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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schiff und den Planeten im Auge zu behalten. Er wollte die vielversprechende Spur nicht durch einen dummen Zufall verlieren. Andererseits würden die Fremden einige Zeit brauchen, um sich auf dieser Welt umzusehen – umso überraschter war Kaidmar, als ein junger Doprer aufgeregt näher kam.
    »Sie sind abgestürzt!«, schrie der Junge.
    »Wer ist abgestürzt?«
    »Die Fremden. Sie haben mit Mühe eine Notlandung zustande gebracht.«
    Kaidmar bewies, dass er nicht ohne Grund das Kommando über ein Kopfschiff erhalten hatte. Er wirbelte herum und aktivierte mehrere Sprech Verbindungen.
    »Funküberwachung – ab sofort Aufzeichnung aller Signale, die von den großen Objekten oder dem kleinen Schiff ausgehen! Versucht, den Sprechverkehr zwischen den beiden Riesenschiffen anzuzapfen, damit wir genug Material zum Vergleichen haben.
    Energieortung – erhöhte Alarmbereitschaft! Aufzeichnungen aufschlüsseln! Ich will exakt wissen, wie weit das kleine Schiff noch manövrierfähig ist.«
    So ging es weiter. Als Kaidmar fertig war, saß kein Doprer mehr tatenlos da. Die anderen Schiffe des Verbandes wurden in die Untersuchungen einbezogen.
    Die ersten Analysen waren abgeschlossen. »Ich denke, es gibt keinen Zweifel mehr daran, was der Vorstoß der Fremden zu bedeuten hat«, begann Orfors. »Die Auswertung aller Einzeldaten ergibt folgendes Bild: Die Fremden verließen eines der beiden großen Objekte mit dem Ziel, möglichst viele Informationen über diesen Raumsektor zu sammeln. Sie gingen dabei nicht gerade vorsichtig vor, was sich aber damit erklären lässt, dass sie von unserer Anwesenheit nichts ahnen. Allerdings bemühen sie sich um Geheimhaltung; sie verzichten auf jede Art von Funkkontakt zu den großen Schiffen.«
    »Das muss keine böse Absicht sein«, gab Djerar zu bedenken. »Wenn es um ihre Funkgeräte ähnlich schlecht bestellt ist wie um die Orter, dann …«
    »Eben das ist der wunde Punkt«, unterbrach Orfors den Doprer. »Aus der intensiven Beobachtung der beiden Riesenschiffe haben wir erfahren, dass die Fremden die Technik der überlichtschnellen Nachrichtenübertragung ausgezeichnet beherrschen.«
    »Dann verstehe ich nicht, warum sie ihre technischen Fähigkeiten nicht auf ein viel wichtigeres Gebiet konzentrieren.«
    »In einer Beratung mit meinen besten Leuten bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es für dieses Rätsel zwei mögliche Lösungen gibt«, erklärte Orfors. Sein Selbstbewusstsein war erheblich gestiegen. »Erstens: Die Fremden haben die Riesenschiffe nicht selbst gebaut, sondern erobert. Dafür spricht die unterschiedliche Form der beiden Gebilde. Das Objekt mit den zwei Kugeln ist eindeutig als weniger ausgereift eingestuft worden. Wenn sie aber die beiden Riesenschiffe besetzt haben, kennen sie möglicherweise noch nicht alles, was sich an Bord befindet.«
    »Das hört sich nicht schlecht an«, gab Kaidmar zu. »Wir waren von Anfang an der Meinung, dass die Konstruktion der Schiffe solche Fehlleistungen eigentlich nicht zulässt.«
    »Eben. Es wäre auch eine gute Erklärung dafür, dass das Beiboot abgestürzt ist – was zweifellos auf das Versagen der Besatzung zurückzuführen ist.«
    »Und die zweite Lösung?«, fragte Kaidmar gespannt.
    »Die Fremden kommen aus einem Raumsektor, in dem niemals die Notwendigkeit bestand, leistungsfähige Orter zu entwickeln.«
    Die beiden Doprer schwiegen. Sie wussten nicht, wie es in anderen Sterneninseln aussah, und daher sahen sie sich außerstande, einen sachlichen Kommentar abzugeben.
    »Jedenfalls wissen wir ziemlich genau, dass unsere Besucher Wert darauf legen, nicht bemerkt zu werden«, fuhr Orfors nach einer Pause fort. »Dabei ergibt sich ein neues Problem. Wir müssen eingestehen, dass die Fremden ziemlich unbekümmert in der verbotenen Zone herumfliegen.«
    »Sie wissen nichts von dem Verbot.«
    »Wenn sie Sternenkundige an Bord haben, die nicht mit Blindheit geschlagen sind, müssen ihnen die drohenden Gefahren aufgefallen sein«, konterte Orfors. »Aber darauf wollte ich nicht hinaus. Sie mussten auf jeden Fall damit rechnen, auf fremde Schiffe zu treffen. Die Funkstille allein bietet wenig Sicherheit. Daraus ergibt sich, dass das kleine Schiff über hervorragende Waffen verfügt.«
    »Dieses winzige Ding?«, fragte Djerar empört.
    »Wir müssen vom Standpunkt der Fremden ausgehen«, beruhigte ihn Orfors. »Hervorragend für sie also – aber auch das ist beunruhigend genug.«
    Kaidmar zog unbehaglich die Schultern hoch.

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