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Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Gefahr vorbei war.
    Sie erkannten die Unlogik ihrer Schlussfolgerungen nicht. Wenn die Fremden wirklich zum Angriff übergingen, mussten sie die Space-Jet beim Zielanflug zwangsläufig bemerken. Das kleine Beiboot hatte dann nicht die geringste Chance.
    »Also gut«, sagte Irmina langsam. »Ihr habt eure Entscheidung getroffen. Ich fürchte, ihr werdet es noch bitter bereuen, aber das geht mich nichts an.« Sie schaltete ab und warf sich in den Pilotensessel. Erschrocken starrte sie die Warnsignale an, die ihr entgegenblinkten.
    Zuerst sorgte sie dafür, dass alle Schleusen verschlossen wurden. Dann versuchte sie, die Schräglage der Jet auszugleichen, um bessere Startbedingungen zu bekommen. Spätestens in dem Moment musste den anderen auffallen, dass Irmina entschlossen war, ihre Absichten in die Tat umzusetzen.
    Carwal, der als Erster auf die richtige Spur kam, beging einen folgenschweren Fehler. »Halt!«, rief er hastig. »Sie dürfen nicht ohne uns starten! Öffnen Sie die Bodenschleuse, wir kommen an Bord.«
    »Warum haben Sie es plötzlich so eilig?«, fragte Irmina spöttisch. »Ist Ihnen endlich aufgegangen, dass Sie sich verrechnet haben?«
    »Hören Sie mit dem Unsinn auf! Sie kommen ohne uns sowieso nicht von diesem Planeten weg.«
    »So ist das also«, murmelte Irmina. »Ihr habt euch abgesichert, wie? Den Trick kenne ich. Einer von euch hat irgendein kleines Gerät in der Tasche, oder eine Schaltung ist unterbrochen, nach der man lange suchen kann, wenn man nicht weiß, wo der Fehler sitzt. Ist es so?«
    »Ja!«, schrie Carwal. »Genau! Lassen Sie uns an Bord, dann bringen wir die Sache in Ordnung.«
    Irmina lachte höhnisch. »Nicht mit mir«, sagte sie überraschend freundlich.
    Erst da begriff Carwal, was er ungewollt angerichtet hatte. Er riss Perth und Sinen zu Boden und gab ihnen hastige Zeichen. Die beiden verstanden wahrscheinlich nicht sofort, was los war, aber sie robbten rückwärts in den Grasdschungel hinein und aktivierten ihre Individualschirme.
    Um verhängnisvollen Irrtümern oder Zufällen vorzubeugen, hatte Carwal nach der Landung tatsächlich eine Verbindung unterbrochen – die zwischen dem Feuerleitstand und der Zielautomatik. Im Notfall ließ sich diese Maßnahme blitzschnell rückgängig machen. Doch solange die Unterbrechung bestand, konnte die Space-Jet keinen einzigen Schuss abgeben.
    Irmina senkte die Finger auf die Feuerkontrollen – und nichts geschah.
    »Diese Bastarde haben es tatsächlich geschafft, sich eine Galgenfrist zu sichern«, sagte sie grimmig zu sich selbst. Zielsicher begann sie, die elementarsten Funktionen des Schaltpults zu überprüfen. Es dauerte nicht lange, bis sie den Fehler gefunden hatte. Der Schaden war schnell behoben.
    Als Irmina Anstalten traf, die vermeintlichen Gegner mit rabiaten Mitteln aus ihrem Versteck hochzuscheuchen, meldete sich Daria Perth noch einmal. »Ehe du anfängst, wild in der Gegend herumzuschießen, solltest du eines bedenken: Die Space-Jet bietet tatsächlich ein gutes Ziel für die Fremden. Wenn du sie herbeilocken willst, können wir dich nicht daran hindern. Leider wird es niemandem etwas nützen, wenn die anderen dich dann samt dem Beiboot aus dem Universum blasen.«
    An diese Möglichkeit hatte Irmina nicht gedacht. Sie musste starten. Sobald sie im freien Raum war, hatte sie gute Chancen, wenigstens ihr eigenes Leben zu retten. Im Notfall konnte sie das Schiff opfern und sich ausschleusen, ehe die Fremden das Feuer eröffneten.
    Und dann? Sollte sie versuchen, die SOL und die BASIS zu warnen? Die Entscheidung fiel ihr schwer – und sie merkte nicht, dass allein diese Unschlüssigkeit Beweis dafür war, in welch schlimmer Verfassung sie sich befand. Normalerweise hätte sie auf ihre eigene Sicherheit zuallerletzt Rücksicht genommen.
    Sie hatte vergessen, dass die Notlandung die Fremden von der Hilflosigkeit der sechs Terraner überzeugen sollte. Sie wusste auch nicht mehr, dass es zum Plan gehörte, das Beiboot in einen flugunfähigen Zustand zu versetzen. Aber sie begann, nach einer Fehlschaltung zu suchen, die es noch gar nicht gab.
    Die Suche ließ sie schon nach wenigen Minuten die Beherrschung verlieren. Wutentbrannt schlug sie mit den Fäusten auf eine Abdeckplatte, die sich nicht sofort aus den Haltespangen lösen wollte. Dann stürzte sie sich auf das Pult für die Geschützbedienung. Ein armdicker Feuerstrahl riss eine Bresche in den Dschungel. Die Pflanzen enthielten zum Glück genug Feuchtigkeit,

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