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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ich mir erst Gewissheit verschaffen wollte. Inzwischen kann es keinen Zweifel mehr geben.«
    Tere erhob sich von seinem Platz. Sieben Schritte hin, sieben Schritte zurück, er machte mich nervös. Endlich hielt er inne. In seine Augen war ein seltsamer Ausdruck getreten, den ich nie zuvor bei ihm gesehen hatte.
    »Wissen Sie, was das bedeutet, Daroque?«, sagte er eindringlich, ließ aber zugleich resignierend die Schultern sinken. »Vielleicht ist es bereits zu spät. Hätten Sie mich früher informiert, dann hätte ich nicht die Blues mit ihrem Larenkiller an Bord geholt.«
    »Sie werden mir helfen, Hotrenor-Taaks Leben zu retten?« Trotz seiner negativen Aussage schöpfte ich neue Hoffnung.
    »Was für eine Frage. Natürlich will ich … Wie naiv Sie manchmal sind, Daroque.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Aus reiner Nächstenliebe setzen Sie sich für den Larenführer bestimmt nicht ein. Sie wissen, welches ungeheure Wissen er besitzt.«
    »Natürlich habe ich daran gedacht«, sagte ich verwirrt. »Wenn dieses Wissen in die falschen Hände gerät …«
    »Eben«, stimmte er eifrig zu. »Das müssen wir verhindern. Wer Hotrenor-Taak hat, der besitzt Wissen und damit Macht. Der Lare muss uns Arkoniden gehören!«
    Ich starrte Tere entgeistert an. Ich hatte keinen einzigen Augenblick daran gedacht, Hotrenor-Taak zu retten, um ihn für mein Volk zu gewinnen. Wennschon, dann sollte sein Wissen der GAVÖK zugutekommen. Eben weil ich befürchtete, Akonen oder Blues könnten versuchen, ihn in ihre Gewalt zu bekommen, hatte ich geschwiegen. Und nun zeigte sich, dass Tere nicht anders dachte als sie.
    Es war eine bittere Erkenntnis für mich, dass die Rivalitäten unter den Milchstraßenvölkern von Neuem aufflackerten, kaum dass die Bedrohung durch das Konzil vorbei war.
    »Zuerst gilt es, Hotrenor-Taak vor dem Zugriff der Blues zu schützen«, sagte ich. »Für Zytyrc muss es so aussehen, als sei das Todesurteil vollstreckt worden. Nur können wir ein Täuschungsmanöver nicht vor den Augen der Blues durchführen – und schon gar nicht in Anwesenheit des Larenkillers.«
    »Anders geht es nicht«, sagte Tere bedauernd. »Ich kann die Blues nicht grundlos auf die FLÖN zurückschicken. Das würde sofort Zytyrcs Verdacht erregen. Sie müssen sich etwas einfallen lassen, Daroque. Hotrenor-Taak muss uns Arkoniden gehören.«
    Für mich dachte ich, dass ich später immer noch versuchen konnte, das Wissen des Laren der Allgemeinheit zugänglich zu machen.
    Die Blues waren unter einem Vorwand aus dem Korridor fortgelockt worden. Ich wartete mit schussbereitem Paralysator gegenüber der Kabine des Überschweren. Unwillkürlich zuckte ich beim Aufheulen des Alarms zusammen.
    »Der Lare ist entkommen!«, plärrte es aus dem Interkom. »Sofort alle Wachposten an die Sektorengrenzen!«
    Gleich würde Trookan in den Korridor stürmen. Aber er tauchte nicht auf. Verriet ihm sein Instinkt, dass der Lare sich nach wie vor in der Zelle befand? Ich schwitzte. Noch länger konnte ich nicht warten, sonst würden womöglich die Blues wieder auftauchen.
    Ich überquerte den Korridor und öffnete das Türschott von Trookans Kabine. Der Raum war leer. Ich fluchte. Wo war der Larenkiller? War dies eines der unvorhersehbaren Ereignisse, die meinen Plan gefährden konnten?
    Ich stürmte aus der Kabine und schloss Hotrenor-Taaks Zelle auf. »Schnell, kommen Sie, Hoorg-Hampotur!«, rief ich hinein.
    Er wirkte verwirrt. »Warum der Alarm?«, fragte er.
    »Weil Ihre Flucht entdeckt wurde.« Ich drängte ihn während des Sprechens auf den Gang hinaus. Er sträubte sich.
    »Vielleicht denke ich gar nicht daran, davonzulaufen«, sagte er misstrauisch. »Sonst heißt es später, dass ich auf der Flucht erschossen wurde.«
    »Genau das bezwecke ich. Kommen Sie, Hoorg-Hampotur, wir dürfen keine Zeit verlieren. Jeden Augenblick können die Blues wieder hier sein. Ich erkläre Ihnen alles später, aber zunächst müssen Sie mir vertrauen.«
    Das half, obwohl er vorsichtig blieb. Niemand stellte sich uns entgegen. Wir fanden überall offene Schotten.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte er im Laufen. »Ich dachte, alle Schiffssektionen werden im Alarmfall hermetisch abgeriegelt.«
    »Das denken auch die Blues«, erwiderte ich. »Meine Verbündeten haben eine Passage für uns offen gelassen. Wir müssen uns jedoch beeilen, denn hinter uns schließt sich der Weg sofort.«
    Wir erreichten die Beiboothangars. Ich deutete auf ein offenes Schott. »Da hinein!

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