravschachts hinter sich zu. Er hörte, dass die Haluter das Schott zerschmetterten. In der Zentrale befand er sich gleich darauf in einem vielfach abgesicherten Sektor, der nicht einmal von den Halutern ohne weiteres erstürmt werden konnte. Dieser Kernbereich sollte Sicherheit auch bei schweren Geschütztreffern sowie im Katastrophenfall bieten.
    Doch so schnell kamen die vierarmigen Riesen nicht. Über die Bordbeobachtung konnte er verfolgen, dass sie sich an den Generatoren, an den Impulskanonen und den Desintegratorgeschützen austobten. Sie feuerten die Geschütze ab, bis er ihnen die Energiezufuhr sperrte. Von da an zerstörten sie wahllos alle Einrichtungen.
    Tekener fasste einen Entschluss, der weitreichende Folgen haben sollte – er setzte einen gerichteten Notruf über Hyperkom in Richtung Hundertsonnenwelt ab.
    Die Antwort kam schon Minuten später. Er blickte auf den schwarzen, massigen Schädel eines Haluters.
    »Ich habe Ihren Notruf empfangen. Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Ronald Tekener. Ich habe fünf schiffbrüchige Haluter aufgenommen.«
    »Und?«, erklang es ungeduldig.
    »Es war ein Fehler, sie zu retten. Wie die Wahnsinnigen zerstören sie alles, was ihnen in die Quere kommt. Das geht weit darüber hinaus, was sich Haluter im Zustand der Drangwäsche erlauben.«
    »Ich bin Cornor Lerz. Kommandant der TRISHKAT. Wir kehren in das Kampfgebiet zurück, dann werden wir weitersehen.«
    »Hoffentlich lebe ich bis dahin noch.« Tekener schaltete ab. Cornor Lerz hatte auf ihn einen ausgesprochen düsteren Eindruck gemacht.
    Er zuckte zusammen, als ein schwerer Körper gegen das Hauptschott prallte.
    Jennifer Thyron blieb nur die Alternative, in der fremdartigen Existenzform aufzugehen und die eigene Persönlichkeit restlos zu verlieren oder bis zur Selbstaufgabe zu kämpfen. Der rote Nebel war in seiner Gier nach Leben so rücksichtslos, dass es keine Verständigung geben konnte.
    Immerhin hatte sie klar erkannt, dass der Nebel noch weit von jeder Intelligenz entfernt war. Er hatte nicht die Fähigkeit zu denken, sondern folgte ausschließlich Instinkten. Das hatte sie Tek mitzuteilen versucht.
    Sie war körperlos geworden. Ihre gesamte Lebensenergie war in dem Nebel aufgegangen, sodass sie selbst nicht mehr wusste, welche Existenzform sie eigentlich hatte.
    Ihr anfängliches Entsetzen wich allmählich nüchterner Überlegung. Ihr wurde bewusst, dass sie trotz aller Erfahrung als Spezialistin für Überlebenstechnik selbst nur instinktiv gehandelt und damit genau das Falsche getan hatte. Sie hatte sich dem Nebel angepasst und sich seiner Gewalt gebeugt, anstatt die wenigen Ansatzpunkte aufzunehmen, die er ihr bot.
    Da der Nebel nicht dachte, wurden seine Handlungen und Motive bald transparent. Jennifer merkte, dass sie sogar feinste Reaktionen vorausberechnen konnte, sobald sie versuchte, diese Erscheinung allein nach ihren Instinkten zu beurteilen.
    Tiefer drang sie in die fremden Lebensimpulse ein und spürte dabei einen wachsenden Widerstand. Der Nebel wehrte sich gegen ihr Vorgehen, und mit einem Mal sah sie sich einem schwer zu beschreibenden Nichts gegenüber. Sie hatte das Gefühl, an den Rand eines Abgrunds gedrängt zu werden, hinter dem sich die Dimensionen bis in die Unendlichkeit hinein öffneten.
    Deutlich erkannte sie die wachsende Abneigung dieser eigentümlichen Lebensform gegen sie, während sie verfolgte, dass der Nebel die Haluter belauerte, um sofort zupacken zu können, sobald sie eine Blöße erkennen ließen.
    Jennifer war auf dem richtigen Weg. Sie wollte Instinktreaktionen hervorrufen, dass der Nebel sie von sich stieß wie ein Tier eine unbekömmliche Speise.
    Entschlossen ging sie zum entscheidenden Angriff über.
    Gemeinsam stürmten die Haluter gegen das Schott an und zerschmetterten es. Tekener floh aus der Zentrale durch ein kleineres Seitenschott und sprang in einen abwärts gepolten Antigravschacht, verließ ihn jedoch schnell wieder, weil er hörte, dass mindestens ein Haluter ihm folgte.
    Er erreichte den Maschinenraum mit den Reaktoren, Speicherbänken, den Kalupschen Konvertern und Antigravprojektoren. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er sich bewusst wurde, dass er den Halutern ausgeliefert war. Die Space-Jet war nicht mehr flugfähig, und mit dem Drei-Mann-Zerstörer konnte er die Milchstraße ebenso wenig erreichen wie die Hundertsonnenwelt.
    Roter Nebel strich träge

Weitere Kostenlose Bücher