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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Iratio Hondros Lebzeiten zu belassen. Seine Robotdiener wurden niemals der allgemeinen Kontrolle unterworfen. Nur sie können es sein, die Bosketch Yma Anahuac angeboten hat.«
    Walik Kauk war aufgesprungen. »Wo liegt die Villa?«, rief er.
    »Im Südwesten, rund achtzig Kilometer von der Stadt entfernt, in einem Tal.«
    Walik schaltete eine neue Funkverbindung. Ver Bix meldete sich.
    »Wir haben eine Spur!«, stieß Walik hervor. »Die Villa des Obmanns. Augustus wird uns führen. Ich übernehme das Kommando.«
    »Wir sind startbereit«, versicherte Bix.
    Walik bewaffnete sich mit Schocker und mittelschwerem Thermostrahler und brach mit Augustus auf. Er zögerte sekundenlang, als hinter ihm der Hyperkom ansprach, kehrte schließlich doch um und nahm das Gespräch an. Jentho Kanthall blickte ihm entgegen.
    »Wir haben schlechte Nachrichten«, eröffnete der Kommandant der TERRA-PATROUILLE ohne jede Einleitung. »Medaillon beschleunigt den Zerfallsprozess.«
    Walik Kauk gab sich keine Mühe, seine Ungeduld zu verbergen. »Bosketch hat Marboo entführt!«, knurrte er. »Ich bin ihm auf der Spur. Können deine Nachrichten warten?«
    Kanthalls Miene versteinerte geradezu. »Payne Hamiller steht neben mir. Du solltest ernst nehmen, was er sagt!«
    Die Wiedergabe war verzerrt. Medaillon störte bereits den Hyperfunk.
    »Die Sonne ist in ein Stadium dramatischer Entwicklung eingetreten«, sagte Hamiller. »Der Zerfall hat sich binnen weniger Stunden auf ein Tausendfaches der ursprünglichen Geschwindigkeit beschleunigt. Bislang haben wir angenommen, es würden noch Wochen vergehen, inzwischen können wir nur mehr von Stunden sprechen. Damit ist der letzte Zweifel beseitigt, der Zerfallsprozess wird definitiv von außen manipuliert.«
    Walik starrte den Wissenschaftler fassungslos an. »Das erzählen Sie mir jetzt? Meine Frau wurde entführt! Während Sie mich hier aufhalten, kann Marboo wer weiß was geschehen. Ich muss hinaus …«
    »Sie können nicht hinaus!«, schrie Hamiller ihn an. »Sie überleben die Nacht im Freien nicht!«
    Hamillers Wutausbruch verschlug Walik für einen Moment die Sprache.
    »Ich gehe trotzdem!«, versetzte er dann. »Marboo braucht mich. Habe ich eine Chance?«
    »In dieser Nacht erleben Sie den Weltuntergang«, warnte der Wissenschaftler. »Und falls Sie am Leben bleiben, werden Sie die Sonne nicht mehr aufgehen sehen, weil sie bis dahin endgültig erkaltet ist.«
    Walik Kauk schaltete ab. Eine oder zwei Sekunden lang stand er mit hängenden Schultern da, dann wandte er sich zu Augustus um. »Wir gehen!«, befahl er.
    Im unterirdischen Hangar suchte er sich einen Hochleistungsgleiter aus und setzte sich hinter die Kontrollen.
    Der Gleiter wurde wie ein Ballon im Wind geschüttelt, als er den an die Oberfläche führenden Flugschacht verließ. In der Stadt brannten nur wenige Lichter. Walik sah Bäume sich unter der Wucht des Sturmes fast bis zum Boden biegen. Die Temperatur lag bereits mehrere Grad unter dem Gefrierpunkt für Wasser.
    »Sobald der Wind nachlässt, wird es schneien«, prophezeite Augustus.
    Bosketch führte Marboo in einen großen Raum. In der Mitte stand ein mächtiger Tisch. Er war für zwei Personen gedeckt. Das gesamte Mobiliar entstammte einer längst vergangenen Epoche, befand sich aber dennoch in sehr gepflegtem Zustand.
    »Der Mann, dem dieses Haus gehörte, verstand zu leben«, polterte Bosketch. »Er muss im Geld geschwommen sein.« Zweimal klatschte er in die Hände. Roboter traten daraufhin aus bislang verborgenen Türen hervor. Sie waren alte Modelle, denen der Konstrukteur ein menschenähnliches Aussehen hatte verleihen wollen.
    »Das Fest beginnt!«, rief Bosketch.
    Er wies Marboo einen Stuhl zu. Er selbst saß auf der gegenüberliegenden Tischseite, und der Abstand gab Mara ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Sie blickte sich verstohlen um. Der Raum hatte vier Türen und ein breites, hohes Fenster. Solange Bosketch wachsam war, konnte sie ihm kaum entkommen. Also musste sie ihn ablenken.
    Einer der Roboter brachte eine dampfende Schüssel und hob mit pompösem Ruck den Deckel. Marboo fuhr entsetzt zurück. Vor ihr lag ein Tier, das aussah wie eine Kreuzung zwischen einer Ratte und einem Armadill. Kopf und Schwanz waren unversehrt, die Hitze des Kochvorgangs hatte allerdings die grauen Fellhaare zu einer unansehnlichen Masse verklebt.
    Bosketch lachte schallend, als er den Abscheu in ihrem Gesicht sah.
    »Ich weiß, das sieht nicht so delikat aus, wie du es

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