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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Grunde genommen war das Angebot des Terraners Wahnsinn. Er war bereit, in die Sphäre zu kommen, um die Besatzung des Schiffes vor dem drohenden Untergang zu retten.
    Musste er nicht damit rechnen, getötet zu werden, sobald sie außer Reichweite der Waffen der SOL waren? Dieses Risiko schien er einzukalkulieren.
    Und mein Geschenk für BARDIOC?, fragte sich BULLOC voller Selbstironie. Statt mit dem riesigen Fernraumschiff würde er mit einem Menschen ankommen, der dann vielleicht schon nicht mehr lebte.
    Er wusste jedoch, dass ihm keine Wahl blieb. Die Choolks würden das Feuer auf die SOL eröffnen. Allein konnte er nicht fliehen, denn dann würden sich die Terraner an der Jagd auf ihn beteiligen.
    »Du kannst kommen«, sagte er. »Zuvor musst du aber den Kristall ablegen. Ich könnte es nicht ertragen, damit in Berührung zu geraten.«
    War BULLOC so sehr mit seinen Sicherheitsproblemen beschäftigt, dass sein mentaler Druck nachließ, oder gab es dafür eine andere Erklärung?, überlegte Perry Rhodan. Auf jeden Fall fühlte er sich freier, wenngleich er nach wie vor nicht dazu in der Lage gewesen wäre, gegen die vierte Inkarnation vorzugehen.
    Nachdem BULLOC auf den verzweifelten Vorschlag eingegangen war, fragte Rhodan sich, ob er überhaupt dazu in der Lage sein würde, die Sphäre zu betreten. Sein Widerwille gegen dieses Gebilde war nach wie vor groß. Die zweite Frage war, ob er in der Sphäre leben konnte. Doch er musste dieses Risiko eingehen, denn es war die einzige Möglichkeit, zehntausend Besatzungsmitglieder zu retten.
    »Ich muss mit Atlan sprechen«, verlangte er von BULLOC. »Er soll das Ausschleusungsmanöver leiten und unsere Flucht vor den Choolks verheimlichen.«
    Die Inkarnation hatte nichts einzuwenden.
    »Du bist wahnsinnig!«, stieß der Arkonide hervor, nachdem er ihm sein Vorhaben offengelegt hatte. »Das werde ich auf keinen Fall zulassen.«
    »Und dir bleibt überhaupt keine andere Wahl«, hielt Rhodan ihm entgegen. »Es ist im Interesse BULLOCs, und niemand an Bord kann sich seinen Wünschen entziehen.«
    »Trotzdem beschwöre ich dich, das nicht zu tun. Es wäre dein sicherer Tod.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Der Tod ist mir nur sicher, wenn BULLOC sich in einigen Minuten noch in der SOL aufhält und Puukar das Feuer auf uns eröffnen lässt.«
    »Es muss noch eine bessere Möglichkeit geben.«
    »Darüber nachzudenken, bleibt keine Zeit mehr, Alter. Das weißt du ebenso gut wie ich.«
    »Wir werden dich wieder befreien!«, versprach Atlan. »Und wenn wir der Inkarnation bis zum Ende des Universums folgen müssten.«
    »So weit wird sie es vermutlich nicht schaffen.« Rhodan lächelte schwach. »In erster Linie kommt es darauf an, dass ihr Puukar beschwichtigt. Er ist nervös.«
    Er wartete keine Antwort ab, sondern schaltete den Interkom ab. Mit fliegenden Fingern löste er das Band mit dem Kristall von seinem Hals und legte es auf den Boden. Dann ging er auf die leuchtende Sphäre zu.
    Atlan warf einen Blick auf die Zeitanzeige. Puukars Ultimatum war nahezu abgelaufen, deshalb rief er den Choolk über Hyperfunk.
    »Was ist geschehen?«, brauste der Kriegsführer sofort auf. »Wir registrieren, dass die Impulse der Inkarnation an Intensität nachgelassen haben und bald ganz versiegen werden. Sie versuchen, uns zu überlisten.«
    »Sie ist weg!«, erklärte Atlan gelassen.
    »Was?«, heulte der Choolk auf und sprang aus seinem Sitz. »Wo ist Rhodan? Ich will mit ihm sprechen.«
    »Das ist nicht möglich. Die Inkarnation hat ihn mitgenommen, um sicher zu sein, dass von Bord der SOL aus nichts gegen sie unternommen wird.«
    Für einen Augenblick stand Puukar wie versteinert da, dann brüllte er Befehle, die an seine Offiziere gerichtet waren. Zweifellos ordnete er die Verfolgung der Sphäre an.
    Er bebte vor Wut, als er sich wieder dem Funkbild zuwandte. »Für diesen niederträchtigen Verrat sollte ich die SOL angreifen«, sagte er gepresst. »Aber dazu haben wir jetzt keine Zeit. Wir müssen die Inkarnation finden, bevor sie unsere Reichweite verlässt!«
    »Reden Sie doch keinen Unsinn!«, rief Atlan. »Wir hatten keine andere Wahl, denn wir standen unter dem Einfluss der Inkarnation.«
    Kommentarlos unterbrach Puukar die Verbindung. Auf dem Ortungsschirm konnte Atlan verfolgen, dass die Schiffe der Choolks in Bewegung kamen und in verschiedene Richtungen beschleunigten.
    Gucky materialisierte in der Zentrale.
    »Unsere Freunde werden kein Glück haben«, prophezeite er.

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