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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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müssen sie vorher innen wegnehmen.«
    »So ist es«, erwiderte ich. »Trotzdem müssen wir eine Stelle finden, von der aus wir in die Station gelangen.«
    »Ich kenne eine solche Stelle«, erwiderte er.
    Äußerst behutsam bugsierte Kerrsyrial die G'DHON KARTH TBA zwischen grotesk verdrehten Trägern und erstarrt wirkenden Kabel knäueln hindurch. Diese Trümmerfetzen ragten oft mehrere hun dert Meter weit in den Raum. Unser kleines Schiff erschien mir un ter diesen Umständen wie ein winziger Fisch, der zwischen meter langen Tangfäden hindurchschwamm.
    Als die G'DHON KARTH TBA langsam in die Einbuchtung schwebte, nahm mein Begleiter die Gestalt eines Hulkoos an und stieg in einen der beiden Hulkoo-Raumanzüge, die in der Steuerzentrale hingen. Erst da wurde mir klar, dass wir in den Weltraum aussteigen mussten. Ich betätigte den Sensor, der den im Nackenwulst meiner Einsatzkombination verborgenen Druckhelm durch statische Aufladung aus seinem Futteral schnellen und sich zur üblichen Helmrundung formen ließ. Danach streifte ich die Raumhandschuhe über, prüfte ihren festen, durch einen Magnetsaum erzeugten Sitz und kontrollierte auch alle anderen Funktionen meines Anzugs.
    Anschließend verließen wir das Schiff und stießen uns so ab, dass wir zur tiefsten Stelle der Einbuchtung schwebten. Die Anziehungskraft der Station war trotz ihrer großen Masse nicht spürbar. Etwas unsanft landete ich neben dem Gys-Voolbeerah.
    Er bedeutete mir, den Helmfunk einzuschalten. »Bleiben Sie hinter mir, Tatcher!«, hörte ich ihn sagen. »Ich versuche, das Mannschott zu öffnen. Früher stand der dahinter liegende Gang nicht unter Druck, aber ich weiß nicht, wie es jetzt ist.«
    Er machte sich an einem runden Schott zu schaffen. Es dauerte nicht lange, bis es, ohne explosiven Druck, nach außen aufschwang. Hinter der Öffnung war es dunkel.
    »Achtung!«, hörte ich erneut seine Stimme. »Hier herrscht normale Stationsschwerkraft – sie liegt bei 0,6 Gravos.«
    Ich sah, dass er in den Gang eindrang. Als ich mich ebenfalls hineinziehen wollte, hörte ich seinen dumpfen Aufschrei.
    »Schließen Sie das Schott von innen! Schnell, Tatcher!«
    Es erschien mir angeraten, nicht erst zu fragen. Ich schwang mich vollends in den Gang herein, drehte mich um und zog das Schott zu.
    Danach schaute ich mich nach dem Gys-Voolbeerah um. Ich konnte keine Veränderung an ihm erkennen – bis ich plötzlich bemerkte, dass das Lebenserhaltungssystem meines Schutzanzugs unregelmäßig arbeitete.
    »Ist es Ihr Lebenserhaltungssystem?«, fragte ich ahnungsvoll.
    »Totalausfall. Jemand hatte diesen Gang mit einem Störsender präpariert. Roboter würden sofort ausfallen, aber auch die Steuerelemente des Lebenserhaltungssystems werden beeinträchtigt. Wir müssen schnellstens in einen klimatisierten Raum kommen, sonst werden die Schäden irreparabel, die ich erleide.«
    »Das sagen Sie so gelassen!«, erwiderte ich. »Vorwärts! Es wird ja klimatisierte Räume in der Station geben.«
    Kerrsyrial ging nur langsam weiter. »Ich rechne mit weiteren Fallen«, erklärte er mir.
    »Sie nehmen an, dass Ihre Partner Roboter daran hindern wollen, in die Station einzudringen – sehr wahrscheinlich die Reparaturroboter, die wir draußen sahen?«, fragte ich.
    Kerrsyrial antwortete nicht. Er hatte das nächste Schott erreicht und öffnete es. Nur dass er blitzschnell zur Seite wich, rettete ihm das Leben. Praktisch im gleichen Augenblick detonierte in Kopfhöhe eine Springmine. Ihre glühenden Splitter hätten auch mich getroffen, wenn ich nicht in letzter Sekunde meinen Individualschutzschirm aktiviert hätte.
    »Das war ebenfalls eine typische Waffe gegen Roboter«, stellte ich fest. »Die Explosionsgase expandieren außerordentlich schnell, und die auf rund fünftausend Grad erhitzten Splitter durchschlagen jedes Sensorsystem.« Ich deutete auf die Decke schräg hinter mir. Dort waren Einschläge von mindestens zehn Zentimetern Tiefe zu sehen, deren Ränder nachglühten.
    Ich schaute noch einmal hin. Tatsächlich, die Ränder schienen heller aufzuleuchten. Mit einem raschen Blick auf meinen Armband-Detektor stellte ich fest, dass wir uns nicht mehr in einem Vakuum bewegten, sondern in einer noch sehr dünnen Sauerstoffatmosphäre, deren Druck sich rasch erhöhte.
    Gleich darauf klappte der Gys-Voolbeerah seinen Helm zurück. »Mir scheint, als ob nicht Ihr Partner Rorvic unsere Station bedroht, sondern als wären es die Roboter, die meinen Brüdern zu

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