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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er sanft. »Zwar gehöre ich zum technischen Personal, aber das tut nichts zur Sache. Wir sind alle gereizt, deshalb dürfen wir aber nicht aufeinander losgehen.«
    »Er hat recht«, bekräftigte Boysen. »Preux Gahlmann ist der Ranghöchste, und er hat Fengor die Erlaubnis für dieses Spiel gegeben.«
    Gahlmann verwünschte ihn dafür, denn obwohl Boysen es gut meinte, verschlimmerte er die Situation. Doch Dorgon stand nur da, und seine Hände öffneten und schlossen sich, als würde er in Gedanken etwas Unsichtbares zerquetschen.
    »Ihr steht hier und spielt«, sagte Dorgon düster. »Ihr spielt und lasst zu, dass währenddessen unser Schiff besudelt wird. Ja, besudelt, sage ich. Es wird verunreinigt und geschändet.«
    Gahlmann hatte schon immer geargwöhnt, dass Dorgon eine übertriebene religiöse Neigung besaß, und diese Worte waren eine deutliche Bestätigung dafür.
    »Keiner von uns ist damit einverstanden«, bemerkte Fengor, zum Einlenken bereit. »Joscan Hellmut hat unseren Protest vorgebracht, aber sie stören sich nicht daran.«
    »Sie?«, wiederholte Boysen. »Du meinst, er stört sich nicht daran.«
    »So einfach ist das nicht!«, rief Gahlmann. »Hellmut legte nur einen formellen Protest ein. Im Grunde genommen waren wir mehr oder weniger alle damit einverstanden, die Inkarnation zu entführen.« Er lächelte humorlos. »Allerdings hat keiner von uns damit gerechnet, dass es gelingen würde. Nun haben wir die Inkarnation in einem Lagerraum der SZ-1, und keinem von uns ist wohl dabei. Allerdings halte ich es für unfair, Perry Rhodan zu beschuldigen.«
    Dorgon hob den Kopf. »Spürt ihr es nicht?«, fragte er leise. »Etwas Widerwärtiges und Fremdes ist in unser Schiff eingedrungen und versucht, Besitz davon zu ergreifen.«
    Gerrit, ein junger Chemiker, lachte unsicher.
    »Wir machen uns Sorgen, das ist alles«, stellte Fengor fest. »Niemand spürt etwas.«
    »Weshalb darf kein anderer als die ausgewählten Wissenschaftler und Besatzungsmitglieder in den Lagerraum?«, erkundigte sich Dorgon. »Warum wurden die SZ-2 und das Mittelteil von der SZ-1 abgekoppelt?«
    »Eine reine Vorsichtsmaßnahme«, meinte Gahlmann.
    »Seid still!«, schrie Dorgon. »Lauscht in euch hinein! Da könnt ihr spüren, wie es wispert und nagt … Ich fühle es deutlich – und es geht von diesem Lagerraum in den unteren Decks aus.«
    »Halt deinen verdammten Mund!«, sagte Gahlmann trocken. »Willst du unsere jungen Leute verrückt machen?«
    Insgeheim war er nicht so selbstsicher, wie er sich gab. Konnte nicht auch er eine unheimliche Ausstrahlung fühlen, die von dem fremden Gebilde im Lagerraum ausging? Hatte sich nicht die gesamte Atmosphäre an Bord geändert? Und bedeutete die von Rhodan befohlene Trennung des Schiffes wirklich nur eine Präventivmaßnahme?
    »Jeder von uns wüsste gern, was in dem Lagerraum geschieht«, sagte Fengor nachdenklich.
    »Wir können uns eine gewisse Vorstellung von den Vorgängen machen«, behauptete Boysen. »Die Halle wurde in ein Labor umgewandelt. Die Wissenschaftler und die Mutanten sind damit beschäftigt, das Rätsel dieser Wesenheit zu ergründen.«
    »Eine erloschene energetische Sphäre mit einer paralysierten unbegreiflichen Existenzform in ihrem Innern«, sagte der junge Gerrit. »Wir haben schon Schwierigkeiten damit, das Gebilde zu umschreiben.«
    Draußen im Korridor klangen Schritte auf. Gleich darauf streckte Joscan Hellmut den Kopf herein.
    »Riechen Sie jeden Ärger?«, fragte Gahlmann spontan.
    Hellmut schüttelte den Kopf und sah sich um. Sein Blick blieb schließlich an Dorgon hängen. »Ich habe Sie gesucht«, eröffnete er. »Sie sollen mich in den Lagerraum begleiten. Kelkor möchte Sie dabeihaben.«
    Kelkor war einer der Wissenschaftler für extraterrestrische Biologie, erinnerte sich Gahlmann. Er war nicht auf der SOL geboren, aber er hatte schon oft mit Dorgon zusammengearbeitet. Eigentlich waren Kelkor und Dorgon kein Gespann, von dem man annehmen konnte, dass es gut funktionierte. Auf der einen Seite Dorgon mit seiner Schwäche für Okkultismus, auf der anderen Seite der geradezu knochentrockene alte Mann.
    Gahlmann beobachtete Dorgon, weil er auf dessen Reaktion gespannt war und sogar damit rechnete, dass Dorgon das Ansinnen ablehnen würde.
    »Dann kannst du ja selbst nachsehen, was da unten los ist«, bemerkte Fengor sarkastisch.
    »Habt ihr deshalb gestritten?«, wollte Hellmut wissen.
    »Wir hatten ein Mäuserennen.« Gahlmann lachte verhalten.
    Der

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