Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
stammen musste, das erst kürzlich gelöscht worden war.
    »Dippo?«, fragte Halmarck leise.
    Die Flugmaus lugte mit ihren stechend scharfen Knopfaugen aus seiner Brusttasche empor. »Du brauchst meine Klugheit, nicht wahr?«
    »Willst du einen Probeflug riskieren? Ich gebe dir Feuerschutz, Kleiner.«
    »Du hast den kalten Rauch geschmeckt?«
    »So ist es. Und du stellst bestimmt fest, ob sie sich hier in der Nähe aufhalten.«
    Halmarck schob einen Finger in die Tasche, weitete sie dadurch und sah zu, wie Dippo sich nach vorn schnellte und davonflatterte. Er dachte an Homer G. Adams. Wenn er versagte, hatte er das Leben eines der profiliertesten Terraner auf dem Gewissen. Tief holte er Luft und hob den Kopf. Dippo segelte schon wieder auf ihn zu und bewegte nur die äußersten Spitzen seiner Fledermausflügel.
    Er hob den linken Arm, spreizte die Finger und schloss sie mit unendlicher Vorsicht, als Dippo landete und sich mit seinen winzigen Krallen anklammerte.
    »Was ist los, Winzling?«
    »Ein verfallenes Haus. Sieht aus, als ob es leer wäre.«
    Halmarck lief weiter und ließ sich dabei von Dippo dirigieren. Der Geruch nach kaltem Rauch wurde stärker. Vor ihm teilte sich das hier fast mannhoch wuchernde Gras. In der Mitte der Lichtung sah er eine Wand aus Büschen, verdorrten Ästen und wild wuchernden Dornenhecken. Dahinter, fast unkenntlich, ragte eine Mauer auf. Von links führte eine Spur auf das Haus zu. Sie glich jener, die er selbst soeben hinterließ.
    Sie sind hier, dachte Halmarck und korrigierte sich sofort: Sie wa ren hier.
    Gleich darauf war er an der Mauer und duckte sich. Aber es gab keine anderen Geräusche als die seiner eigenen Atemzüge und der sich langsam aufrichtenden Grashalme.
    »Sie werden dich nicht als Gegner identifizieren. Außerdem höre ich nichts von ihrer Anwesenheit. Ich rieche auch nichts«, sagte Dippo über den Verstärker.
    Er hatte den Eingang erreicht, schob die Tür vorsichtig einen Spalt weit auf. Er sah, dass die Hütte nur aus einem Raum bestand und leer war. Genau in der Mitte befand sich ein Kreis aus weißgrauer Asche und teilweise verbrannten Aststücken.
    Eine Spur, die vom Eingang wegführte, zeigte auf die andere Seite der Lichtung. Cude Halmarck folgte dem Trampelpfad und fiel wenig später in einem kräfteschonenden Trab. Binnen kurzer Zeit tauchte er wieder in diesen verwilderten Wald ein, aber diesmal gab es kaum Unterholz und modernde Stämme. Er lief über eine federnde Schicht aus verfaultem Laub.
    Es sah aus, als schlafe Adams. Er lag in dem Sessel, sein Kopf war zur Seite gesunken, die Arme kreuzten sich über der Brust. Tatsäch lich trugen Sucanne Weyter und er abermals einen verzweifelten lautlosen Kampf aus.
    Das Bewusstsein der jungen Frau reagierte ungewöhnlich heftig.
    »Du wirst niemals deinen Aktivator zurückbekommen und behalten können, wenn du mich nicht an der Steuerung des Körpers beteiligst.«
    Adams lachte verhalten. »Vergiss niemals, dass mein Tod gleichzeitig dein Ende sein wird!«
    »Wir müssen kooperieren!«
    »Vorläufig müssen wir nur warten«, schränkte er ein.
    »Aber dann setzen wir uns an die Spitze der Menschen auf diesem Planeten, gleichgültig, wie sie sich nennen und welche Ziele sie verfolgen. Dazu brauchen wir ein Raumschiff.«
    »Bis zu einem bestimmten Punkt scheinen unsere Absichten einigermaßen identisch zu sein. Auch ich brauche einen gewissen Einfluss«, stimmte Adams zu.
    »Bislang haben nur ein paar Terraner gemeutert und sich der Kontrolle der TERRA-PATROUILLE entzogen. Es werden mehr werden, wenn ich erst meine Macht demonstrieren kann. Die Herrschaft der Aphilie wird auf der Erde neu gegründet. Ich werde alle A-Bewusstseine aus ES abrufen und hierher bringen.«
    Eine grauenhafte Vision packte Adams. Hunderte Aphiliker, in ihrer Überzeugung gefestigt durch die Phase der Verwandlung, kamen zurück auf die Erde. Sie würden binnen kürzester Zeit den jeweils anderen Teil des Konzepts niederringen und den Zustand wiederherstellen, der zur planetenweiten Aphilie geführt hatte. Hier, in dieser ersten Konfrontation, lag der Schlüssel. Wenn es ihm gelang, Sucanne auszuschalten, gewannen die normalen Terraner. Wenn nicht, würde sich die Herrschaft der kalten Logik, der Effektivität und der herzlosen Vernunft erneut ausbreiten.
    »Im Augenblick sind wir beide von Halmarck abhängig«, sagte Adams scharf. »Wenn er nicht binnen siebenundvierzig Stunden den Aktivator bringt, sterben wir.«
    »Unser Kampf geht

Weitere Kostenlose Bücher