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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mal grelles, vielfarbiges Licht das seltsame Treppenhaus. Wahrscheinlich hatte sie einen Sensor ausgelöst.
    Nur Augenblicke später betraten sie und Borl die Tschuschik-Variante eines sehr einfach, fast karg eingerichteten Zimmers.
    »Leer. Wirkt wie eine Gefängniszelle«, murmelte Hytawath.
    Der Raum war entweder verlassen oder niemals bewohnt worden. Die eingebaute Liege war kaum länger als hundertsiebzig Zentimeter, also das richtige Maß für Dunja oder ihresgleichen.
    Die beiden sahen sich weiter um, stiegen die Spiralrampe hinauf und öffneten ab und zu eine Tür. Alle Räume waren leer.
    Schließlich führte die Spirale nur noch geradeaus.
    Ein greller Summton dröhnte durch die Stille. Ein massives Gitter senkte sich aus der Decke herab, es berührte gerade noch die Tornister der Raumanzüge und stieß Dunja und Hytawath nach vorn. Borl griff spontan zu und zerrte die Frau mit sich weiter in den Korridor hinein. Unmittelbar vor dem Gitter flammten Energiestrahlen auf.
    »Abermals eine Falle, Hy.« Varenczy schnaufte. »Wir waren zu sorglos.«
    »Ich glaube eher, dass uns eine Automatik als entweichende Gefangene identifiziert und entsprechend reagiert hat. Das ist ein Gefängnis.«
    »Vielleicht hast du sogar recht.«
    »Und wenn das stimmt, dann ist First Impression vielleicht nicht das Werk der Einheimischen, die dir so ähnlich sehen, sondern basiert auf den Überlegungen einer anderen Macht.«
    Hundert Schritte weiter entdeckten sie die nächste Falle. Borl reagierte mit der kalten Reaktion des Großwildjägers und feuerte zwei Schüsse auf die unauffällig angebrachten Sensoren ab. Nahezu gleichzeitig sprang er mit Dunja über den kaum erkennbaren Spalt zwischen zwei Gebäudeteilen hinweg. Hinter ihnen schob sich eine Stahlplatte aus der Wand und verschloss den Durchgang.
    »Woher kennst du das alles?«, fragte die Frau verblüfft.
    »Ich bin ein geübter Jäger. Da ist es fast gleichgültig, ob ich einen lebenden Dschungel durchquere oder einen aus Felsblöcken und Isoliermasse.«
    »Du bist jung genug, um dich an jeden Tag deines Lebens zu erinnern, Hy. Wie alt bist du?«
    »Knapp siebenundzwanzig Standardjahre.«
    Sie befanden sich, ohne dass sie die Veränderung sofort bemerkt hatten, auf einem Steg, der zwei Gebäude verband. Hinter ihnen schob sich eine weitere Stahlplatte aus dem Boden.
    Wenn Borl sich nicht irrte, führte dieser Steg in etwa dreißig Metern Höhe über den amphitheatralischen Platz hinweg in das große, flache Bauwerk mit den auffallend vielen erhellten Fenstern. Rechter Hand erkannte er den Raumhafen mit den vier Schiffen, und der Platz unter ihm wirkte völlig ausgestorben.
    Sie passierten mehrere Sperren, die ähnlich aufgebaut waren wie die letzten. Der Eindruck, eine abgesicherte Zone zu betreten, verstärkte sich. Schließlich presste sich ein letztes rundes Schott schmatzend auf dicke Dichtungswülste. Im Helmempfang waren plötzlich viele Geräusche: Murmeln; Laute, die wie Lachen klangen; Gespräche in unbekanntem Idiom; eine Stimmung, wie sie in einer der großen Messen der BASIS herrschen mochte. Dunja und Hytawath gingen langsam einen schräg abwärts führenden Gang entlang, dessen Decke niedriger als zwei Meter war. Borl musste sich bücken.
    »Wo sind wir hineingeraten?«, fragte er verblüfft.
    »Ich bin überfragt«, antwortete Varenczy. »Vor uns schimmert jedenfalls Helligkeit.«
    Sie traten auf eine runde, mit einem Geländer gesicherte Plattform hinaus. Diese schien höhenverstellbar zu sein, denn der Schacht, durch den sie gekommen waren, entpuppte sich als Innenleben eines faltbaren Balgens. Momentan befand sich die Plattform jedoch am tiefsten Punkt eines Systems von umlaufenden Rängen, hinter denen unzählige vergitterte Kammern zu erkennen waren. In ihnen standen, saßen oder lagen menschliche Wesen.
    »Tschuschik-Leute!«, sagte Borl erschüttert. »Gefangene. Meine Befürchtungen waren zutreffend.«
    Zur Sicherheit blickte er noch einmal auf den Atemluft-Indikator, dann öffnete er seinen Helm. Ein rascher Rundblick überzeugte ihn davon, dass keine Roboter in der Nähe waren. Die Gefangenen hatten die Neuankömmlinge offenbar noch nicht bemerkt, doch als Dunja den Helm abnahm, schrie vor ihr jemand laut auf.
    Die Frau tat offensichtlich genau das, was in diesem Moment erforderlich und sinnvoll war. Sie löste die Spange, schüttelte ihr Haar und breitete die Arme aus. Dann rief sie, so laut sie konnte, zwei oder drei Sätze in einer Hytawath Borl

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