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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entfernt gingen zwei Ertruser vorbei. Die Umweltangepassten waren deutlich in der Dunkelheit zu erkennen. Sie befanden sich offenbar in bester Laune, denn sie lachten immer wieder schallend.
    »Lass dich nicht täuschen, Tim«, wisperte Harry. »Sie bringen uns um, sobald sie uns erwischen.«
    Die Ertruser verstummten. »He, Goron, was war das?«, fragte einer von ihnen.
    »Was soll schon gewesen sein? Komm, wir gehen weiter. Du wolltest mir erzählen, wie Kommandant Haworgon den letzten Laren von Traliopa verjagt hat …«
    Die Jungen kauerten zitternd hinter dem Mauerrest und warteten darauf, dass die Umweltangepassten verschwanden. Sie machten sich keine Illusionen. Allzu deutlich hatten die Ertruser in den letzten Wochen bewiesen, dass sie vor nichts zurückschreckten, wenn es darum ging, ihre Interessen zu wahren.
    Endlos lange Minuten vergingen, bis sie wieder allein waren.
    »Das war knapp.« Harry stöhnte unterdrückt.
    »Ich habe ganz schön gezittert«, erwiderte Tim. Er war erst zwölf Jahre alt, und an dem gewagten Unternehmen nahm er nur teil, weil er mit einem Meter einundzwanzig sehr klein und außerdem schlank war.
    Harry blickte zum sternenklaren Himmel auf. Grüne Schleier zogen am Horizont herauf. Er hatte irgendwann gehört, dass sie durch winzige Sonnenpartikel erzeugt wurden.
    »Ich möchte mal eine andere Sonne sehen als immer nur Traliopa-Alpha«, wisperte er. »Vielleicht sogar die richtige Sonne.«
    »Wie kommst du darauf? Ausgerechnet jetzt?«
    »Ich weiß auch nicht«, antwortete Harry. »Nur so. – Weiter jetzt. Die Luft ist rein.«
    Er war sechzehn und fast einen Meter achtzig groß, wog jedoch nicht viel, weil er nie satt wurde. Stets träumte er davon, ein einziges Mal so essen zu können, bis er nichts mehr zwischen die Zähne brachte.
    Als er erneut verdächtige Geräusche vernahm, packte er Tims Arm und rannte los. Keuchend hielten sie erst vor einem Kellereinstieg inne und blickten zurück. Sie sahen, dass dort, wo sie noch vor wenigen Minuten gewesen waren, Scheinwerfer die bizarren Gebäudereste ausleuchteten.
    Sie huschten weiter und erreichten schließlich eine hoch aufragende Metallkuppel.
    »Leise!« Harry flüsterte. »Die anderen können überall sein.« Er spürte Tims Angst, konnte darauf aber keine Rücksicht nehmen. Neben einem Belüftungsrohr kniend, versuchte er, das Schutzgitter herauszuheben. Er brauchte gut zehn Minuten dafür, dann war der Weg ins Kuppelinnere frei.
    »Steig ein, Tim! Weißt du noch alles, was ich dir gesagt habe?«
    »Was hältst du von mir? Klar weiß ich, wie es drinnen aussieht.«
    Tim nahm den Leinensack, den Harry ihm reichte, und kroch in die Röhre. Schon nach kurzer Zeit versperrte ihm ein Gitter den Weg. Es war mit elektrischen Kontakten versehen, die bei einer Veränderung Alarm auslösten. Einer von Tims Vorgängern hatte jedoch Kabel an die Gitterstäbe gelegt und damit die Verbindungsdrähte verlängert. Tim konnte das Gitter deshalb ungefährdet um etwa einen Meter zurückschieben. Vorsichtig verkeilte er es mit Holzstückchen, damit es nicht umkippen konnte. Dann stemmte er sich gegen die obere Verkleidung der Röhre und hob einen Deckel heraus. Er richtete sich auf und stellte fest, dass er sich tatsächlich an der Innenseite der Kuppelwand hinter Stapeln von Waren und Ausrüstungsgütern befand.
    Es war nicht besonders hell in dem Raum. Tim kletterte an einigen Säcken empor, bis er alles überblicken konnte. Etwa zwanzig Meter von ihm entfernt saß ein Ertruser. Gähnend, mit aufgesetzten Kopfhörern, betrachtete er einen Holofilm. Seine Aufmerksamkeit für die Halle ließ zu wünschen übrig.
    Tim kroch über die Vorratssäcke hinweg, schob sich in der Deckung von Kisten und Kästen weiter voran, bis er endlich Regale erreichte, auf denen Nahrungskonserven gestapelt waren. Er stopfte die Behälter in den Sack, den er mitgebracht hatte, bis er ihn kaum noch transportieren konnte.
    Während seines Rückwegs zu der Belüftungsröhre hätte der Ertruser nur einmal den Kopf zu wenden brauchen, und schon hätte er ihn entdeckt. Tim war schließlich völlig erschöpft, als er erneut in die Röhre kroch und den Deckel über sich schloss.
    Er brachte das Gitter zurück an die richtige Stelle und schob die Beute vor sich her, bis Harry sie packen konnte.
    »Ich bin mit dir zufrieden«, lobte der Ältere. »Aber wir müssen schnell zurück. Sobald es hell wird, erwischen sie uns mit Sicherheit.«
    Tim war stolz, dass er den Beutezug

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