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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alles, was er noch brauchte. Am liebsten hätte er es von Babboch in die Hauptschaltzentrale transportieren lassen, aber für diese Aufgabe war der Roboter nicht geeignet.
    Babboch suchte mittlerweile nach einer larischen Handwaschschüssel, die er noch brauchte, um die Ausstattung seines Schlafgemachs zu vervollständigen. Die abendliche Waschung der Hände war eine religiöse Zeremonie. Hotrenor-Taak hatte Babboch erklärt, dass mindestens eine Schüssel von seinen früheren Besuchen auf Titan noch existieren müsse.
    Coden Gonz meldete sich auf der Geheimfrequenz. »Wie weit sind Sie?«, fragte der Gäaner mit schlecht verhohlener Ungeduld.
    »Geben Sie mir noch zwei oder drei Stunden.«
    »Wenn wir Pech haben, ist das zu spät. Titan hat einen Stoßtrupp gestartet. Es kam zum Schusswechsel, zwei Einheiten der Überschweren wurden zerstört.«
    »Ich bin soeben auf dem Weg, die letzten Schaltungen vorzunehmen.«
    »Beeilen Sie sich! Falls wir uns zurückziehen müssen, gilt Ihr Einsatz als gescheitert.«
    Hotrenor-Taak antwortete nicht, dann endete der Kontakt. Er biss sich auf die Lippen. Wer war dieser Terraner eigentlich, dass er ihm Vorschriften machte? Für wenige Augenblicke bäumte sich sein Stolz auf. Aber er sagte sich, dass er darauf angewiesen war, Leute und Meinungen für sich zu gewinnen. Wenn er seinen Auftrag erfolgreich ausführte, würde die Regierung auf Gäa zumindest für eine Weile die Hand über ihn halten.
    In der Stahlfestung herrschte Nacht. Hotrenor-Taak hatte mehrere Wege erkundet, die von seiner Unterkunft zur Hauptschaltzentrale führten. Er benutzte sie abwechselnd – eine selbstverständliche Vorsichtsmaßnahme für jemanden, der unbemerkt bleiben wollte.
    Mit Zuffraqs Argwohn hatte er nicht gerechnet und war demzufolge einigermaßen überrascht, den Unterführer aus einer Wandnische hervortreten zu sehen. Der Überschwere war bewaffnet. Und Hotrenor-Taak hatte wegen des Pakets, das er mit sich trug, keine Hand frei.
    »Für dich geht es hier nicht mehr weiter, Verkünder!«, giftete Zuffraq ihn an.
    Hotrenor-Taak musterte sein Gegenüber eindringlich. »Zu deiner Verteidigung nehme ich an, dass du den Verstand verloren hast. Anders kann ich mir dein Verhalten nicht erklären!«
    Der Überschwere grinste herausfordernd. »Den Verstand verloren? Weil ich erkannt habe, dass der Verkünder der Hetosonen ein Verräter ist? Öffne das Paket! Ich will sehen, was du während der Ruheperiode wie ein Dieb durch die Korridore schleppst.«
    Für Hotrenor-Taak ging es darum, Zeit zu gewinnen. Während er Zuffraq verwundert anstarrte, aktivierte er seinen Sender. »Ich brauche Babboch – sofort!«, leiteten seine Muskelbewegungen weiter.
    »Babboch ist unterwegs. Voraussichtliche Ankunftszeit – etwa zwei Minuten!« Die Positronik der Space-Jet antwortete prompt.
    »Er muss einen Überschweren festnehmen. Bereite ihn darauf vor!«
    »Vorbereitung läuft. Du brauchst nur den Befehl zu geben.«
    »Was starrst du mich an?«, schrie Zuffraq. »Öffne das Paket!«
    »Ich verlange, Detrolanc zu sprechen! Er wird dir deine Grenzen aufzeigen.«
    »Detrolanc gab mir die Vollmacht, dich zu überwachen.« Zuffraq war so voller Zorn, dass Hotrenor-Taak ihn wirklich als Bedrohung sah. Wie leicht konnte der Überschwere ihn niederschießen!
    »Du willst es nicht anders.« Der Lare seufzte gequält. »Aber du wirst für dein Handeln zur Rechenschaft gezogen werden. Tritt wenigstens zurück, damit ich das Paket öffnen kann!«
    Zuffraq wich wortlos zur Seite. Er hatte nur noch Augen für das Paket, an dem Hotrenor-Taak hantierte.
    »Schneller!«
    Im Hintergrund erklang ein Geräusch. Der Überschwere wandte sich um. In der Sekunde hätte Hotrenor-Taak ihn überwältigen können, unterließ aber jeden Versuch.
    Eine eiförmige Gestalt glitt heran. Ihre Tentakel hingen schlaff herab.
    »Babboch«, rief Hotrenor-Taak, »dieser Mann beleidigt meine Würde auf unerträgliche Weise. Nimm ihn fest!«
    Zuffraq war derart verblüfft, dass er nicht die geringsten Anstalten machte, sich zur Wehr zu setzen. Allerdings reagierte Babboch blitzschnell. Einer der schlaffen Tentakel schoss vorwärts, packte die schussbereite Waffe des Unterführers und riss sie an sich.
    »Das … darf nicht … Babboch, bist du übergeschnappt?!«, stammelte Zuffraq.
    Zehn Minuten später war der Überschwere in einer leeren Felsenkammer untergebracht. Hotrenor-Taak postierte den Roboter als Wache und setzte seinen Weg fort.
    Als der

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