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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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soll ihnen als Heimat dienen, mit der sie das Medaillon-System verlassen werden. Anscheinend wollen sie diese Hälfte so formen, dass sie aussieht wie einst der Kunstplanet Wanderer.«
    »Dann steckt ES dahinter!«, platzte Waringer heraus. »Vielleicht will ES das Rad der Geschichte zurückdrehen und die Konzepte als Herren von Wanderer II einsetzen. Wohin werden sie fliegen, sobald sie das Medaillon-System verlassen?«
    »Das wissen sie selbst nicht. Sie vertrauen darauf, dass ES ihnen seine Pläne rechtzeitig offenbaren wird.«
    »Also tatsächlich ES!«, sagte Reginald Bull.
    »Wahnsinn ist es trotzdem.« Atlan holte tief Luft. »Man kann nicht einen von zwei Planeten eines Sonnensystems zerstören, ohne dass es sich auf die Bahn des anderen Planeten auswirkt.«
    »Als die Erde nach ihrem Transmittersprung rematerialisierte, geriet sie in völlig neue Gravitationsverhältnisse und existierte dennoch weiter«, widersprach ich.
    »Damals hatten wir alle denkbaren Vorsichtsmaßnahmen getroffen«, entgegnete der Arkonide erregt. »Diesmal verfügen wir nicht über die technischen Voraussetzungen, schon gar nicht, solange NATHAN nicht voll reaktiviert ist.«
    Er wandte sich an Gucky. »Wir müssen unbedingt herausfinden, über welche technischen Möglichkeiten die Konzepte verfügen und ob diese ausreichen, um die Erde zu schützen!«
    »Du glaubst hoffentlich nicht, dass ES etwas tun würde, was die Erde ernsthaft gefährden könnte?«, warf Waringer ein.
    »Nein, das glaube ich nicht«, gab Atlan zu. »Aber ein Rest Unsicherheit bleibt, solange ich es nicht weiß.«
    Gucky seufzte, glitt aus seinem Sessel und watschelte zu mir. »Also, dann gehen wir endlich, Tatcher. Damit Atlan sich bald wieder beruhigt.«
    So unauffällig, wie sie sich bislang verhalten hatten, erhoben sich Ofool Ngorok und Haval Melnik. Gucky streckte seine Hände aus. Ich ergriff eine Hand, Ngorok und Melnik fassten nach der anderen.
    In derselben Sekunde rematerialisierten wir auf dem Planeten. Der Ilt stolperte auf dem unebenen Boden – und plötzlich lagen wir alle da. Halb wieder aufgerichtet, blickte sich Melnik suchend um.
    »Wo ist die IRONDUKE?«, wollte er wissen.
    Ich lächelte in mich hinein. Die Positronikingenieure mochten eine militärische Ausbildung absolviert haben, aber Einsatzerfahrung auf fremden Welten besaßen sie nicht. Sonst hätte Haval nicht auf den absurden Gedanken kommen können, wir befänden uns schon in Sichtweite des mutmaßlichen Gegners.
    »Ein Stück um diesen Berg herum nach rechts und dann etwa acht Kilometer weiter«, erklärte der Mausbiber. »Ihr werdet den Rest zu Fuß gehen müssen. Das soll gesund sein – jedenfalls für Menschen. Ich verabschiede mich.«
    »Warte, Gucky!«, bat ich und deutete auf einen Felsblock. »Ich habe zwar noch nie einen Mucierer gesehen, aber nach den zugänglichen Beschreibungen der Feuerflieger könnte das dort ein Mucierer sein. Es sieht so aus, als wäre er tot …«
    »Das ist er nicht, sondern nur bewusstlos«, unterbrach mich der Mausbiber. »Ich espere ein schwaches, unmoduliertes Gehirnwellenmuster.«
    Er ergriff meine Hand und teleportierte mit mir neben die reglos auf der Seite liegende Gestalt. Ohne zu zögern, löste er seine Medobox vom Gürtel und drückte sie dem Eingeborenen an den runzligen Hals.
    Das Diagnoseelement brauchte nur Sekunden für die schriftliche Ausgabe.
    Körperlähmung durch eine nervengasähnliche Substanz. Ohnmacht infolge psychischer Erschöpfung.
    »Verfügen die Mucierer über Nervengas?«, fragte Gucky.
    »Soviel uns bekannt ist, nicht«, antwortete einer der beiden Ingenieure, die inzwischen herangekommen waren.
    Gucky blickte mich scharf an. »Alles spricht dafür, dass ein Molekülverformer diesen Mucierer gelähmt und sich dessen Bewusstseinsinhalt angeeignet hat, nicht wahr? Die psychische Erschöpfung ist eine Folge der Tiefensondierung des Gehirns mittels parapsychischer Kräfte.«
    »So scheint es«, erwiderte ich zögernd, denn ich überschlug bereits gedanklich die Folgen, die es unweigerlich haben musste, sobald Atlan von der Anwesenheit eines Gys-Voolbeerah auf Goshmos Castle erfuhr.
    »So ist es«, korrigierte Gucky mich verärgert. »Und weißt du, was ich denke?«
    »Der Gys-Voolbeerah hat den Mucierer kopiert und sich an die Konzepte herangemacht«, erwiderte ich, da ich einsah, dass ein weiteres Ausweichen sinnlos gewesen wäre.
    »Ich informiere Atlan«, sagte Melnik und schaltete sein Armband-Funkgerät

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