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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bestialischer Wut auf alles Lebende, was ihren Weg kreuzte. Zu Tausenden wurden die Ourthels Opfer dieser Revolte, die lediglich das Ergebnis einer gewollten Bioprogrammierung war.
    In aller Hast wurden die Androidenjäger entworfen, entwickelt und schließlich gebaut. Sie hatten nur die einzige Aufgabe, alles zu vernichten, was nicht die Gedankenmuster eines normal denkenden Ourthels besaß. Die Tiere der Treibhauswelt bildeten die zweite Ausnahme.
    Auf dem fünften Planeten begann ein unbeschreiblicher Krieg, in dessen Verlauf es immer problematischer wurde, entflohene Fehlzüchtungen organischen Ursprungs aufzuspüren und zu vernichten. Sie zogen sich in teilweise unbekannte Hohlräume unter und neben den Labors zurück und operierten von dort aus gezielt. Sie wussten, dass es ohnehin ihr Schicksal gewesen wäre, in den Arenen oder auf kosmischen Schlachtfeldern zu sterben, warum also nicht gleich auf der Welt, der sie ihr verfluchtes Dasein zu verdanken hatten …?
    Sabotagetrupps dieser Geächteten stiegen nachts zur Oberfläche empor und sprengten wichtige Teile aus der Treibhauskuppel. Wenn eine der tragenden Säulen einstürzte, folgten ihr große Stücke des gläsernen Daches, das beim Aufschlag zersplitterte.
    Immer unerbittlicher wurde der Kampf zwischen den Fehlzüchtungen und ihren Todfeinden, den Androidenjägern. Beide Seiten kannten keine Schonung. Sie kannten auch keine Furcht vor dem Tod, weil sie so programmiert worden waren.
    Die Ourthels aber erzeugten und handelten weiter, ohne dass ihnen der schleichende Untergang ihrer Welt bewusst wurde. Vielleicht hätte es noch einige tausend Jahre gedauert, bis der Tag der Vernichtung kam, aber ein weiteres Ereignis eskalierte die unheilvolle Entwicklung. Eines Tages entdeckten die Hordeis den Planeten.
    Gethaar-Hay spürte, dass es heute besonders warm an der Oberflä che sein musste.
    Gegen Mittag konnte er durch die Spalten in der Felsendecke seltsame Geräusche hören, die zweifellos von der Oberfläche kamen. Manchmal zersprangen mit klirrendem Krachen überhitzte Glasstücke und regneten auf die Ruine herab. Er kannte dieses Phänomen von früher her, als er noch kein Gefangener gewesen war und frei in den Trümmern umherstreifte. An selten heißen Tagen riefen die Sonnenstrahlen merkwürdige Effekte hervor. Glas splitterte oder schmolz, Säulen zerbarsten und stürzten um, und manchmal gab es sogar riesige Brände, die Tiere und Pflanzen vernichteten.
    Hier unten in seinem Gefängnis hatte er das alles nicht mehr erlebt. Hier war er vor solchen Naturereignissen sicher, aber dafür hatte er auch die Freiheit der Bewegung verloren.
    Es wurde immer heißer. Sein logisch denkendes Gehirn sagte ihm, dass er nichts zu befürchten habe. Die Hitze konnte hier unten nicht viel ausrichten. Außerdem hätte er selbst durch ein Feuer gehen können, ohne dass sein Körper beschädigt worden wäre.
    Aber da war noch etwas, das ihn beschäftigte. Seit geraumer Zeit empfing sein Androidengehirn nicht der Norm entsprechende Organimpulse.
    Derartige Impulse, auf die man ihn einst programmiert hatte, gab es schon lange nicht mehr. Mit den Ourthels waren auch ihre Züchtungen vernichtet worden. Nur die Androiden hatten überlebt, wenngleich nur in kleiner Zahl. Gethaar-Hay hatte bei seinen langen Wanderungen nach der Katastrophe nur einen einzigen anderen Jäger getroffen.
    Die aufgefangenen Impulse waren organischen Ursprungs. Er wusste das, weil er fähig war, gedankliche Muster zu empfangen und einzuordnen. Ihren Sinn zu begreifen war ihm jedoch nicht möglich.
    Prompt aktivierte sich sein Bewegungsmechanismus und versuchte, den ovalen Körper freizubekommen. Mit aller Kraft drückte er gegen die Trümmer, die ihn festhielten, doch der Versuch blieb erfolglos wie immer.
    Ein unerhörter Zufall kam ihm zu Hilfe.
    Mit einigem Erschrecken – hatten die Ourthels bei seiner Herstellung auch den Schrecken programmiert …? – bemerkte er den langsam durch die Felsspalten herabkriechenden weißglühenden Strom geschmolzenen Glases. Sobald dieser Strom ihn erreichte, würde alles vorbei sein.
    Durchsichtige Tropfen, die nach unten fielen, erstarrten sofort und wuchsen zu kleinen Säulen. Ihnen folgte der eigentliche Strom, der langsamer erstarrte, aber nicht langsam genug.
    Gethaar-Hay sah, dass eine der glühenden Glaszungen seitlich das eine der Trümmerstücke erreichte, die ihn einklemmten. Die Hitze war noch groß genug, die Berührungsstelle zwischen dem

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