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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Beibootes daran gedacht, sich mit so überflüssigen Dingen wie Sauerstoffpatronen und Notrationen abzuschleppen.
    »Was ist mit dem Shift?«, fragte Sadorow, der offensichtlich dem gleichen Gedanken folgte.
    »Wir konnten ihn nicht ausschleusen.«
    Mun-Yang schluckte heftig, denn der Shift gehörte zum Spiel. Trotzdem hatte es keinen Zweck, die anderen jetzt mit Vorwürfen einzudecken, er selbst hatte auch nicht an das Fahrzeug gedacht. »Wir kehren um«, sagte er. »Passt auf euch auf.«
    Carwal stieß ein nicht gerade glückliches Gelächter aus. »Es besteht überhaupt kein Grund zur Panik«, behauptete er sarkastisch. »Zwischen uns und dem Boot stehen mindestens dreitausend Grashalme. Was soll uns schon geschehen?«
    Der Kosmopsychologe stapfte auf den eigenen Spuren zurück. Der Appetit auf einen Braten war ihm gründlich vergangen.
    Irmina Kotschistowa spürte vage, dass etwas nicht in Ordnung war, aber sie kam nicht auf die Idee, ihre eigenen Handlungen mit diesem Verdacht in Verbindung zu bringen. Ohnehin hatte es ganz harmlos angefangen.
    Schon vor der Landung war ihre seltsam unbestimmbare Furcht wachsender Unruhe gewichen. Aber da war Irmina immerhin noch klar genug gewesen, um zu wissen, dass sie sich beherrschen musste. Das schaffte sie auch – bis sich bei der Landung wieder etwas veränderte. Irmina wurde von einer Art Lähmung befallen. Später wusste sie nicht mehr, wie lange sie regungslos in dem Kontursessel verharrte hatte. Jedenfalls war es lange genug, um den anderen Zeit zu lassen, sich ausreichend draußen umzusehen.
    Als die Gefährten dann begannen, die geplante ›Bergung‹ der Space-Jet vorzubereiten, wachte Irmina wie aus tiefem Schlaf auf. Ungläubig betrachtete sie einen Holoschirm, auf dem zu sehen war, dass Carwal, Sinen und Daria allerlei Geräte aufstellten. Was hatte das zu bedeuten? Irmina hätte über Funk nachfragen können, aber irgendetwas hielt sie zurück. Stattdessen wandte sie sich dem Ortungsstand zu.
    Siebzehn Echos fremder Schiffe waren erschienen.
    Seltsamerweise gab es im Gedächtnis der Mutantin nur wenige eng begrenzte Lücken. Sie erinnerte sich an die BASIS und an die SOL, an jeden Menschen dort – aber Sinn und Zweck der laufenden Aktion waren ihr entglitten. Genauso ging es ihr mit allem anderen im Zusammenhang mit der Galaxie Tschuschik. Sie erinnerte sich sehr deutlich an die Verluste auf der Dunkelwelt und dass Roi Danton nach dem Verschwinden einer Frau, die offensichtlich aus dieser Sterneninsel stammte, apathisch geworden war. Sie dachte andererseits nicht mehr daran, dass die Terraner den Kontakt zu den Fremden brauchten, wenn sie nach der PAN-THAU-RA forschen wollten – es sei denn, sie riskierten einen Krieg mit diesen Intelligenzen. Irmina gelangte aufgrund der für sie radikal veränderten Situation zu dem Schluss, dass ein solcher Waffengang nicht nur unvermeidlich, sondern sogar wünschenswert wäre.
    »Sofort zurückkommen!«, forderte sie über Funk. »Die laufenden Arbeiten sind abzubrechen.«
    »Was ist los?«, fragte Daria Perth verwundert. »Eine Ortung?«
    »Siebzehn feindliche Schiffe!«
    »Aber die kennen wir längst«, sagte Sinen ratlos. »Sind sie näher gekommen, oder schicken sie endlich ein Beiboot her?«
    »Sind Sie verrückt geworden?«, fragte Irmina schockiert. »Wollen Sie wirklich warten, bis der Feind uns aufspürt? Solange die Space-Jet ungetarnt hier steht, bildet sie nur eine Zielscheibe für den Gegner. Wir müssen so schnell wie möglich starten.«
    »Aber wir sollen doch …«
    Irmina ließ Carwal nicht ausreden. »Ich habe das Kommando!«, fauchte sie. »Und ich befehle Ihnen allen, sofort an Bord zu kommen!«
    »Zwei von uns sind unterwegs. Mun-Yang und Sadorow wollten ein Stück Wild auftreiben …«
    »Ist das hier ein Irrenhaus oder eine Einsatzgruppe?«, schrie Kotschistowa. »Rufen Sie die beiden zurück. Sie sollen sich beeilen, oder sie werden sich wegen Meuterei verantworten müssen.«
    »Ich fürchte, man wird dich auf der SOL auslachen, wenn du nicht endlich Vernunft annimmst«, sagte Daria. »Willst du den ganzen Plan über den Haufen werfen?«
    Irmina schnappte nach Luft. Sie glaubte, endlich begriffen zu haben, was hier gespielt wurde. Ihre Leute hatten natürlich die feindlichen Schiffe bemerkt. Und sie waren zu der Ansicht gekommen, dass eine Auseinandersetzung unvermeidbar war. Deshalb hatten sie die Space-Jet verlassen und beabsichtigten nun offenbar, sich auf dem Planeten zu verbergen, bis

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