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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nachricht von seiner Niederlage wie ein Lauffeuer verbreiten. Davon war Rhodan überzeugt. Die meisten SOL-Geborenen würden nicht anders reagieren als jene, die Yaal eben noch begleitet hatten.
    Damit waren einige Tage oder Wochen gewonnen, in denen die Schiffsführung sich auf weitere Kampagnen Yaals vorbereiten konnte, um ihnen souveräner als bisher zu begegnen.
    Von einem Moment zum nächsten leuchtete der Kristall auf Rhodans Brust hell auf. Instinktiv schloss der Aktivatorträger seine Hand um den Splitter und rief über sein Armband Reginald Bull in der Hauptzentrale.
    Bullys Augen waren blutig unterlaufen. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen.
    »Mein Kristall leuchtet«, eröffnete Rhodan. »Gibt es besondere Vorkommnisse?«
    »Wir haben die Ortsbestimmung vorgenommen, den Sitz der Kaiserin fast sofort ermittelt und sind wieder in den Linearflug eingetreten. Wir nähern uns dem Yoxa-Sant-System.«
    »Distanz?«
    »Noch zweitausend Lichtjahre.«
    Rhodan schaltete ab. Er wusste nun, weshalb der Kristall leuchtete. Die SOL hatte das System der Kaiserin von Therm praktisch erreicht.
    Perry Rhodan ging auf das Hauptschott der Lagerhalle zu, doch vor ihm flimmerte plötzlich die Luft. Ein Prallschirm baute sich auf.
    Der Terraner fuhr herum, schwebte im Antigravschacht zwei Decks nach oben und betrat die Beta-Zentrale. Es schien, als habe SENECA nur auf sein Kommen gewartet. Der Individualtaster reagierte frühzeitig und ließ das Schott aufgleiten.
    »Aufgrund der jüngsten Ereignisse sehe ich mich veranlasst, meine neutrale Haltung aufzugeben«, erklärte SENECA.
    »Das ist kein Grund, Bardioc abzuschirmen. Das Gehirn befindet sich weiterhin in höchster Lebensgefahr.«
    »Nach Prüfung aller Tatsachen bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass Gavro Yaal als Einziger an Bord die Wahrheit erkannt hat.«
    Rhodan war schockiert. Er konnte es nicht fassen. SENECA ergriff Partei für Yaal.
    »Wie erklärst du dir, dass die SOL ohne Bardioc verloren gewesen wäre?«
    »Das bedarf keiner Erklärung. Gavro Yaal hat recht. Die SOL mit allem, was sie in sich birgt, ist eine Einheit, ein Gemeinschaftswesen, eine Superintelligenz.«
    Perry Rhodan erwartete, dass SENECA fortfahren würde, doch die biopositronische Hyperinpotronik schwieg.
    »Da ist doch ein Widerspruch!«, protestierte der Terraner.
    »Das wüsste ich aber.«
    »Ist es richtig, dass die SOL ohne Bardioc verloren gewesen wäre?«
    »Natürlich. Aber man darf die SOL nicht ohne ihren Bestandteil Bardioc sehen.«
    »Willst du damit sagen, dass Bardioc aus deiner Sicht zum Gemeinschaftswesen SOL gehört?«
    »Genau das«, bestätigte SENECA.
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Ich sagte es schon: Bardioc stirbt.«
    »Das wüsste ich aber«, entgegnete SENECA erneut.
    »Wir haben alles versucht, um Bardioc zu retten. Wenn er nicht sofort von der Kaiserin von Therm übernommen wird, setzt der Zerfall des Gehirns ein.«
    Ein Holo baute sich vor Rhodan auf. Eine leuchtende Kugel formte sich.
    »Was ist das?«, fragte der Terraner verblüfft.
    »Das ist Bardioc«, erklärte die Hyperinpotronik. »Er hat sich mit einer energetischen Hülle umgeben und erhält auf diese Weise sein Leben.«
    Das Hüllfeld wurde ein wenig transparenter. Rhodan konnte nun das Gehirn sehen, das sich darunter verbarg.
    »Warum hast du Bardioc vor mir abgeschirmt?«
    SENECA antwortete nicht.
    »Ich will es wissen!«, beharrte der Terraner. »Warum?«
    SENECA schwieg weiterhin.
    Perry Rhodan sah ein, dass es wenig Sinn machte, auf einer Antwort zu bestehen. Er wandte sich ab, um die Beta-Zentrale zu verlassen. In diesem Moment meldete sich SENECA erneut.
    »Ich werde über Bordrundruf bekannt geben, dass ich Gavro Yaals Position akzeptiere«, erklärte SENECA. »Ich werde mitteilen, dass Bardioc als Bestandteil des Gemeinschaftswesens anzusehen ist und keinesfalls mit der Kaiserin von Therm verschmolzen werden darf.«
    »Das wirst du nicht verkünden!«, widersprach Rhodan. »Auf keinen Fall. Du würdest die Sicherheit des Schiffes gefährden. Ein Chaos wäre die Folge.«
    »Warum sollte die Wahrheit ein Chaos auslösen?«
    »Die SOL-Geborenen würden versuchen, die Oberhand zu gewinnen. Wir nähern uns dem Planeten Drackrioch mit der Kaiserin von Therm. Vermutlich fliegt uns eine Choolk-Flotte als Empfangskomitee entgegen.«
    »So ist es.«
    »Wenn wir zu diesem Zeitpunkt erklären, dass Bardioc sich nicht mit der Kaiserin von Therm vereinigen, sondern bei uns an Bord bleiben wird, ist eine

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