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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mitsino. Schon immer galt der Wissende unter den Unwissenden als ein von den Göttern Erhobener, dessen Macht nicht angezweifelt werden durfte. Also sage deinen Mucierern, dass wir aus eurer Welt zwei Welten machen werden, von denen wir zwar nur eine brauchen, aber von denen keine für euch Mucierer bewohnbar wäre. Mehr zu sagen hätte dir gegenüber keinen Sinn.«
    Er wandte sich um und ging zur IRONDUKE.
    Thon-Bherkahn blickte Athosien lange nach. Er wusste nun, was diese Menschen, die auf Goshmos Castle arbeiteten, mit ihrer Arbeit beabsichtigten. Aber er begriff noch weniger als zuvor, denn es erschien ihm unsinnig, einen Planeten in zwei Hälften zu teilen, nur um auf einer Hälfte leben zu können.
    Vor allem war dies die unwirtschaftlichste Art und Weise, eine Zivilisation aufzubauen. Planeten wie Goshmos Castle waren im Grunde nichts anderes als flüssige Glutkugeln mit einem extrem dichten Kern und einer relativ dünnen festen Oberflächenkruste. Schon ein Aufbrechen dieser Kruste auf einer Fläche von wenigen Quadratkilometern würde katastrophale Folgen haben, die sich nur mit immensen technischen Mitteln verhindern ließen. Sollte eine solche Welt gar getrennt werden, bedurfte es eines technischen Aufwands, der ebenso ausreichen würde, um aus kosmischen Trümmerbrocken einen neuen Planeten zusammenzufügen, diesen in eine optimale Umlaufbahn um eine Sonne zu lenken, ihn mit einer Atmosphäre und pflanzlichem Leben zu versehen und zu besiedeln.
    Die Menschen auf Goshmos Castle waren gewiss nicht so dumm, dass ihnen das nicht klar gewesen wäre. Folglich mussten sie ein außerordentlich starkes Motiv haben, um entgegen allen Gesetzen der wirtschaftlichen Vernunft den Planeten zu teilen.
    Diesen Grund wollte Thon-Bherkahn erfahren. Er war sich klar darüber, dass er als Mitsino die Menschen nicht danach fragen konnte, denn kein Mucierer konnte wissen, wie ihre Welt unter der Oberfläche aussah. Folglich war er gezwungen, seine Rolle aufzugeben und einen Menschen zu kopieren.
    Wer eignete sich besser dazu als jener Mann, der offenbar alle Einzelheiten kannte und der sich Grukel Athosien nannte …
    Thon-Bherkahn zog sich hinter einen Materialstapel zurück und beobachtete. Nach einiger Zeit stellte er fest, dass immer mehr Menschen mit Geräten aus der IRONDUKE den Landeplatz verließen und nicht wieder zurückkehrten. Falls Athosien nicht ebenfalls fortging, würde er bald allein sein.
    Geduldig wartete der Gys-Voolbeerah. Er zweifelte zwar nicht daran, dass die anderen Personen zurückkehren würden, aber er hoffte, bis dahin die Rolle Grukel Athosiens zu beherrschen.
    Als Athosien die IRONDUKE betrat, fürchtete Thon-Bherkahn, dass der Mensch den Planeten wieder verlassen wolle. Er eilte auf das Schiff zu und stürmte in die Schleuse – immer noch in der Gestalt Mitsinos. Da auch das Innenschott geöffnet war, gab es keine Verzögerung. Er stürzte sich in das aufwärts gepolte Feld eines Antigravschachts. Ohne Schwierigkeiten fand er die Hauptzentrale – aber sie war leer.
    Offenbar beabsichtigte Athosien nicht, mit dem Schiff zu starten. Das verschaffte Thon-Bherkahn wieder die nötige Ruhe. Nachdem er sich umgesehen und einigermaßen mit den Kontrollen vertraut gemacht hatte, aktivierte er ein Monitorsystem, mit dem er alle Räume des Schiffes optisch inspizieren konnte. Nach einigen vergeblichen Versuchen entdeckte er den Gesuchten in der Programmierzelle der Bordpositronik. Offenbar wollte Athosien die Grundprogrammierung verändern.
    Thon-Bherkahn fand einen dreidimensionalen Schiffsplan und orientierte sich daran, dann verließ er die Hauptzentrale.
    Als er den Zugang der Programmierzelle öffnete, schaute Athosien auf. Sein Gesicht zeigte Erstaunen, dann Verständnislosigkeit. »Mitsino?«, fragte er, als könne er absolut nicht glauben, was er sah.
    »Ich bin nicht Mitsino«, erwiderte Thon-Bherkahn, »sondern ein Gys-Voolbeerah.«
    Athosiens Miene verdüsterte sich, zeigte aber sofort äußerste Wachsamkeit und eine starke Entschlossenheit. »Du siehst aus wie Mitsino, bist aber nicht Mitsino. Demnach besitzt du die Fähigkeit, andere Lebewesen zu kopieren.«
    Plötzlich war da eine Mischung aus Verstehen und kühler Sachlichkeit. Fast schien es, als wäre Athosien ein anderer geworden. »Das ist eine faszinierende Fähigkeit, Thon-Bherkahn. Aber weshalb zeigst du dich nicht in deiner richtigen Gestalt?« Auch die Stimme klang anders.
    Thon-Bherkahn war verblüfft. Stets reagierten alle

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