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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Inkarnation an Bord aus der Senke hinaus und raste davon.
    Need-Koorsch hätte nicht zu sagen vermocht, wie lange er im Zustand körperlicher Starre an diesem Platz verharrt hatte, apathisch und mit einem Gefühl gähnender Leere in seinem Bewusstsein.
    Es sprach für die Führungsqualitäten des Stellvertretenden Oberkommandierenden der Hulkoos im Parföx-Par-System, dass sein erster Gedanke dem Wohlergehen seiner Artgenossen galt, die wie er ratlos herumstanden und nicht wussten, was sie tun sollten.
    Vergeblich öffnete er sein Bewusstsein für BARDIOCs Befehle. Das mentale Schweigen des Meisters hielt an.
    Need-Koorsch hob das Funkgerät auf und versuchte, eine Verbindung zum Flaggschiff herzustellen. Er musste den Versuch mehrmals wiederholen, ehe sich endlich Moschkatl meldete.
    »Was ist geschehen?«, fragte Need-Koorsch verzweifelt. »Der Meister meldet sich nicht mehr.«
    »Wir wissen es noch nicht.« Moschkatls Stimme klang müde. Wahrscheinlich war er in den letzten Stunden mit Fragen geradezu bombardiert worden – Fragen, auf die er keine Antwort geben konnte.
    »Vielleicht hat es tatsächlich einen Überfall auf BARDIOC gegeben, ohne dass wir davon etwas mitbekommen haben«, sagte Need-Koorsch.
    »Das ist absurd«, entgegnete der Oberkommandierende. »Wir wissen, dass BARDIOC eine Veränderung durchgemacht hat. Über deren Art können wir nur Spekulationen anstellen. Allerdings gibt es einen vielleicht brauchbaren Hinweis: Ein fremdes Raumschiff befindet sich seit kurzer Zeit im Orbit des Planeten.«
    Need-Koorsch hob den Kopf. »Ein fremdes Schiff? Warum wurde nichts unternommen?«
    »Es gab keine Befehle. Bei den Ankömmlingen kann es sich um Diener des Meisters handeln. Sollen wir sie auf bloßen Verdacht hin angreifen?«
    Natürlich hatte Need-Koorsch keinen Grund, seinen Vorgesetzten zu kritisieren, denn er wusste nur zu genau, dass er sich an dessen Stelle nicht anders verhalten hätte. Seine ganze Hilflosigkeit wurde ihm bewusst, und er begriff erschüttert, dass die gesamte Hulkoo-Zivilisation davon betroffen war. Ein mächtiges raumfahrendes Volk war mit einem Schlag gelähmt worden. Wie konnte BARDIOC Derartiges zulassen?
    »Wir müssen abwarten«, klang Moschkatls Stimme wieder auf.
    »Abwarten? Und wenn nichts geschieht?« Need-Koorsch sträubte sich gegen die Vorstellung, tatenlos zu warten. Worauf? Vielleicht auf eine Art Wunder?
    »Es wird etwas geschehen«, versicherte Moschkatl beinahe beschwörend. »Der Meister ist nur verstummt, um uns zu prüfen. Bald wird er sich wieder melden und uns sagen, was zu tun ist.«
    Diese Sätze hatten eine eigenartige Wirkung auf den Stellvertretenden Oberkommandierenden. Sie machten ihm bewusst, wie abhängig sein Volk im Grunde genommen von der Superintelligenz war. Noch vor wenigen Stunden wären ihm solche Überlegungen ketzerisch erschienen, ja, er wäre überhaupt nicht fähig gewesen, sie auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen.
    War ich all die Jahre blind für unsere Situation?, fragte er sich.
    Moschkatl schien weiterhin auf BARDIOC zu vertrauen, aber Need-Koorsch wurde von der Überzeugung durchdrungen, dass diese Ära endgültig vorbei war. Er wusste allerdings nicht, wie es weitergehen sollte, und hatte sogar das Gefühl, Zeuge einer unvorstellbaren Katastrophe zu sein.
    »Wir sollten unsere Landetruppen zurückziehen«, schlug er Moschkatl vor.
    »Zurückziehen?«, rief der Oberkommandierende entsetzt. »Wissen Sie überhaupt, was Sie reden?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß nur, dass ich mich an Bord meines Schiffes sicherer fühlen würde als auf dieser Welt.« Das war wirklich so. Die massigen Raumschiffe waren in dieser Lage das Einzige, worauf man sich verlassen konnte.
    »Ich werde nichts dergleichen befehlen«, sagte Moschkatl entschieden. »Es sei denn, es gäbe eine entsprechende Anordnung BARDIOCs.«
    Need-Koorsch fühlte Mitleid in sich aufsteigen. Moschkatl war ein ruhmreicher Soldat, aber er wollte nicht begreifen, dass es keine Befehle mehr geben würde. Nie mehr. Von nun an mussten die Hulkoos allein entscheiden, was sie tun sollten.
    Das war unvorstellbar, doch so war die Realität. Je schneller sie sich damit abfanden, desto größer ihre Chance, dem drohenden Dilemma zu entkommen.
    »Sind Sie überhaupt noch bei Sinnen?«, fragte Moschkatl. »Wie Sie reden, könnte ich glauben, Sie planen eine Meuterei.«
    »Das Oberkommando kann meiner Loyalität gewiss sein«, sagte Need-Koorsch steif. Es kam ihm unsinnig vor, die

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