Silberband 100 - BARDIOC
organisch-biologische Teil des Rechners hat einen Knacks bekommen, als Bardioc und BULLOC ihren mentalen Kampf ausgetragen haben. Schließlich wurden dabei ungeheure Mengen psionischer Energie freigesetzt.«
Rhodan nickte zögernd. »Nehmen wir an, dass es so war. Damit sind wir aber keinen Schritt weiter. Wir kommen nicht an SENECA heran.«
»Josc müsste eigentlich einige Tricks kennen«, sagte Bully hoffnungsvoll.
»Tut mir leid«, erwiderte der Kybernetiker. »Damit kann ich nicht dienen. Wir kommen weder an SENECA heran noch an Bardioc. Wenn wir es mit einem Trick versuchen, gefährden wir womöglich das gesamte Schiff.«
»Soll das heißen, wir müssen die Hände in den Schoß legen und abwarten?«, fragte Bully aufbrausend.
»Genau das wollte ich eigentlich sagen«, bestätigte der Kybernetiker.
»Sie kommen«, sagte Gucky, der vor dem Prallfeldschirm auf dem Boden kauerte. »Jetzt werden wir ja sehen …«
Fellmer Lloyd lehnte hinter ihm an der Wand des Korridors. Das Schott zur Lagerhalle hatte sich geöffnet, beide Roboter erschienen im offenen Durchgang. Als sie das Energiefeld erreichten, entstand eine Strukturlücke. Gleichzeitig versuchte der Mausbiber, in die Halle zu Bardioc zu teleportieren. Er entmaterialisierte.
Die Roboter durchschritten die Lücke. Zwischen ihnen blitzte es auf. Der Ilt rematerialisierte und stürzte vor Romeo und Julia zu Boden, wimmernd die Hände an den Kopf gepresst.
Julia beugte sich zu ihm hinab. »Irren ist nicht nur menschlich, sondern auch iltisch«, sagte sie und ging weiter.
»Wartet!«, befahl Fellmer Lloyd. »Ich muss mit euch reden.« Telepathisch stellte er gleichzeitig fest, dass Gucky nur einen leichten Schock abbekommen hatte, ansonsten aber in Ordnung war.
Romeo und Julia blieben stehen und wandten sich Lloyd zu.
»Was gibt es?«, fragte Romeo.
»Wir müssen mit Bardioc sprechen«, antwortete der Telepath. »Es ist wichtig.«
»SENECA lehnt den Antrag ab«, erklärte Julia freundlich. Danach stolzierte sie mit Romeo weiter und ließ sich nicht mehr aufhalten. Auf die Fragen, die Lloyd ihr hinterherrief, reagierte sie ebenso wenig wie auf seine Befehle.
Fellmer Lloyd ging zu Gucky zurück, der sich soeben stöhnend aufrichtete.
»Mies«, schimpfte der Ilt. »Ganz mies. Ich dachte, ich würde es schaffen und durchkommen.«
Lloyd trat bis zu dem Prallschirm vor und blickte auf das geschlossene Schott. Es gab technische Möglichkeiten, den Energieschirm aufzubrechen und eine Lücke zu schaffen. Doch so konnten sie nicht vorgehen, ohne Gegenmaßnahmen von SENECA zu riskieren.
»Wir gehen wieder nach oben«, sagte Lloyd schließlich. »Hier richten wir doch nichts aus.«
Er streckte Gucky die Hand entgegen, aber der Mausbiber schüttelte den Kopf. Gucky wollte nicht teleportieren, sondern watschelte zum Antigravschacht. Lloyd folgte ihm in einigem Abstand.
Der Ilt ignorierte den Weg zur Hauptzentrale und zog sich in seine Kabine zurück. Lloyd überlegte, ob er bei Gucky bleiben sollte, aber der fuhr ihn an, dass er allein sein wollte.
»Wie du meinst, Kleiner. Wenn du Hilfe brauchst …«
»Ich brauche keine Hilfe«, protestierte Gucky ärgerlich. »So ein kleiner Schock bringt mich nicht gleich um. Ich will nichts weiter als endlich meine Ruhe.«
»Ausgesprochen mürrisch, der Herr.« Fellmer Lloyd wandte sich in die andere Richtung. Augenblicke später betrat er die Hauptzentrale.
Rhodan kam ihm entgegen. »Nun?«, fragte er.
»Romeo und Julia helfen uns nicht weiter«, antwortete der Telepath. »Sie verhalten sich ungewöhnlich. Das ist für mich der Beweis dafür, dass SENECA Schäden erlitten hat.«
»Zu diesem Schluss sind wir ebenfalls gekommen«, sagte Rhodan. »Aber das hilft uns nicht weiter.«
»Bardioc ist der Einzige, der helfen kann.«
»Lebt er überhaupt noch?«
Lloyd zuckte hilflos die Achseln. »Wir nehmen es an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass SENECA ein totes Gehirn abschirmt.«
»Die Frage ist, ob SENECA wirklich streng logisch handelt. Ich glaube auch, dass Bardioc lebt, aber ich will es genau wissen.«
»Ich kann ihn nicht einmal orten«, erklärte der Telepath. »Bardioc hat sich mit einer Energiehülle umgeben, die ihn völlig abschirmt.«
»Vielleicht ist dieser Schirm zu durchdringen, sobald sich alle Mutanten zusammenschließen. Wenn Bardioc noch lebt, braucht er unsere Hilfe. Und je früher wir eingreifen können, desto besser.«
Fellmer Lloyd informierte die Mutanten, die sich nicht in der Zentrale
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