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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu fügen.
    Von meinen beiden Artgenossen im Vorsitz hätte ich mir allerdings mehr erwartet, denn wir Neu-Arkoniden hatten sehr viel von der kosmischen Denkweise der Terraner angenommen. Zytyrcs Einfluss war dennoch zu groß.
    Ich appellierte mit meinem Schlusswort an ihr Gewissen.
    »Hoorg-Hampotur ist ein Soldat, der blind gehorchen musste und unter Befehlsnotstand gehandelt hat. Zudem kann er glaubhaft machen, dass er in keiner Weise gegen galaktische Intelligenzen schädigend gehandelt hat. Hoorg-Hampotur hat sich keines wie auch immer gearteten Vergehens schuldig gemacht. Er ist unschuldig und darf deshalb nicht verurteilt werden. Die von Zytyrc beantragte Todesstrafe käme einem Mord gleich.«
    Ich bemerkte das Zögern der beiden Arkoniden. Zytyrc musste es ebenfalls aufgefallen sein. Mit schnellen Schritten kam er zum Richtertisch und baute sich vor mir auf.
    »Ihre Absicht ist eindeutig, Sie wollen bei den Vorsitzenden Schuldkomplexe wecken, wenn sie über einen Laren die gerechte Strafe verhängen«, sagte er wütend. »Aber damit kommen Sie nicht durch, Daroque. Ich werde Ihr Geschwätz ad absurdum führen.«
    »Durch weitere Hasstiraden?«
    »Mit der Vorführung eines Zeugen!«
    Das kam überraschend. Zytyrc wirkte überaus siegessicher, als er dem Wachposten am Eingang ein Zeichen gab. Gleich darauf erschienen zwei Blues, die Trookan eskortierten.
    »Das ist der Wilde von Planet vier«, erklärte Zytyrc.
    Mir fiel auf, dass der Quasi-Überschwere sich verändert hatte. Seine Haut war heller geworden und zeigte einen bläulichen Stich, der gleichwohl auf die Beleuchtung zurückzuführen sein konnte. In zwei Punkten irrte ich mich indes bestimmt nicht: Sein Hals war eindeutig länger geworden und wies einen rosa Flaum auf. Und die Blues hatten ihn notdürftig eingekleidet.
    Für weitere Beobachtungen blieb mir keine Zeit.
    Trookan stieß beim Anblick des Laren einen schrillen Schrei aus und stürzte nach vorne, geradewegs auf Hotrenor-Taak zu. Das kam völlig überraschend für mich. Aber selbst wenn ich nicht wie gelähmt gewesen wäre, hätte ich diesen Angriff nicht aufhalten können.
    In Trookans Augen loderte Hass. Nackte Mordlust. Seine gewaltigen Fäuste würden den Laren zerschmettern.
    »Haltet das Monstrum auf!«, brüllte ich endlich.
    Die Blues-Wächter rissen ihre Waffen hoch und drückten ab. Die Schockstrahlen trafen den Angreifer in den Rücken. Sein animalischer Schrei verstummte. Aber obwohl sein Nervensystem gelähmt sein musste, trugen ihn seine Beine weiter. Er hätte den Laren mit seiner Masse niedergewalzt, wäre der nicht im letzten Moment zur Seite gesprungen.
    Trookan krachte mit voller Wucht gegen die Wand und sank besinnungslos in sich zusammen.
    »Damit habe ich nicht gerechnet«, gestand Zytyrc. Gefasster fügte er hinzu: »Der Auftritt des Überschweren hat jedoch drastisch demonstriert, was ich aufzeigen wollte. Die Überschweren waren die Verbündeten der Laren. Wenn selbst sie solcher Hassgefühle gegen ihre ehemaligen Verbündeten fähig sind, dann brauchen wir uns wegen eines gerichtlichen Todesurteils keine Gewissenskonflikte aufzulasten.«
    »Sie glauben hoffentlich nicht, dass das Verhalten eines wahnsinnigen Überschweren Einfluss auf das Urteil hat, Zytyrc!«, rief ich. »Trookan ist ein Amokläufer! Ein Larenkiller, der offenbar für diese Aufgabe programmiert wurde.«
    »Larenkiller scheint mir ein treffender Ausdruck zu sein. Aber das habe nicht ich aus ihm gemacht. Die Laren selbst haben dafür gesorgt, dass Trookan sie abgrundtief hasst. Er hat uns gezeigt, welches Urteil wir fällen müssen.«
    Ich versuchte ein letztes Mal, die Aufmerksamkeit der Vorsitzenden zu gewinnen. Doch sie nahmen mir das Wort mit dem Hinweis, dass das Verfahren abgeschlossen sei und sie sich zur Beratung zurückzogen.
    Inzwischen wurde der bewusstlose Überschwere aus dem Raum geschafft. Ich wandte mich an den Laren. »Ist es möglich, dass der Überschwere Sie kennt und persönlich hasst?«, fragte ich.
    »Wir sind einander noch nie begegnet«, antwortete Hotrenor-Taak. »Ich kann mir sein Verhalten nicht erklären.«
    Die Beratung des Gerichts dauerte nur wenige Minuten. Das Urteil überraschte niemanden. Der Lare wurde einstimmig zum Tode verurteilt. Die Exekution sollte in sieben Normstunden stattfinden.

8.
    Drei Stunden waren bereits verstrichen. Wenn ich Hotrenor-Taaks Leben retten wollte, sah ich keine andere Möglichkeit mehr, als Tere einzuweihen. Auf dem Weg zur

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