Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
den Würfel zurückzuziehen. Wenn er seine Verpflegung rationierte, reichte sie für mindestens eine Woche. Das Problem war nur, in Tlagalagh Wasser zu finden. Gelang ihm das, hatte er zunächst eine brauchbare Frist.
    Mabel würde unruhig werden, wenn er sich innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden nicht meldete, und nach ihm suchen. Letztlich würde sie sich an Tengri Lethos wenden. Guy Nelson war zuversichtlich, dass der Hathor ihn befreien konnte. Er musste nur verhindern, dass der Hüter des Lichts ebenfalls in die Falle tappte.
    Kershyll Vanne blickte auf die Wand aus rötlich leuchtendem Staub vor der Space-Jet. Das kleine Diskusschiff war nur wenige Tausend Kilometer vor diesem Wall in den Normalraum zurückgefallen.
    Im nächsten Augenblick tauchte die Jet in die Staubmassen ein. Mit flammendem Schutzschirm jagte sie dahin, während Vanne auf Gegenschub schaltete.
    Dass die Space-Jet zum Stillstand kam, registrierte der Sieben-D-Mann schon nicht mehr, er war über dem Steuerpult zusammengebrochen. Etwas Ungeheuerliches schien sein Gehirn verbrennen zu wollen.
    Auf dem Höhepunkt der Qual brach der Schmerz abrupt ab.
    Vannes Mitbewusstseine hatten sich zurückgezogen. Er begriff, dass sie den Schmerz auslösenden, unheilvollen Einfluss in sich aufgesogen hatten.
    In den Aufzeichnungen der EX-7117 war von solchen Problemen keine Rede. Folglich hatte sich seit der Entdeckung dieser Sonne einiges verändert. Kershyll Vanne erkannte auf einem der Orterschirme das Reflexbild eines großen Himmelskörpers neben der Sonne.
    Ein Planet!
    Sekundenlang war das Konzept verblüfft. Porpoulo-Danger hatte vor rund tausend Jahren keinen Planeten besessen – und tausend Jahre waren eine viel zu geringe Zeitspanne für das natürliche Entstehen eines Himmelskörpers. Diese Welt konnte demnach nur durch einen ›übernatürlichen‹ Eingriff geschaffen oder in diese Umlaufbahn versetzt worden sein.
    Vanne fragte sich, ob das Kollektivwesen diesen Planeten womöglich eigens für ihn geschaffen hatte.
    ES dachte in anderen Bahnen als ein Mensch – und Kershyll Vanne war trotz allem Mensch geblieben. Er stellte fest, dass die Space-Jet erst bis zu einem Drittel in den Staubmantel eingedrungen war. Deshalb entschied er sich, umzukehren und den Wall mit einem Linearmanöver zu überwinden. Entscheidend für diesen Entschluss waren allerdings seine Mitbewusstseine, die sich mit einem drängenden Impuls meldeten. Sie litten unter dem unheilvollen Einfluss, der von der Staubwolke ausging – und sie würden diesen nicht für unbegrenzte Zeit von Vanne fernhalten können.
    Während des Flugmanövers versuchte Kershyll Vanne mehrmals, ES zur Kontaktaufnahme zu bewegen. Die Superintelligenz hüllte sich jedoch in Schweigen. Hätte das Konzept aus seiner privaten Auseinandersetzung mit ES nicht gewusst, dass das Kollektivwesen weder unmenschlich noch heimtückisch handelte, Vanne hätte eine Falle befürchtet. So aber vertraute er der Superintelligenz. Über seine Motivation war er sich jedoch selbst nicht klar. Er spürte einen gewissen Argwohn, der sich aber eher auf den Planeten bezog als auf ES.
    Endlich lag der Staubmantel hinter ihm.
    Vanne stellte fest, dass der Planet etwas größer als die Erde war und eine Schwerkraft von 1,34 Gravos aufwies. Viel wichtiger erschien ihm jedoch die Tatsache, dass die Energieortung unerhört starke Kraftfelder zeigte, die ihre Quelle auf dem Planeten hatten und teilweise weit in den Raum hinauswirkten.
    Hätte ES nicht von einer Mission von kosmischer Bedeutung für die Menschheit gesprochen, er wäre vielleicht wieder umgekehrt.
    Kershyll Vanne schlich um den Planeten herum wie die Katze um den heißen Brei.
    Er wusste inzwischen, dass die Kraftfelder zwar fünfdimensionaler Natur, aber keineswegs von paramechanischer Wirkung waren. Sie konnten nicht direkt mit der Aufladung der Materiewolke zu tun haben, die ihm ohne seine Mitbewusstseine zum Verhängnis geworden wäre. Tief in der Kruste des Planeten arbeiteten normale Kraftwerke. Die Oberfläche selbst wirkte verödet, obwohl die Ortung zahllose Ansammlungen von Bauwerken zeigte.
    Vanne entschied sich, auf einer weitläufigen Ebene in Äquatornähe zu landen, die offensichtlich künstlich angelegt worden war und von klobig wirkenden Bauwerken umgeben wurde. Diese Ebene konnte nur geschaffen worden sein, um Großraumschiffen Starts und Landungen zu erleichtern und einen großzügigen Güterumschlag zu ermöglichen.
    Kershyll Vanne

Weitere Kostenlose Bücher