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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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speziellen Wandelfelder zu durchschauen.
    Sie heben einen Teil der Normalenergie auf fünfdimensionales Niveau an, sobald sie aktiviert werden!, ließ Albun Kmunah sich vernehmen.
    Es folgten theoretische Erklärungen, die Vanne nur halb verstand. Immerhin erfasste er die Quintessenz von Kmunahs Ausführungen, dass die Energieblasen sphärische, steuerbare, automatische Transportsysteme darstellten, mit deren Hilfe die einstigen Herren von Lavallal die großen Entfernungen innerhalb der subplanetaren Anlagen überbrückt hatten.
    Wie die Sphären gesteuert wurden, konnte Kmunah nicht sagen. Aber das störte Vanne kaum, denn das war ein Problem, das er als Praktiker lösen musste.
    Da er von einem Transportsystem dieser Entwicklungsstufe keine bedrohlichen Reaktionen erwartete, trat er an die nächste Sphäre heran und berührte sie. Beinahe augenblicklich erschienen im Anzeigeholo seines Detektors komprimierte Formeln, die verrieten, dass etwas in der Sphäre aktiviert worden war.
    Im nächsten Moment befand sich Kershyll Vanne innerhalb der Energieblase – und schräg über sich sah er verschiedenfarbige Leuchtpunkte, deren Zweck er intuitiv durchschaute.
    Wie er es erwartet hatte, reagierte die Sphäre auf jede Berührung mit einer Eigenbewegung. Vanne konnte seine Umgebung klar erkennen, und nach mehreren Versuchen war er in der Lage, die Sphäre zu lenken wie einen terranischen Fluggleiter. Er fand sehr schnell heraus, dass die anderen Sphären automatisch auswichen, wenn er sich ihnen bis auf eine bestimmte Distanz näherte.
    Langsam steuerte er auf einen Korridor zu, den er gleich darauf mit wachsender Geschwindigkeit entlangjagte.
    Die Sphäre stoppte selbsttätig vor dem Ende des Korridors. Kurz darauf schwebte sie über der kreisrunden Mündung eines Schachtes, der senkrecht in die Tiefe führte. Kershyll Vanne ließ sein seltsames Fahrzeug absinken …

3.
    Das Konzept zweifelte jäh an der Zuverlässigkeit des Transportsystems, als die Sphäre grell aufflammte und schlingernd gegen die Schachtwände stieß. Zugleich wurde sie undurchsichtig.
    Als Stille eintrat, lag Vanne auf dem Rücken. Aufatmend stellte er fest, dass er unverletzt geblieben war, und richtete sich auf.
    »Wastor!«, rief er im nächsten Moment überrascht.
    Unter der Sphäre, in dem Schacht, dessen Ende noch immer nicht abzusehen war, schwebte ein hochgewachsenes humanoides Wesen. Die Gestalt trug eine silbrig schimmernde Kombination mit breitem Kombigürtel und einen Aggregattornister, der wesentlich anders aussah als Rückentornister terranischer Fabrikation.
    Vannes Schluss, dass dieses Wesen identisch mit dem Androiden Wastor sein müsse, dem er auf Nachtfalter begegnet war, war rein intuitiv gewesen.
    Er sah seine Eingebung erst bestätigt, als er das haarlose und absolut symmetrisch geschnittene Gesicht musterte, von dem Indira Vecculi auf Nachtfalter behauptet hatte, es sähe aus wie gemalt.
    Wastor hatte damals gemeinsam mit dem Androiden Klamous im Auftrag von ES den ersten Test überwacht, dem das Konzept auf dem unheimlichen Planetoiden unterzogen worden war. Und nur, weil Klamous umgekommen war, wusste Vanne, dass er Wastor vor sich hatte, denn beide Androiden waren äußerlich absolut identisch gewesen.
    Es könnte auch ein völlig anderer Androide von ES sein!, ließ Indira Vecculi sich vernehmen.
    Vielleicht! Vanne begriff, dass Wastor in der Flugbahn seiner Sphäre materialisiert war und dass die Energieblase zu einer Gewaltbremsung gezwungen worden war, um ihn nicht zu töten.
    »Wie verlasse ich die Sphäre?«, überlegte er laut.
    Während er den Androiden anstarrte, der seinen Blick unbewegt erwiderte, fuhr er mit den Fingern über verschiedene Stellen der Innenfläche. Als keine Reaktion erfolgte, entsann er sich des einzigen Sensors, der ein wenig abseits von den anderen leuchtete.
    Er berührte den hellen Fleck – und gleichzeitig befand er sich außerhalb der Sphäre und stürzte haltlos in die Tiefe.
    Bevor er seine Todesangst hinausschreien konnte, hatte der Androide den rechten Arm ausgestreckt und die Schulterkreuzgurte des Konzepts gepackt. Es gab einen harten Ruck, doch Wastor hielt eisern fest.
    »Danke!«, sagte Vanne, dem nachträglich der Angstschweiß ausbrach. »Aber du hast eben meine Sphäre ziemlich in Verlegenheit gebracht, Wastor. ES schickte dich offenbar hierher, damit du mir etwas ausrichten kannst. Ich frage mich nur, warum unser Treffen derart umständlich und gefährlich arrangiert

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