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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein.«
    »Das glaube ich nicht!«, sagte Atlan erregt. »Es muss mit Perry und BULLOC zu tun haben! Wir sind in wenigen Minuten bei euch.«
    Fasziniert musterte ich die Spirale glühenden Wasserstoffs, die sich rot vor einem sternarmen Raumsektor ausdehnte. Ebenso beein druckt beobachtete ich das Sternenpaar, von dem dieses Phänomen ausging. Eine blaue Riesensonne und ein schwach leuchtender gel ber Begleiter umkreisten einander in so geringem Abstand, dass sie sich durch ihre gegenseitige Anziehungskraft und Rotationsgeschwindigkeit elliptisch verformt hatten. Im Äquatorbereich der Riesensonne wurde unaufhörlich glühender Wasserstoff herausgeschleudert, der diese gigantische Spirale in den Raum zeichnete.
    »Das ist wunderschön!«, sagte ich.
    Kerrsyrial wandte mir sein Gesicht zu. Es war noch immer eine Kopie von Bosketchs Gesicht, aber das störte mich nicht.
    »Es ist schön, aber es ist nichts gegen den Anblick der Sonne Aggluth«, erwiderte er.
    »Aggluth?«
    »Die blaue Riesensonne, die den Planeten Gys-Progher, die Keimzelle von Tba, gebar. Meine Partner und ich haben weder Aggluth noch Gys-Progher gesehen und werden wahrscheinlich beide niemals sehen, denn wir wissen nicht mehr, wo Uufthan-Pynk liegt, die Heimatgalaxis. Aber wir werden die Spur finden, die das herrliche Tba im Universum hinterlassen hat – und unsere Nachkommen werden den Weg nach Uufthan-Pynk und Gys-Progher entdecken und dafür sorgen, dass Tba in noch größerer Herrlichkeit wiederersteht.«
    Ich schwieg. Zum ersten Mal hatte ich Fakten über die Herkunft der Molekülverformer gehört. Offenbar hatten ihre Ahnen ein mächtiges Sternenreich verwaltet, das irgendwann den Weg aller Sternenreiche gegangen war, die sich auf materielle Macht gründeten. Aber die Erinnerung hatte sich erhalten und war im Lauf der Jahrtausende verklärt worden.
    Ich hielt es für einen tragischen Irrtum der heute lebenden Gys-Voolbeerah, dass sie etwas wiederherstellen wollten, was geschichtlich überholt war – wie beispielsweise das Solare Imperium der Menschheit.
    »Ich kann mir vorstellen, was Sie denken, Tatcher«, sagte Kerrsyrial. »Aber Tba war nicht nur ein Sternenreich, es verkörperte DAS GESETZ – und wir Gys-Voolbeerah sind dazu da, DEM GESETZ wieder absolute Gültigkeit zu verschaffen und die anderen dazu zu zwingen, DEM GESETZ zu gehorchen.«
    »Zwingen?«, fragte ich verwundert und enttäuscht. »Mit Gewalt?«
    »Ohne DAS GESETZ herrscht Chaos im Universum«, erklärte Kerrsyrial. »Nur wenn Tba neu ersteht und herrscht, ist eine Durchsetzung DES GESETZES möglich.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das ist eine Illusion, Kerrsyrial. Es tut mir leid, aber wahrscheinlich ist euer Tba untergegangen, weil es auf die Unterwerfung anderer Völker gegründet war. Gewalt erzeugt Gegengewalt – und vor allem ist jede Gesellschaft, die sich auf Unterdrückung gründet, dazu verurteilt, sich letztlich selbst zu zerstören. Außerdem scheint ihr die Superintelligenzen zu versessen. Gegen ihre Macht dürfte Tba nicht mehr gewesen sein als eine Seifenblase gegen eine Stahlkugel.«
    »Sie sind ein Feind, Tatcher!« Kerrsyrial funkelte mich böse an.
    »Ich bin ein Freund der Gys-Voolbeerah, deshalb spreche ich offen zu Ihnen. Sternenreiche nach eurem – und nach unserem früheren – Muster sind nicht mehr als Kindergärten für Intelligenzen, die ihre technisch-wissenschaftlichen Errungenschaften moralisch und ethisch noch nicht verkraftet haben. Entweder lernen sie, oder sie bleiben für immer infantil.«
    Diesmal schien Kerrsyrial andeutungsweise verstanden zu haben, was ich meinte. Er starrte düster vor sich hin, während er die G'DHON KARTH TBA zu einer bestimmten Stelle der Spirale aus glühendem Wasserstoff lenkte.
    Einige Zeit später zeigte einer der Beobachtungsschirme ein stumpfgraues Bruchstück, das – sich langsam überschlagend – durch einen etwa eineinhalb Millionen Kilometer durchmessenden Sektor der Gasspirale trieb.
    »Ghor-Chrane!«, sagte der Gys-Voolbeerah.
    Natürlich hatte ich keine konkrete Vorstellung von der Station der Molekülverformer gehabt, aber ich hatte angenommen, dass es sich um ein sehr großes und vor allem intaktes Gebilde handelte. Dieses Bruchstück sah jedoch aus, als wäre es vor langer Zeit durch Gewalteinwirkung von einem größeren Gebilde abgesprengt worden.
    »Wann hat sich die Katastrophe ereignet?«, wollte ich wissen.
    »Lange bevor wir Gys-Voolbeerah nach Ganuhr kamen und das Fragment

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