Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
deutlicher bewusst, dass er die Sandpolypen sehen konnte. Der Sand schillerte in allen Farben, während die Tiere sich unter der Oberfläche voranarbeiteten.
    Nach zwei Stunden war der Sender einsatzbereit.
    Partmann Gogh sah das Flimmern über dem Sand jetzt deutlich. Er schwieg jedoch, weil ihm ohnehin niemand glaubte und manche dazu neigten, ihn für geistesgestört zu halten. Er selbst zog in Erwägung, dass sich bei ihm eine bisher unbekannte parapsychische Begabung bemerkbar machte.
    »Ich fange jetzt an!«, sagte Jerome Tas, als Gogh in den kühlen Raum im Mittelpunkt des Turms zurückkam. Sie waren allein. Die Offiziere hielten jede Störung von ihnen fern.
    »Hoffen wir, dass der Sender wirklich funktioniert«, sagte Gogh nervös.
    Tas schien keine Zweifel zu haben. Er schaltete die Anlage ein.
    »Hier spricht Kesskeil!« Tas nannte die Koordinaten des Systems. »Wir benötigen dringend Hilfe und haben nur noch wenige Stunden zu leben. Eine Naturkatastrophe wird uns töten. Bitte helfen Sie uns!«
    Den Spruch wiederholte er pausenlos.
    Der Hyperfunksender arbeitete sieben Minuten und zwanzig Sekunden lang. Nach einigen Kurzschlüssen schaltete er sich selbsttätig ab.
    »Der Eigentümer der planetaren Bank will Sie sprechen«, sagte Tewarc. Der Kommandant blickte dem hochgewachsenen Blue nach, bis dieser den Raum verließ.
    Wenig später erschien der angekündigte Besucher in der Offiziersmesse.
    »Janok Kays ist mein Name«, stellte er sich vor. »Ich spiele in der Wirtschaft dieser Welt eine erhebliche Rolle. Mein Vermögen habe ich bei der Jagd verdient. Das zu Ihrer Information über mich.«
    »Interessant.« Yesgo Damlander stellte ein Glas mit einem Erfrischungsgetränk vor seinem Besucher auf den Tisch. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    Kays blickte ihn abweisend an. »Ich nehme an, Sie haben die Aufgabe, Menschen zur Erde zu holen, die unter erschwerten Bedingungen leben?«
    »So ist es«, antwortete der Kommandant.
    »Dann sollten Sie wissen, dass es auf Trao keine erschwerten Bedingungen gibt. Die Menschen leiden keine Not. Uns geht es sogar außerordentlich gut.«
    »Dennoch wollen über neunzig Prozent der Bevölkerung weg.«
    »Weil Sie ihnen den Kopf verdreht haben. Die Menschen haben Angst vor Mikroben, die den Planeten verseuchen, und davor, dass unser Gegengift über Nacht zu Ende gehen könnte. Diese Gefahr besteht nicht. Deshalb kann ich Ihnen nur einen Rat geben: Verschwinden Sie, bevor Sie uns alle ins Elend stürzen.«
    »Ich richte mich nach dem Wunsch der Bevölkerung«, erwiderte der Kommandant kühl. »Wer diesen Planeten verlassen will, den werden wir mitnehmen. Wir hindern niemanden daran, hierzubleiben. Auch Sie nicht.«
    »Sie haben keine Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen.«
    »Mag sein. Dafür kenne ich mich mit Leuten recht gut aus, die auf ihrem Geld sitzen.«
    Janok Kays wurde bleich, in seinem Gesicht zuckte es. Er schien sich nur mit Mühe zu beherrschen. Minuten verstrichen, keiner sagte etwas. Dann lächelte Kays resignierend. »Das war ziemlich hart. Ich kann Ihnen die Bemerkung aber nicht einmal verübeln, Kommandant. Sie wissen einfach zu wenig von wirtschaftlichen Vorgängen, um die Situation beurteilen zu können. Sie halten mich für einen geldgierigen Kapitalisten, der nichts anderes im Sinn hat, als die Menschen von Trao noch ein wenig länger auszubeuten.«
    »Ist es nicht so?«
    »Nein«, sagte Kays. »Aber Sie werden das nicht verstehen. Sie haben auf Trao eine Psychose ausgelöst. Viele Menschen werden vielleicht schon bald bedauern, dass sie ihre Heimat verlassen haben, um auf Terra neu zu beginnen. Dann wird es zu spät für sie sein, denn hier bricht alles zusammen.« Janok Kays erhob sich. »Sie sind ein eiskalter Offizier«, fügte er hinzu. »Sie ziehen Ihren Auftrag durch, ohne nach links oder rechts zu sehen. Hoffentlich tut Ihnen das nicht eines Tages leid.«
    Er ging zum Ausgang, blieb kurz vor dem Schott stehen. »Vergessen Sie nicht, Kommandant: Die Bewohner von Trao sind von Mikroben verseucht. Alle müssen durch eine Desinfektionsschleuse, sonst geht es Ihnen und Ihrer Besatzung bald dreckig. Für den Notfall werde ich Sie mit einer ausreichenden Menge Serum versorgen.«
    »Zu welchem Preis?«, fragte Damlander.
    »Sie vermuten falsch. Ich will keine Geschäfte machen. Sie bekommen das Zeug umsonst, weil ich keine Lust habe, unter lauter armen Rückwanderern der Reichste zu sein.«
    »Sie wollen Trao also auch verlassen?«
    »Ich halte es

Weitere Kostenlose Bücher