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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zurückkehren.«
    »Ich bin nie auf der Erde gewesen«, erklärte Jandra schroff. »Ich kann also auch nicht zu ihr zurückkehren. Sie interessiert mich nicht einmal. Also verschwinden Sie!«
    »Warum so hitzig? Ich mache Ihnen nur ein Angebot. Sie müssen es nicht annehmen.«
    »Sie bringen das Chaos über uns und Trao«, sagte Jandra heftig.
    Der Mann lächelte immer noch. »Ich habe Sie beobachtet. Sie flogen mit hoher Geschwindigkeit und in einer Höhe von knapp achttausend Metern. Daraus schließe ich, dass Sie aus der Äquatorregion oder gar von der Südhalbkugel kommen. Mag sein, dass Sie der Zivilisation nicht so aufgeschlossen gegenüberstehen wie die Bewohner dieser schönen Stadt. Die jedenfalls haben unser Angebot begeistert angenommen.«
    »Sie Wahnsinniger! Sie wissen wirklich nicht, was Sie anrichten.« Wütend schaltete Jandra ab und sperrte das Funkgerät für weitere Anrufe.
    »Warum sagst du nichts?« Hitzig wandte sie sich ihrem Vater zu.
    Er zuckte mit den Schultern und deutete in die Tiefe.
    »Nun mach schon!«, drängte er, als sie seinem Wunsch nicht folgte. »Ich muss zur Bank. Sofort!«
    In dem Moment verstand sie und wurde blass. Sie ließ den Gleiter schnell sinken.
    Schon aus großer Entfernung konnten sie sehen, dass sich Tausende vor der Trankon-City-Bank versammelt hatten.
    »Mir wird schlecht«, sagte Jandra. »Wollen die alle ihr Geld?«
    »Sie haben es bei mir eingezahlt. Nun verlassen sie Trao und nehmen ihr Geld mit. Oder sie transferieren es.«
    »Aber … das ist unmöglich. So viel liquide Mittel …«
    »Versuche, ihnen das erklären«, sagte Janok Kays müde. »Sie werden es niemals begreifen und mich einen Betrüger nennen.«
    Der Gleiter landete auf dem Dach des zweigeschossigen Bankgebäudes. Mehrere Angestellte eilten auf die Maschine zu. Sie öffneten die Türen, sagten jedoch nichts. Die Situation war klar.
    Janok Kays ging bis an den Rand des Daches und blickte auf die Menschenmasse hinab.
    »Wir sind eine wohlhabende Gemeinschaft!«, rief er. »Das Wirtschaftsleben auf Trao blüht. Wir haben alles, was wir uns wünschen, ohne dafür noch so hart arbeiten zu müssen wie die ersten Siedler. Wenn wir zur Erde aufbrechen, sind wir alle wieder arm, denn unser Geld liegt nicht im Tresor, es steckt in den Fabriken und Straßen, in den Schulen und den Kliniken. Diese Dinge kann niemand im Handumdrehen in Geld verwandeln. Wir haben also keine andere Wahl. Wir müssen auf Trao bleiben, oder wir werden auf der Erde die Ärmsten der Armen sein.«
    Wütendes Gebrüll brandete auf. Die Menge stürmte die Bank in einem chaotischen Durcheinander. Niemand hatte Kays wirklich zugehört.
    »Siehst du«, sagte er zu seiner Tochter. »Es ist sinnlos. Sie haben Angst davor, dass das Schlangengift eines Tages zu Ende geht. Sie wollen Sicherheit und glauben, dass sie diese auf Terra finden werden.«
    »Was tun wir?«, fragte einer seiner Angestellten.
    »Wir zahlen das Bargeld aus, solange es reicht – an jeden zehn Prozent seiner verfügbaren Guthaben. Wir können nur hoffen, dass wir damit durchkommen.«
    Janok Kays blickte zur QUARTOR hinüber.
    »Ich kann mir vorstellen, dass es Welten gibt, auf denen die Siedler buchstäblich auf dem letzten Loch pfeifen. Für solche Leute bedeutet so ein Schiff die Rettung – für uns ist es der Ruin.«
    Partmann Gogh hörte auf zu graben und stützte sich auf die Schaufel. Sehnsüchtig blickte er zu dem Schatten spendenden Baum hinüber, doch ihm fehlte die Kraft, wegen weniger Minuten Pause durch den knöcheltiefen und glühend heißen Sand zu stapfen.
    Schweißüberströmt blickte er auf die kilometerlangen Furchen, aus denen sich in kurzen Abständen dünne Pflanzen erhoben. Die Triebe waren nicht höher als zwanzig Zentimeter, aber sie standen gut. In einem halben Jahr war Erntezeit und danach der Nahrungsbedarf für wiederum ein halbes Jahr gedeckt.
    Partmann Gogh glaubte, die erfrischenden Früchte schon auf der Zunge zu spüren. Er entwickelte einen Heißhunger auf Sandfrüchte. Ebenso wie vor einem halben Jahr Heißhunger auf Baumstäbe. Nachdem er sie sechs Monate lang dreimal am Tag gegessen hatte, schlang er sie nur noch widerwillig hinunter. In einem halben Jahr würde er auch keine Sandfrüchte mehr sehen können, aber dann gab es ja wieder frische Baumstäbe.
    Er erinnerte sich daran, früher anderes gegessen zu haben als Sandfrüchte und Baumstäbe. Das lag mehr als fünfzig Jahre zurück, er war noch ein Kind gewesen. Damals war

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