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Silberband 100 - BARDIOC

Titel: Silberband 100 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nachdem er sich wieder angezogen und gegessen hatte, lief er in Richtung Sonnenaufgang. Da er kein festes Ziel hatte, war dieser Weg so gut wie jeder andere, letztlich hing es vom Zufall ab, ob er bei dieser ersten größeren Erkundung wichtige Entdeckungen machen würde.
    Die zwischen den Bäumen und Büschen wuchernden Ausläufer des Gehirns schrieben Rhodan den Weg geradezu vor, denn er wählte für sein Vorwärtskommen jene Stellen, die bislang nicht von dem gigantischen Organismus bedeckt waren.
    Die Pflanzen gediehen in der Symbiose prächtig. Zweifellos versorgten sie das globale Gehirn mit Nahrung. Rhodan vermutete, dass BARDIOC als Gegenleistung den Gewächsen zuträgliche paramentale Energie abgab. Die terranische Wissenschaft hatte längst herausgefunden, dass Pflanzen auf bestimmte psionische Ausstrahlungen positiv reagierten, und zwischen der Flora dieser Welt und BARDIOCs Gehirn schien eine Art Idealzustand zu bestehen.
    Aber nicht nur die Pflanzen gediehen prächtig, auch der gehirnähnliche Riesenorganismus selbst wuchs und dehnte sich aus. Vielleicht war die stetig erfolgende ›Ernte‹ Kleiner Majestäten nicht nur Teil eines Invasionsplans der Superintelligenz, sondern Notwendigkeit. Rhodan argwöhnte, dass die Kleinen Majestäten, sofern sie nicht kontinuierlich abgeholt wurden, zu einem Problem für BARDIOC werden konnten – zu einem Übervölkerungsproblem. Andererseits bestand die Möglichkeit, dass Kleine Majestäten, die nicht abgeholt wurden, nach einem gewissen Reifeprozess wieder abstarben.
    Rhodan bewegte sich entlang einer Art Schneise. In den beidseits wachsenden Bäumen hingen BARDIOCs netzartige Ausläufer. Einzelne Stränge reichten bis auf den Boden herab und bedeckten sogar Farnkräuter und Moose.
    Ein Geräusch ließ Rhodan aufblicken. Onklantson flatterte über den Bäumen und schien nach etwas zu suchen.
    Perry Rhodan formte mit den Händen einen Trichter und rief nach dem Tramp. Der Geflügelte sank tiefer und landete auf seinen dürren Beinen. Rhodan sah, dass Onklantson eine verkrustete Wunde an der rechten Schulter hatte. Einer seiner Flügel war zudem so abgeknickt, dass er sich nicht mehr zusammenfalten ließ und über den Boden schleifte.
    Der Vagabund aktivierte den Hulkoo-Translator. »Ich habe in der Nähe des Plateaus nach dir gesucht. Du bist sicher noch nicht lange unterwegs, sonst hätte ich dich nicht gefunden.«
    »Ich bin erst aufgebrochen«, erwiderte Rhodan. »Was ist geschehen. Ich dachte schon, ich würde dich nicht wiedersehen.«
    Das Puppengesicht des Käferartigen nahm einen traurigen Ausdruck an. »Ich habe einen Fehler gemacht«, seufzte er. »Martlo-Paresch schien ein guter Freund zu sein, deshalb versuchte ich, an Bord seines Schiffes von BARDIOC zu entkommen.«
    Obwohl Rhodan Onklantson gewünscht hätte, BARDIOC verlassen zu können, war er über die Anwesenheit des Geflügelten doch erleichtert. »Sie haben dich vor dem Start entdeckt«, vermutete er.
    »Ich zog Martlo-Paresch ins Vertrauen, aber er hat mich verraten.« Onklantsons zirpende Stimme wurde um eine Nuance schriller. »Dann haben sie mir eine Lektion erteilt.«
    »Das ist unübersehbar«, stellte Rhodan fest. »Es tut mir leid.«
    »Immerhin habe ich bei den Gesprächen mit Martlo-Paresch Einzelheiten erfahren, die mir vorher unbekannt waren.« Onklantson drehte sich um die eigene Achse. »Ist dir an dieser planetenumspannenden Symbiose noch nichts aufgefallen?«
    »Eine Menge«, antwortete der Terraner. »Trotzdem weiß ich nicht, worauf du hinauswillst.«
    Der Geflügelte hockte sich auf einen kleinen Hügel. In dieser Haltung erinnerte er Rhodan an eine Riesenlibelle.
    »Unsere Furcht vor BARDIOC scheint mir in einer Beziehung unbegründet«, sagte der Tramp nachdenklich. »Wir werden niemals Teil dieser Symbiose werden.«
    Rhodan blickte Onklantson überrascht an. »Was macht dich so sicher?«
    »Es gibt keinen Präzedenzfall! Schau dich um, du wirst auf ganz BARDIOC kein Intelligenzwesen finden, das in die Symbiose integriert ist.«
    »Du hast vermutlich recht!«, rief Rhodan verblüfft.
    »Alle Intelligenzen werden von BARDIOC paranormal gelenkt«, fuhr Onklantson fort. »Das trifft für die Hulkoos und ebenso für die anderen Hilfsvölker zu. Entweder unterstehen sie der Kontrolle BARDIOCs selbst, oder sie werden von einer Inkarnation und den Kleinen Majestäten beherrscht.«
    »Gibt es dafür eine Erklärung?«
    Onklantson hob die Schultern, eine sehr menschlich wirkende

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