Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schaffen machen«, sagte er.
    Etwas Metallisches schlug von draußen gegen das erste Schott.
    »Schnell fort hier!«, drängte ich. »Und hinter uns das Schott verriegeln!«
    Kerrsyrial fragte ebenso wenig wie ich eine Weile zuvor. Er warf sich förmlich durch die Öffnung. Ich folgte ihm, und wir zogen gemeinsam das Schott zu. Wir hatten das Handrad gerade in Bewegung gesetzt, als etwas von draußen an dem schweren Flügel zerrte. Zugleich ertönte ein bedrohliches Pfeifen. Unter Aufbietung aller Kräfte bemühten wir uns, das Schott vollends zu schließen. Das Pfeifen wurde leiser und verstummte endlich wieder.
    Der Gys-Voolbeerah und ich sahen uns nur an. Wir wussten beide, was geschehen war. Jemand – oder etwas – hatte das äußerste Schott geöffnet und die im Gang befindliche Luft ins Vakuum entweichen lassen.
    »Das ist kein Spaß mehr«, sagte ich. »Das ist Rorvic.«
    Der Gys-Voolbeerah zog eine stabförmige Waffe aus seinem Gürtel halfter und richtete sie auf das Schott, das wir soeben mühsam geschlossen hatten. »Ich werde Rorvic töten – und Sie können mich nicht daran hindern, Tatcher!«, sagte er.
    »Verschwinden wir lieber von hier, Kerrsyrial! Ich hatte nicht gemeint, Rorvic wäre dort draußen, sondern er ist verantwortlich für die gefährliche Aktivität der Roboter.«
    Der Molekülverformer zögerte. Aber dann gingen wir weiter und gelangten in eine Verteilerhalle, von der fünf weiterführende Gänge abzweigten. Keine dieser Öffnungen war durch ein Schott gesichert – so sah es jedenfalls auf den ersten Blick aus. Erst als ich genauer hinschaute, entdeckte ich an den Oberkanten der Durchgänge Schottfugen. Offenbar handelte es sich um ausgesprochene Katastrophenschotten.
    Wir zögerten noch wegen möglicher weiterer Roboterfallen, als sich mit scharfem Knacken die Verriegelung des Schottes hinter uns löste. Im nächsten Moment heulte die Luft durch das einen Spalt weit geöffnete Schott in das dahinter liegende Vakuum. Gleichzeitig senkten sich dickwandige Panzerschotten langsam herab.
    »Weg hier!«, rief ich dem Gys-Voolbeerah zu.
    Aber Kerrsyrial dachte nicht an Flucht – noch nicht. Er blickte zurück, schloss seinen Druckhelm, hob abermals seine Waffe – und dann drückte er ab.
    Ich schloss geblendet die Augen und aktivierte meinen IV-Schirm, als die Umgebung in lodernde Helligkeit getaucht wurde. Unmittelbar darauf folgte ein ohrenbetäubender Donnerschlag.
    Als ich merkte, dass ich noch auf den Füßen stand, öffnete ich die Augen vorsichtig.
    Zuerst sah ich den Gys-Voolbeerah. Als ich seinem Blick folgte, entdeckte ich, dass nicht nur das Schott hinter uns verschwunden war, sondern mit ihm der Gang und sogar die dahinter liegende Außenhülle der Station selbst.
    Ich war fassungslos über die Wirkung, die der einer kleinen Fusionsladung glich. Doch dann dachte ich an die zugleitenden Schotten. Praktisch zugleich wirbelten der Gys-Voolbeerah und ich herum und warfen uns durch die nicht einmal mehr einen halben Meter hohe Lücke, die das nächstliegende Schott uns gelassen hatte. Als wir uns auf der anderen Seite aufrichteten, schloss sich die Öffnung knirschend.
    »Was ist das für eine Waffe, Kerrsyrial?« Ich deutete auf den stabförmigen Gegenstand, der einer Hulkoo-Strahlwaffe glich, aber eine weit verheerendere Wirkung hatte.
    »Kehkajah!«, stieß er triumphierend hervor. »Der Blitz und der Donner, die DAS GESETZ für die anderen sind, die Tbas GESETZ nicht anerkennen wollen!«
    Das Leuchten verschwand aus seinen Augen. »Leider ist es die einzige der alten Waffen, die uns geblieben ist – und sie lässt sich nicht öffnen«, gestand er niedergeschlagen. »Könnten wir ihr Funktionsprinzip ergründen und sie nachbauen, würden wir in wenigen hundert Jahren unser Tba in neuem Glanz erstrahlen lassen.«
    »Ich bin traurig, denn der Geist der Gys-Voolbeerah ist in einem tragischen Irrtum befangen«, erwiderte ich. »Aber lassen wir das! Wir müssen Rorvic finden und ihn zwingen, den Unsinn mit den Reparaturrobotern einzustellen. Aber ich helfe Ihnen nur, wenn Sie mir versprechen, diese Blitz- und Donnerwaffe nicht gegen meinen Partner einzusetzen.«
    Kerrsyrial blickte mich verwundert an. »Ich dachte immer, Sie hassten ihn, Tatcher.«
    »Rorvic und ich hassen uns, aber wir lieben uns auch«, erklärte ich. »Schon oft habe ich das sagen müssen, denn offenbar vermag niemand das von allein zu begreifen.«
    Diesmal übernahm ich die Führung, obwohl ich mich in

Weitere Kostenlose Bücher