Silberband 100 - BARDIOC
aufhielten. Er rief sie in seine Kabine zusammen. So fanden sich kurz darauf Balton Wyt, Irmina Kotschistowa, Ras Tschubai, Bjo Breiskoll, Ribald Corello, Takvorian, Dalaimoc Rorvic und schließlich auch Gucky bei ihm ein.
Die Mutanten reichten sich die Hände. Ein Strom psionischer Energie floss zu Lloyd, der sich auf Bardioc konzentrierte. Der Telepath streckte seine parapsychischen Fühler aus, im nächsten Moment hatte er das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren und schwerelos durch das Schiff zu gleiten. Er glaubte, durch das nun offene Schott in die Lagerhalle zu schweben.
Deutlich sah Lloyd die schimmernde Energieblase vor sich und darin die verwundene Struktur des Gehirns. Blut pulsierte in den Adern. Woher kam es? Wie wurde es durch die Gefäße gepumpt? Wer frischte es mit Sauerstoff auf und entzog ihm die Schadstoffe?
Fellmer Lloyd glaubte, sich zu täuschen. So hatte er das Urgehirn noch nie gesehen.
War tatsächlich alles verändert, oder wurde er nur ein Opfer seiner eigenen Fantasie?
Bardioc – hörst du mich?
Ein Abgrund öffnete sich vor ihm. Er trennte ihn von der Energieblase mit dem Gehirn, das sich jäh aufzublähen schien.
Bardioc – antworte!
Zweifellos war das Gehirn nicht tot. Solange Blut in den Kapillaren floss, lebte es. Fellmer versuchte, den Abgrund zu überwinden, der zwischen ihm und Bardioc lag.
Verbirg dich nicht vor mir, Bardioc! Wenn du die Integration mit der Kaiserin von Therm willst, dann melde dich, bevor es zu spät ist.
Der Abgrund schloss sich. Mühelos glitt Fellmer Lloyd auf die Energieblase zu und sank davor nieder. Nun konnte er das Gehirn deutlich sehen, es lebte wirklich.
Vorsichtig streckte der Mutant eine Hand aus. Eine unbestimmte Scheu hinderte ihn daran, die Energieblase zu berühren.
Bardioc – warum hilfst du mir nicht?
Die Superintelligenz ignorierte seine Rufe. Oder vernahm sie seine mentalen Fragen nicht? Der Telepath erkannte, dass er die Energieblase durchdringen musste, wenn er sich mit dem Gehirn verständigen wollte. Er streckte die Hand aus, seine Finger berührten das Schirmfeld. Er fühlte den Widerstand, der aber nicht so groß war, dass Lloyd ihn nicht überwinden konnte. Seine Fingerspitzen durchstießen die Blase.
Bardioc – so antworte doch.
»Ich höre dich, Fellmer Lloyd. Was ist geschehen?« Die Erwiderung des Urgehirns kam so kraftvoll, dass sie den Terraner wie ein Faustschlag traf. Lloyd riss die Hände zurück, und damit brach der Kontakt zu den anderen Mutanten ab. Der telepathische Exkurs war zu Ende.
Fellmer Lloyd öffnete die Augen. In den ersten Sekunden wusste er nicht, wo er sich befand, und er sah sich nach der Energieblase und dem Gehirn um.
»Komm schon zu dir«, maulte Gucky. »So anstrengend war dein Ausflug auch wieder nicht.«
»Er lebt«, sagte Lloyd erleichtert. »Bardioc hat es wirklich geschafft, am Leben zu bleiben, obwohl die Symbiose nicht mehr besteht.«
25.
»Ich sehe nur eine Möglichkeit«, sagte Joscan Hellmut, nachdem der Teleporter Ras Tschubai in der Zentrale Bericht erstattet hatte. »Bardioc muss SENECA wieder in Ordnung bringen. Er ist der Einzige, der eine gewisse Chance hat, das zu schaffen.«
»Wie sollte er vorgehen?«, fragte Rhodan. »Mit psionischer Energie?«
»Warum nicht?«, entgegnete Bully. »Damit hat er SENECA beeinträchtigt. Also müsste er den Fehler so auch wieder beseitigen können.«
»Wir werden ihm die Situation erläutern«, sagte Rhodan. »Die Mutanten sollen sich noch einmal zusammenschließen und Verbindung aufnehmen. Vielleicht weiß Bardioc einen Weg.«
»Wir werden es versuchen«, versprach Ras Tschubai und teleportierte zurück in Fellmer Lloyds Kabine zu den anderen Mutanten. Mit wenigen Sätzen informierte er sie über den Auftrag, den Perry Rhodan ihnen erteilt hatte.
Er streckte die Hände aus. Gleich darauf waren sie alle wieder vereint.
»Dieses Mal bekomme ich schneller Kontakt«, behauptete Fellmer Lloyd. »Verlasst euch drauf.«
Lloyd behielt recht. Kaum hatten sie sich bei den Händen gefasst und konzentrierten sich, hatte er das Gefühl, von seinem Körper getrennt zu werden und wie ein Schemen durch das Schiff zu gleiten.
Die Energieblase schimmerte vor ihm auf.
Bardioc! Der Ruf des Telepathen senkte sich wie eine Hand in die Schirmstruktur und durchbrach die energetische Wand.
Bardioc – hörst du mich?
Das Gehirn der Mächtigen lag vor ihm.
»Du bist es, Fellmer Lloyd. Wo ist Perry Rhodan?«
Rhodan kann nicht
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