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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Minutenlang verharrte er in dieser Stellung, ohne etwas zu sagen. Endlich hob er den Kopf.
    »Eine Stunde – das ist alles, was ich für dich tun werde.«
    Gleichzeitig erlosch die Übertragung. Puukar hatte die Verbindung abgebrochen.
    Rhodan wartete auf BULLOCs Reaktion. Ich habe nichts gewonnen!, dachte er müde. In einer Stunde werden wir in der gleichen Situation sein wie jetzt.

4.
    Sein Fehler hatte eindeutig darin bestanden, sich zu sehr dem Triumph des Augenblicks hinzugeben. Er hatte den Sieg über seine Vorgänger und über die Besatzung der SOL genossen und dabei vorübergehend außer Acht gelassen, dass er an einem Krieg zwi schen zwei Superintelligenzen teilnahm. Das drohte ihm zum Ver hängnis zu werden.
    Die verbleibende Zeit war denkbar knapp, und Hoffnung, dass sich die Positionen innerhalb dieser Frist verschieben würden, bestand nicht.
    Die Distanz zwischen der SOL und den Choolks schützte die Söldner der Kaiserin vor seiner psionischen Macht, und sie würden sich hüten, näher heranzukommen. Andererseits schienen sie schon nahe genug zu sein, um die SOL vernichtend angreifen zu können. Sobald die Stunde verstrichen war, musste BULLOC mit einem mörderischen Angriff rechnen.
    Natürlich würde er weder Perry Rhodan freigeben noch sich den Choolks stellen. Je länger er darüber nachdachte, desto deutlicher wurde ihm, dass er in einer Sackgasse festsaß. Andererseits machte das Vorhaben der Choolks diese automatisch auch zu Gegnern der Menschen. Welche Ironie des Schicksals!, erkannte BULLOC. Die ehemaligen Verbündeten standen zwar weiterhin im selben Lager, doch waren ihre Interessen so unterschiedlich wie sonst nur unter Feinden.
    Er wandte sich an den Terraner. »Vorerst kann ich nichts gegen die Choolks unternehmen. Du kennst diesen Puukar. Was wird er nach deiner Ansicht nach Ablauf der Frist unternehmen?«
    »Angreifen!«
    BULLOC hatte damit gerechnet. »Deshalb werden wir mit der SOL einen Durchbruchsversuch starten.«
    »Daran habe ich ebenfalls schon gedacht«, erwiderte Rhodan. »Es wäre jedoch ein selbstmörderisches Unternehmen. Unser Schiff befindet sich im freien Fall. Die Geschütze der Flotte sind auf uns gerichtet. Es gibt keine Chance für eine Flucht.«
    »Hast du eine bessere Idee?« BULLOC musste sich zu dieser Frage zwingen, es war beschämend, dass er, die mächtige vierte Inkarnation, sich dazu herablassen musste.
    »Nein«, antwortete Rhodan matt. »Wir könnten unsere Mutanten gegen Puukar einsetzen, aber du hast sie neutralisiert.«
    »Ich kann sie nicht freigeben«, erklärte BULLOC wütend. »Sie würden ihre Kräfte gegen mich einsetzen und trotz allem, was geschehen ist, gemeinsame Sache mit den Choolks machen.«
    »Auch das ist richtig«, räumte Rhodan ein.
    »Bevor wir uns vernichten lassen, riskieren wir den Durchbruch«, verkündete BULLOC.
    »Warum rufst du keine Hilfe?«
    »BARDIOCs Hilfsvölker kämen auf jeden Fall zu spät.« BULLOC ertappte sich bei dem Gedanken, dass er immer noch auf eine brauchbare Idee des Terraners hoffte. Die Hälfte der Frist war bereits verstrichen.
    »Warum versuchst du nicht, allein zu fliehen?«, fragte Rhodan schließlich.
    BULLOC stieß ein höhnisches Gelächter aus. »Dann würdet ihr gemeinsam mit den Choolks Jagd auf mich machen.«
    »Warte!«, rief Rhodan. »Es gäbe eine Garantie für dich, dass die Menschen der SOL dich nicht angreifen.«
    BULLOC fand, dass der Terraner ungewöhnliche geistige Aktivitäten entfaltete, aber mehr Gedanken machte er sich jetzt nicht darüber.
    »Von welchen Garantien sprichst du?«
    »Ich könnte dich begleiten. Ich komme in die Sphäre.«
    Der Vorschlag verblüffte BULLOC. Widerwillig bewunderte er diesen Mann. Natürlich ließ sich das realisieren. Die Frage war nur, ob ein Mensch auf Dauer in der Sphäre überleben würde.
    »Wir könnten entkommen«, fuhr Rhodan fort. »Wenn die Sphäre aus einer Schleuse gleitet und sich von der SOL entfernt, werden die Choolks uns wahrscheinlich nicht schnell genug entdecken. Aber selbst wenn sie uns orten, können wir behaupten, dass es sich um ein Rettungsboot mit mir an Bord handelt.«
    »Die Chancen wären gut«, stimmte BULLOC zu. »Solange du bei mir bist, droht von der SOL keine Gefahr.«
    »Dann lass uns keine Zeit verlieren! Wir haben nur noch wenige Minuten.«
    Die Inkarnation hielt nichts von dieser überstürzten Handlungsweise. Sie fragte sich, ob Rhodan sie überlisten wollte. Aber wie hätte er das bewerkstelligen sollen? Im

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