Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 102 - Aufbruch der Basis

Titel: Silberband 102 - Aufbruch der Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Bevor er es Hamiller zurückgab, sagte er: »Aphiliker hatten den Ruf, nur nach dem Gebot der Vernunft zu handeln. Wenn es mir als Aphiliker vernünftig erscheint, dieses Abkommen zu brechen, dann werde ich es brechen.«
    »Das wissen wir«, antwortete Hamiller. »Aber wenn Sie der Übereinkunft zuwiderhandeln, werden Sie vor ein ordentliches Gericht gestellt, und das Gericht wird Sie aufgrund dieses Dokuments verurteilen.«
    Kanthall lächelte immer noch. »Dass wir mit Dargist an Bord kaum Aussicht haben, jemals einen irdischen Gerichtshof zu sehen, berührt Sie nicht im Mindesten, wie?«
    »Mehr, als ich mir anmerken lassen möchte«, antwortete Hamiller. »Aber trotzdem muss alles seine Ordnung haben.«
    Kauk und Hamiller unterschrieben ebenfalls.
    »Im Übrigen haben wir noch etwas Wichtiges für Sie«, sagte der Wissenschaftler dann. Er setzte Kanthall den Plan auseinander, den Walik Kauk entwickelt hatte, um Dargist das verspätete Auftauchen eines echten Aphilikers plausibel zu machen, und schloss mit den Worten: »Die logische Wahl fiel auf Ihr eigenes Quartier. Die Arbeiten sind im Gang. Wenn Sie aus der Behandlung kommen, wird Ihre Suite so abgesichert sein, dass keine Spur von Zellkernstrahlung die Wände durchdringt.«
    Kanthall nickte. »Gut, dass daran gedacht wurde«, sagte er. »Das erspart uns eine Menge Ärger.«
    5. Mai 3586, kurz nach achtzehn Uhr. In der Steuerzentrale der BASIS sagte jemand: »Er kommt!«
    Das Hauptschott glitt auf. Jentho Kanthall trat durch die Schottöffnung, blieb aber schon nach vier Schritten stehen. Er sah sich um. Die Offiziere in der Zentrale waren über das Vorhaben informiert. In diesem Augenblick jedoch kamen ihnen Zweifel, denn Kanthall schien unverändert. Er wirkte wie immer. In der Zentrale befand sich – mit einer Ausnahme – niemand, der die Aphilie am eigenen Leib kennengelernt hatte. Und wer gewohnt war, sich einen Aphiliker als wütendes Ungeheuer vorzustellen, der sah sich von Kanthalls Erscheinung enttäuscht.
    Die Ausnahme war Walik Kauk.
    Er musterte den Mann und verglich ihn mit dem Jentho Kanthall, den er kannte. Der Unterschied lag in den Augen. Kanthalls Blick, sonst kühl und abschätzend, war von eisiger Kälte.
    Kauk eingeschlossen hielten sich achtzehn Personen in der Zentrale auf. Kanthall musterte sie einen nach dem anderen. Er hatte keine Eile. Jeden Einzelnen sah er sich eindringlich an. Kauk war der Letzte, auf den sein Blick fiel. »Dich kenne ich, Bruder!«, sagte er. »Besorge mir den Ka-zwo!«
    Auch seine Stimme, sagte sich Walik, hatte sich verändert. Er ging zum Interkom. Der Ka-zwo hielt sich in der Nähe auf. Walik trug ihm auf, in die Steuerzentrale zu kommen.
    Kurze Zeit später trat Augustus ein und sah sich in der Zentrale um. Kanthall sprach ihn an: »Wie ist deine Kennung, Ka-zwo?«
    Augustus' Blick wandte sich dem Fragenden zu. »Mein Name ist Augustus!«
    »Dummheit!«, schnarrte der Aphiliker. »Ein Ka-zwo heißt nicht Augustus, ein Ka-zwo hat eine Kennung!«
    »Ich hatte einst eine Kennung, aber ich habe sie vergessen.«
    »Du bist defekt?«
    »Nein. Ich bin fortgeschritten.«
    »Gibt es weitere Ka-zwos an Bord?«
    Die Frage irritierte Walik. Gab Kanthall nur vor, dass er die Antwort nicht kenne, oder hatte er tatsächlich einen Teil seines Gedächtnisses verloren?
    »Ich bin der einzige«, bestätigte Augustus.
    »Man wird dafür sorgen müssen, dass deine Programmierung wieder in Ordnung kommt. Du erhältst die Kennung null-zwo-null. Sobald deine Reprogrammierung stattgefunden hat, wirst du unter diesem Kode auch kommunikationstechnisch erreichbar sein.«
    Augustus reagierte nicht.
    »Du kennst das Wesen, das sich Dargist nennt, null-zwo-null?«, erkundigte sich Kanthall.
    »Ich kenne es nicht, aber ich habe es gesehen.«
    »Das genügt. Du wirst ihm einen Auftrag von mir überbringen.«
    »Welchen?«
    »Du hast nicht zu fragen! Warte, bis ich dir den Auftrag nenne!«
    »Ich warte.«
    »Dargist hat beträchtlichen Schaden an Bord dieses Fahrzeugs angerichtet. Er muss seine Tätigkeit sofort einstellen. Wenn es dafür erforderlich ist, dass er sich Gewissheit verschafft, ob dieses Raumschiff unter einem vernünftigen Kommando steht, dann soll er sich mit mir in Verbindung setzen. Über seine Tätigkeit erstatte ich noch in dieser Stunde Bericht an das Hauptquartier. Wenn Dargist nicht zur Zusammenarbeit bereit ist, wird man uns von dort Unterstützung schicken und ihn annihilieren.«
    Augustus hatte starr zugehört.

Weitere Kostenlose Bücher