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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Richtung, in der sich sein Gegner noch befinden musste.
    Ohrenbetäubend laut hallten die Explosionsgeräusche durch den Maschinenraum.
    Thon-Bherkahn wartete nicht ab, ob sein Gegner das Feuer erwiderte. Er eilte den Weg zurück, den er gekommen war. Er wollte sich mit zusätzlichen Waffen versorgen.
    Hinter dem achten Schott, das der Gys-Voolbeerah öffnete, entdeckte er einen Lagerraum. Die Regale waren leer – bis auf eines, auf dem allerdings keine Waffen lagen, sondern kleine, teils zylindri sche und kugelförmige Hochenergiespeicher. An der Einstellung war zu erkennen, dass sie als Zünder für Fusionssprengladungen gedacht waren. Sie funktionierten so, dass sie schlagartig ihre gespei cherte Energie freigaben – bei den zylindrischen Zündern in eine Richtung, bei den kugelförmigen nach drei Seiten. An den Austrittsöffnungen bauten sich Einengungsfelder auf, von denen die Energie zu einem Hochenergie-Laserstrahl gebündelt wurde.
    Thon-Bherkahn wunderte sich, warum Athosien nicht versucht hatte, einige der zylindrischen Zünder als einschüssige Laserwaffen gegen ihn einzusetzen. Das widersprach der Einschätzung, die er sich von dem Konzept gebildet hatte.
    Er sah sich aufmerksam in dem Lagerraum um – und entdeckte tatsächlich mehrere zylindrische Zünder, die hinter Regalen verborgen waren und mit der Austrittsöffnung in die Mitte des Lagerraums zeigten.
    Thon-Bherkahn wusste, dass er eigentlich keine Sekunde verlieren durfte. Sein Widersacher besaß sicherlich den Impulsgeber, mit dem er die Zünder auslösen konnte – und er würde zweifellos nicht lange damit warten. Aber gleichzeitig mit dieser Überlegung stellte Thon-Bherkahn weitere Kombinationen an. Sie bewogen ihn schließlich dazu, sich auf ein gewagtes Spiel einzulassen.
    Er stellte drei kugelförmige Zünder auf fünf, sechs und sieben Sekunden Laufzeit ein, dann nahm er einen zylindrischen Zünder aus dem Regal, richtete die Austrittsöffnung auf den Boden und betätigte den Auslöser für Sofortzündung.
    Der Hochenergie-Laserstrahl verdampfte das Metallplastik des Bodens – und da Thon-Bherkahn ihn blitzschnell kreisen ließ, entstand innerhalb von Sekunden ein Loch, das für einen Menschen groß genug war. Doch anstatt diesen Fluchtweg zu benutzen, ließ der Gys-Voolbeerah die drei kugelförmigen Zünder hindurchfallen. Mit der freien Hand griff er dabei nach dem nächsten Zylinder, justierte abermals die Sofortzündung und richtete die Austrittsöffnung auf die gegenüberliegende Wand.
    Während sich unterhalb des Lagerraums neun Hochenergie-Laserstrahlen entluden, hechtete der Gys-Voolbeerah durch das neu entstandene Loch in der Wand. Gleichzeitig vernahm er einen gellenden Schmerzensschrei und die Entladungen der Zünder im Lagerraum.
    Eine heiße Druckwelle fauchte über ihn hinweg und verbrannte eine zentimeterdicke Schicht seines Rückens. Doch das bedeutete keinen nennenswerten Substanzverlust.
    Als die entfesselten Gewalten sich ausgetobt hatten, richtete Thon-Bherkahn sich auf und lauschte.
    Es war totenstill im Schiff – abgesehen von dem Knistern und Knacken, das halb geschmolzenes abkühlendes Metallplastik von sich gab.
    Der gellende Schmerzensschrei hatte ihm bewiesen, dass sein Gegner wie erwartet um mehrere Ecken gedacht hatte. Die Falle im Lagerraum war in erster Linie aufgebaut worden, um ihn zu einer überstürzten Flucht durch den Boden zu verleiten – und dort hatte Athosien mit tödlichen Waffen auf der Lauer gelegen.
    Diese Falle war dem Konzept nun selbst zum Verhängnis geworden. Thon-Bherkahn fragte sich nur, ob der Athosienkörper vernichtet worden war. Aber selbst dann blieben noch sechs Leben übrig – vorausgesetzt, diese Theorie stimmte mit der Wirklichkeit überein.
    Er kehrte in den Lagerraum zurück und fand noch drei intakte kugelförmige und vier ebenso brauchbare zylindrische Zünder. Er überprüfte die Auslöser und stellte sie von Fernschaltung auf Direktauslösung zurück, dann sprang er durch das Loch im Boden.
    Der Raum darunter war leer, die tobenden Energien hatten deutliche Schmelzspuren hinterlassen.
    Ein dunkler Fleck neben dem offenen Schott erregte Thon-Bherkahns Aufmerksamkeit. Seine Vermutung bestätigte sich. Es handelte sich um menschliches Blut – und die weiterführende Spur verriet, dass Athosien sich verwundet fortgeschleppt hatte.
    Der Gys-Voolbeerah bedauerte, dass er dem Konzept nicht als Freund gegenübertreten durfte. Er empfand große Achtung vor diesem

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