Silberband 102 - Aufbruch der Basis
gebracht werden«, kündigte Gainth an. »Leben Sie wohl, Berufener.«
Plondfair sah ihm nach, als er hinausging. Auf seine Weise war Gainth sicher ein großer Mann.
Minuten später, der Lufke hatte soeben eine Liste mit erfundenen Namen zusammengestellt, erschien Haraigh und befahl ihm, sich für die Fahrt zum Raumhafen bereitzuhalten. Er sollte an Bord eines Schiffes gehen, dessen Ziel der Mond Starscho war, die zwölfte und letzte Station bei einem Gang über das Rad.
»Hier ist die Liste mit den Namen«, sagte Plondfair und überreichte dem Priester das Papier. Haraigh warf nicht einmal einen Blick darauf. Anscheinend wusste er, was er von einem unter solchen Umständen entstandenen Geständnis zu halten hatte.
Auf der Fahrt zum Raumhafen dachte Plondfair über die jüngsten Ereignisse nach. Sie erschienen ihm wie ein unwirklicher Traum. Die behütete Zeit seiner Jugend war endgültig vorbei. Wie würde er sich mit den anderen Berufenen verstehen? Sie waren in ihrer Mehrheit sicher gläubige Anhänger des Alles-Rads.
Er wurde von einem Gefühl der Einsamkeit beschlichen. Plondfair hatte sich selbst zu einem Ausgestoßenen gemacht. Seine Zweifel an der göttlichen Allmacht des Alles-Rads ließen sich nicht mehr korrigieren. Er musste auf dem Weg weitergehen, den er beschritten hatte.
Als er das Raumschiff bestieg, rechnete er damit, dass dies ein Abschied für immer sein würde.
15.
»Ich habe den Eindruck, dass Sie alles tun, um mich zu ihrem persönlichen Feind zu machen, Kanthall! Sind Sie wirklich so darauf versessen?« Der Oberste Terranische Rat war wütend.
»Keineswegs.« Kanthall fuhr sich mit einer ratlosen Geste durchs Haar. »Aber meine Entscheidung ist das Sinnvollste in dieser Situation.«
»Ich bin sicher, dass Dunja nicht helfen kann!«
Ein Blick in Dantons Gesicht verriet dem Kommandanten der BASIS, dass Rhodans Sohn schweigend litt; Roi wirkte, als könne er die Trennung von Dunja Varenczy nicht ertragen.
»Wir alle sind frappiert von der Ähnlichkeit zwischen Miss Varenczy und den Fremden in dieser Galaxie«, sagte Kanthall unbehaglich. »Zweifellos hat dies einen wichtigen Grund.«
»Ein Zufall, nichts weiter!«
Der Kommandant schüttelte den Kopf, dann nahm er einen neuen Anlauf. »Weder Sie noch ich können diese auffallende Ähnlichkeit wegdiskutieren!«
Danton stützte sich schwer auf die Arbeitskonsole. Die CARL SAGAN war startbereit; es ging nur noch um den letzten Teilnehmer an diesem Flug, um Miss Varenczy. »Wir brauchen Dunja nicht, um die Geheimnisse dieser Galaxie zu enträtseln.« Er funkelte sein Gegenüber an.
»In diesem Fall widerspreche ich mit aller Entschiedenheit. Miss Varenczy ist außerordentlich wichtig.« Kanthall stand auf und gab zu erkennen, dass er nicht länger Offensichtliches diskutieren wollte.
Ein Summton durchbrach das folgende Schweigen. Als Kanthall das Interkomgespräch annahm, erschien das gelbhäutige Gesicht von Kommandant Atsinu.
»Die BAS-LK-23 ist startbereit, Sir. AID-Chef Borl wünscht dringend zu erfahren, wie sich die Schiffsführung bezüglich unserer silberhaarigen Pfadfinderin entscheidet. Die Zeit drängt, sagt er.«
Danton begann eine unruhige Wanderung durch Kanthalls Büro.
»Können Sie noch etwas warten, Kommandant?«, fragte Kanthall.
Tyrl Atsinu, ein kleiner, agiler Mann mit Mandelaugen und langem blauschwarzem Haar, machte eine vage Geste. »Sie bestimmen, was geschieht, Chef. Meinetwegen warten wir noch einige Tage. Aber Borl und Halmarck sind ungeduldig.«
»Miss Varenczy wird in zehn Minuten bei Ihnen an Bord sein.«
Atsinu nickte zufrieden. Das Bild erlosch. Kanthall hob den Blick und starrte Danton an. »In bestimmten Momenten müssen sogar Sie in der Lage sein, persönliche Gefühle zurückzustellen«, sagte er in unmissverständlicher Schärfe. »Sie wissen, was von diesem Flug abhängen kann.«
»Ich versuche gerade, mich an diesen Gedanken zu gewöhnen«, entgegnete Roi grimmig und ging zum Schott. »Ich bringe Dunja in den Hangar. Zehn Minuten, klar?«
Kanthall blickte ihm hinterher, bis das Schott zuglitt. »Alles klar, Romeo«, murmelte er unbewegt.
Die Wissenschaftler und Techniker hatten aus Fernortungen die hohe technische Entwicklung der Einheimischen erkannt. Vorsicht war geboten. Vielleicht fand das Einsatzkommando PAN-THAU-RA, ohne sich mit anderen Kräften auseinandersetzen zu müssen. Jeder an Bord der BASIS wünschte sich, dass die Suche komplikationslos verlief.
Jentho Kanthall verließ
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