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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein«, versicherte Tubbs. »Wir sind nur noch eine winzige Linearetappe vom Garten Eden entfernt.«
    »… aber ich bin restlos fertig. Den Anzug ziehe ich nicht mehr an.«
    Jasons Haut schmerzte an vielen Stellen, als hätte er sich Brandblasen zugezogen. Tubbs und Fellner schleppten ihn bis in die Zentrale.
    »Ich glaube, du hast uns alle gerettet, Jason.« Patricia lächelte ihn seit einem Jahr zum ersten Mal an. »Danke!«
    Kurze Zeit später saß er in seiner Kabine, hatte heißes Essen vor sich und Alkohol aus Knothes Privatvorrat. Biomolplastverbände bedeckten seinen Körper. Er fror nicht mehr, zusammen mit einem Beruhigungsmittel wirkte der Schnaps wärmend und wohlig entspannend.
    In der Zwischenzeit programmierte die Chefin den Kurs, der sie nach Knothes ›Garten Eden‹ bringen sollte.
    »Meinst du, dass wir wirklich eine Möglichkeit finden, das Schiff aufzurüsten, Tubbs?«, fragte Jason mit schwerem Zungenschlag. Er verdrängte die Gewissheit, dass der Allesfresser das Schiff an einigen Stellen tödlich aufgerissen hatte.
    »Ich habe alles ausgewertet. Funksprüche, offizielle Nachrichten, und außerdem kennen wir die Situation der Laren. Sie haben keine Energie mehr für ihre SVE-Raumschiffe bekommen.«
    Jason trank sein Glas leer. »Weckt mich, sobald die LOTOSBLUME am Ziel angekommen ist. Aber verlangt niemals wieder, dass ich in dem Raumanzug das Schiff verlassen soll.«
    Er schlief erschöpft ein.

3.
    Er war alt und erfahren. Die Jahre und die Erlebnisse hatten ihn skeptisch und klug werden lassen. Nachdem er den tiefsten Punkt seines Lebens mit sehr viel Disziplin und innerer Stärke überwunden hatte, konnte er wieder hoffen.
    Er war allein und einsam – und er wartete. Er hatte nicht unendlich viel Zeit, aber die Dauer des Wartens war kein relevanter Umstand. Er würde es noch Monate lang aushalten, obwohl er wie ein Gefangener an diesen Ort gebunden war. Jede Möglichkeit, den Pulk der siebenundfünfzig toten Schiffe – ursprünglich waren es an die siebzig gewesen – zu verlassen, war ihm versagt.
    Mein Schiff hat die meisten Reserven. Geduld ist alles … Indes habe ich Ruhe und Stille. Ich kann nachdenken und meinen Plan vervollkommnen. Ich bin sicher, dass er aufgehen wird.
    Nach terranischer Rechnung – der Einheit derer, über die er fünf Vierteljahrhunderte geherrscht hatte – war er nicht groß, etwa eineinhalb Meter. Aber früher hatte die Macht, die er verkörperte, diesen scheinbaren Mangel überspielt. Noch immer ging von ihm eine Aura der Macht, der Stärke und der Kraft aus. Im Augenblick allerdings gab es niemanden, der dies festzustellen vermocht hätte. Abgesehen von ihm selbst.
    Der Energiehaushalt des SVE-Raumers war noch intakt, das Lebenserhaltungssystem arbeitete ausreichend.
    Einige der siebenundfünfzig Schiffe hingen gänzlich bewegungslos im Raum, andere drifteten langsam ab.
    »Irgendwann wird ein Schiff auftauchen«, sagte Hotrenor-Taak laut. Seine Worte verloren sich in der Stille des leeren Schiffes.
    Er war alt und enttäuscht. Altern bedeutete für ihn einen normalen, verständlichen Ablauf der Zeit. Er musste sich dem unterwerfen. Enttäuscht? Das war er, aber nicht so sehr wegen der Tatsache, dass er die Herrschaft über diese Galaxis verloren hatte. Die Enttäuschung hing mit dem unqualifizierten Verhalten der anderen Konzilsvölker zusammen. Sie hatten diesen Umstand verschuldet.
    Aber das war nicht sein aktuelles Problem. Er war der einzige Bewohner des Schiffspulks.
    Er wartete.
    Ein dröhnendes Signal riss Hotrenor-Taak aus dem Schlaf. Ziemlich genau in der Mitte des Panoramaholos blinkte ein winziger Impuls.
    Ein Raumschiff!
    »Sehr viel früher, als ich es erwartet habe«, murmelte der einstige Verkünder der Hetosonen verblüfft, als das Schiff in Vergrößerung zu sehen war.
    Entfernungsmarkierungen und Größenlinien bildeten ein dreidimensionales Muster. Schweigend las Hotrenor-Taak die Werte ab. Er hatte ein kleines, offensichtlich terranisches Schiff vor sich. Größe und Aussehen entsprachen dem Typ der Korvette.
    Er reagierte leicht enttäuscht. Aber vielleicht handelte es sich nur um eine Patrouille, die den Vorstoß eines großen Schlachtschiffs sichern sollte.
    Distanz: mehr als sechs Lichttage.
    Geschwindigkeit: abbremsend, inzwischen halb lichtschnell.
    Schweigend nahm er weitere Messungen vor. Die Maschinen der Korvette wurden mit äußerster Behutsamkeit eingesetzt. Die energetische Signatur entsprach durchaus den

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