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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Anspruch nehmenden Identifikation. »Das liegt jedoch nicht an Ihnen, sondern an den von Gäa übermittelten Daten, die durch ein Versehen teilweise gelöscht wurden. Ich bitte Sie deshalb um detaillierte Angaben.«
    Eawy ter Gedan strich sich das Haar in den Nacken zurück. Ihr war bewusst, dass die Behörden vor ausufernden Schwierigkeiten standen. Millionen Menschen kehrten zur Erde zurück, sie mussten versorgt werden, benötigten Wohnraum, Kleidung und Nahrungsmittel. Die Fabriken arbeiteten noch nicht alle wieder. Der Handel versuchte, sich zu orientieren. Die öffentlichen Dienste waren erst dabei, sich einzurichten. Im Grunde genommen, fand sie, war es ein Wunder, dass auf der Erde kein Chaos herrschte.
    Geduldig machte sie die erbetenen Angaben. Dieses Frage-und-Antwort-Spiel war unumgänglich, damit sie in ihrer neuen Wohnung ausreichend versorgt wurde und schnell eine Arbeitsstelle erhielt. Sie nahm sich vor, erst einmal ein Angebot zu akzeptieren, jedoch bald wieder auszusteigen und das zu tun, was sie wollte.
    Nach einer halben Stunde verließ sie die Kabine in dem Bewusstsein, sich nun ausreichend auf Terra eingerichtet zu haben. Sie stieg in einen Taxigleiter und ließ sich zu einem Kaufhaus bringen. Sie war erst 18 Jahre alt und entschlossen, das Leben auf der Erde zu genießen.
    Nach einigen Flugminuten schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Die Stimme eines Mannes klang in ihr auf. Er sprach über die Neubesiedlung des Planeten, über das Problem, die in der Milchstraße verstreute Menschheit zu beschützen, und er berichtete über den Wahlkampf. Zugleich formten sich Bilder vor ihrem geistigen Auge. Eawy ter Gedan sah, was Terrania-Vision sendete.
    Die Nachrichten berührten sie zunächst nicht besonders. Doch das änderte sich schlagartig … wurde der Politiker Markus Verlenbach in den frühen Morgenstunden tot aufgefunden, vernahm sie. Die Todesursache ist noch unbekannt. Einige Arzte äußerten die Vermutung, dass Verlenbach eine seltene Krankheit von Gäa eingeschleppt hat.
    Eawy ter Gedan fühlte, wie es ihr kalt über den Rücken lief. Sie sah ein Bild des Toten. Verlenbachs Haut wirkte seltsam pergamentartig und ausgetrocknet.
    Verwirrt fuhr sie hoch und blickte sich um. Der Gleiter landete soeben auf dem Dach eines Warenhauses, doch sie hatte keine Lust mehr, einzukaufen. Sie gab ein neues Ziel in den östlichen Außenbezirken an und ließ die Maschine in einer Bungalowanlage landen.
    Ein untersetzter Mann mit kurz geschorenen blonden Haaren kam ihr entgegen. »Was ist los, Eawy?« Sein ohnehin grobporiges Gesicht war gerötet. Mit schläfrig wirkenden Augen blickte er sie an.
    »Boyt Margor«, sprudelte es aus ihr hervor. »Er ist auf der Erde – und er hat gemordet.«
    Das Gesicht ihres Gegenübers verzerrte sich. Bran Howatzer hasste niemanden mehr als Margor, den er schon auf Gäa erbarmungslos gejagt hatte.
    Howatzer schloss die Tür hinter ihr und führte sie in das Wohnzimmer, in dem Kisten unausgepackt herumstanden.
    Dun Vapido wartete auf sie. Als Eawy in sein langes Gesicht blickte, erschien er ihr noch hagerer als sonst. Seine fragend zusammengekniffenen, tief in den Höhlen liegenden Augen mochten ebenso daran schuld sein wie der Schatten, den die buschigen Augenbrauen warfen.
    »Boyt Margor ist auf der Erde!«, sagte sie frostig.
    »Diesmal wird er uns nicht entwischen«, erwiderte Vapido.
    »Wir brauchen Informationen …«
    Vapido ging zu der Stirnwand des Raumes, die noch mit einer undurchsichtigen Folie abgedeckt war. Mit einiger Mühe riss er die Folie gleichmäßig herunter. Eine Kommunikationswand wurde sichtbar. Über die Sensorschaltungen aktivierte er die einzelnen Felder.
    »Sie müssen die Aufzeichnung der Nachrichten abrufen«, sagte Howatzer. »Oder wollen Sie eine halbe Stunde warten? Eine zeitversetzte Permanentsendung gibt es noch nicht.«
    Der Nachrichtensprecher erschien. Mechanisch packte Eawy ter Gedan einige Sachen aus, die in den Kisten verstaut waren. Sie unterbrach ihre Arbeit, als die Nachricht von Markus Verlenbachs Tod kam.
    »Diese pergamentähnliche Haut ist ein klarer Beweis«, sagte Bran Howatzer, als er das Bild des Toten sah. »Boyt Margor hat ihn auf dem Gewissen.« Bestürzt blickte er Eawy und Dun Vapido an.
    »Machen wir uns doch nichts vor«, bemerkte Vapido. »Im Grunde genommen haben wir damit gerechnet, dass es so kommt.«
    »Vielleicht«, sagte Eawy zögernd.
    »Boyt Margor ist das größte Problem, dem wir uns bisher

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