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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Becher.
    »Dieser verfluchte Allesfresser hätte auch haarscharf an der Öffnung vorbeitreiben können«, sagte Jason zornig. »Aber nein! Mitten in den Snacker musste er hineindriften.«
    »Und nun verwandelt er unsere mühsam erbeuteten Reichtümer in submolekularen Staub.«
    »Lamentiert nicht!«, rief Fellner. »Handelt lieber oder sagt, was getan werden muss!«
    »Offensichtlich können ihm Vakuum und Kälte nichts anhaben«, stellte die Kommandantin fest.
    »Er schien sehr lebendig, als er zwischen den Ballen und Verpackungen verschwand«, bestätigte Jason. »Die Gefahr besteht, dass er sich schnell nach der größeren Masse orientiert und entlang der Haupttrosse zurück zum Schiff kommt. Dann ist unser Schicksal endgültig besiegelt.«
    »Wie stark sind die Zerstörungen?«, wollte Tubbs wissen.
    Patricia lachte humorlos und machte eine resignierende Geste. »Wo der Fresser gehaust hat, müssen wir alles ersetzen. Alle wichtigen Steuerleitungen sind vernichtet.«
    »Und der Snacker?«, fragte Fellner.
    »Wir werden ihn opfern müssen.« Tubbs seufzte gequält. Die Vorstellung entsetzte ihn.
    »Die Trossen auslaufen lassen und den Sack mitsamt dem Allesfresser vergessen?«, fuhr Fellner auf.
    »Ich fürchte, so wird es sein«, antwortete die Chefin. »Aber wenn die Laren wirklich verschwunden sind, hat sich die Lage in der Galaxis verändert. Zu unseren Gunsten. Der Handel, wie wir ihn verstehen, wird schlagartig einsetzen. Überall werden Dinge gebraucht, die es nicht mehr gibt oder deren Beschaffung auf Schwierigkeiten stößt. Wir müssen wieder von vorn anfangen, aber wir können es schaffen. Die Larenschiffe werden mit Sicherheit eine Fundgrube für uns sein. Wir reparieren die LOTOSBLUME, und danach sammeln wir ein, was uns zwischen die Finger kommt.«
    Tubbs Knothe nickte, er war überzeugt davon, dass ihn sein Instinkt und sein Wissen an den richtigen Platz geführt hatten. »Das bedeutet im Klartext, dass die Kommandantin befiehlt, die Trossen zu lösen.«
    »Bringen wir es hinter uns. Vergessen wir den Inhalt des Beutesacks.«
    »Bitter ist das, sehr bitter!« Geräuschvoll schlürfte Fellner seinen Becher leer.
    »Das ist immer noch besser, als von dem Biest gefressen zu werden«, sagte Jason.
    Patricia führte einige Schaltungen aus, doch ihre Miene verdüsterte sich. »Ich hatte es vermutet!« Sie ächzte niedergeschlagen. »Die Steuerung der Winschen ist diesem Vielfraß ebenfalls schon zum Opfer gefallen.«
    »Also Handbetrieb!«, sagte Jason. »Komm, Tubbs! Unser stählernes Monstrum wartet.«
    Sie gingen hinunter in den Steuerstand der Winschen. Nur zwei Monitoren funktionierten noch. Der Allesfresser hatte irreparable Zerstörungen angerichtet. Bei den nächsten Manövern würden sich weitere Schäden herausstellen, das war absolut sicher.
    Wortlos reichte Tubbs dem Jüngeren seinen schweren Strahler.
    Jason lachte zynisch. »Wie gut, dass ich meinen sogenannten Raumanzug noch am Leib habe. Er wird hoffentlich noch nicht völlig auseinanderbrechen.«
    Tubbs klinkte ein längeres Sicherungsseil am Gürtel ein, dann verließ Jason das Schiff durch die kleine Schleuse. Den Strahler hatte er ebenfalls mit einer dünnen Leine gesichert. Ihm blieb nichts anderes übrig, als die drei Snacker-Taue mit der Waffe zu kappen. Sein Raumanzug war noch der beste an Bord, also war dies sein Job. Er stieß sich ab in Richtung der Haupttrosse. Acht Zentimeter Terkonit-Spezialstahl, das bedeutete ein hartes Stück Arbeit.
    Der Raumanzug war wie eine schützende Insel, an der längst die zerstörende Brandung nagte. Das Geräusch der entweichenden Luft und das Zischen der überbeanspruchten Ventilanlage stachen unentwegt in Jasons Gedanken. Er hielt sich mit einer Hand an der Haupttrosse, klinkte das kürzere Sicherungsseil ein und wartete, bis seine langsame Rotation um die Trosse aufgehört hatte. Das Tau, mit dem er sich an der Schleuse gesichert hatte, war in mehreren Windungen hart um die Trosse gepresst worden, er wickelte es ab und befestigte es wieder an seinem Gürtel. Dann zog er den Strahler und kontrollierte die Fokussierung, indem er seinen Helmscheinwerfer einschaltete und die Waffe dicht vor die zerschrammte Sichtscheibe hielt.
    »Kommst du zurecht?«, fragte Tubbs über Funk.
    »Ich fange an, das Tau zu kappen.«
    Die Fasern aus Terkonitstahl glühten. Lautlos, nur als Vibration in seiner Hand zu spüren, riss einer der beanspruchten Drähte nach dem anderen. Ihre Seelen drehten sich

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