Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen
gab, von denen zwölf sogar eigene Satelliten besaßen. Soweit Ganerc feststellen konnte, wurden diese zwölf Monde von den Raumschiffen der unbekannten Zivilisation frequentiert. Den großen Planeten flogen sie nicht an. Dass die Fremden diese Gigantwelt mieden, war keineswegs erstaunlich, denn dort mussten unbeschreibliche Naturgewalten wirksam sein. Trotzdem gab es ortungstechnische Hinweise, die es wahrscheinlich erscheinen ließen, dass sich auf dem Planeten eine Station befand.
Ganerc-Callibso bemühte sich, aus allen Fakten ein zusammenhängendes Bild zu schaffen.
Er gewann jedoch einige äußerst verwirrende Erkenntnisse.
Der Mächtige in der Gestalt des Puppenspielers von Derogwanien stellte fest, dass es in diesem eigenartigen Sonnensystem einen Bereich gab, in dem sich überhaupt keine Raumschiffe aufhielten. Genau von dieser Stelle gingen die abgeschwächten Impulse der PAN-THAU-RA aus.
Die Fahrgeräusche erstarben. »Wir haben angehalten«, stellte Demeter fest.
»Ob wir unser Ziel erreicht haben?«, fragte Cainstor bedrückt.
Sie hörten ein Kratzen an der äußeren Lukenwand, dann klappte der Eingang auf. Ein hässlicher Asogene blickte zu ihnen herein.
»Ihr befindet euch hier in einem Seitentrakt der Festung, von der aus der Durchgang in die verbotenen Gebiete bewacht wird.« Das sackähnliche Wesen hatte eine Fistelstimme und bewegte sich ruckartig. »Erfahrungswerte sprechen dafür, dass es besonders günstige Zeiträume gibt, zu denen der Durchgang leichter zu passieren ist als unter normalen Umständen. Wir müssen uns beeilen, denn eine solche Phase läuft gerade aus und das LARD duldet keine Verzögerungen.«
Das Fahrzeug stand neben einem stählernen Wall, der den Blick auf die andere Seite verwehrte. Der Boden war aufgeraut und dunkelgrau bis schwarz. Borl vermutete, dass er auf die Spuren ehemaliger Energieschüsse blickte. Vom Himmel war nicht viel zu sehen, er bestand aus einer scheinbar erstarrten Schicht weißgelben Nebels. Wahrscheinlich befanden sie sich auf einer Art Zufahrtsweg in die eigentliche Festung. Die Umgebung erschien Hytawath unwirklich, ein Eindruck, den die lähmende Stille noch verstärkte.
»Das gefällt mir nicht«, bemerkte Tarmair, nachdem er einen Blick ins Freie geworfen hatte. »Wir sollten uns weigern, den Wagen zu verlassen.«
»Niemand darf im Fahrzeug bleiben«, drängte der Asogene. »Ihr müsst euch beeilen, sonst wird der Übergang unmöglich. Das LARD wird euch keine zweite Chance geben.«
Plondfair schob sich an Tarmair und Borl vorbei und sprang ins Freie. Draußen blickte er sich um und deutete auf etwas, das den Blicken der anderen noch verborgen blieb.
»Dort drüben liegt ein Tunnel! Ich nehme an, dass er zum Durchgang führt.«
»So ist es«, bestätigte der Asogene. »Wir befinden uns bereits in der Peripherie der Blassen Grenze. Am Ende des Tunnels liegt der Durchgang.«
»Wie sieht es dort aus?«, erkundigte sich Borl.
»Woher soll ich das wissen?«, erwiderte der Asogene erstaunt. »Das LARD hat weiter voraus Roboterkommandos stationiert. Sie dürfen niemals umkehren und werden in regelmäßigen Abständen ergänzt.«
»Kommt jemals jemand von der anderen Seite herüber?«
»Wir sind da, um das zu verhindern!«
Borl seufzte und schloss seinen Anzug. Er sah ein, dass er von dem Asogenen nicht mehr erfahren konnte.
»Was hältst du von der ganzen Sache?« Demeter wandte sich an den Jäger von Vorcher Pool. »Was geschieht hier eigentlich?«
»Ich denke, wir werden die Antworten darauf jenseits der Blassen Grenze erhalten.«
Inzwischen waren sie alle ausgestiegen und hatten ihre Anzüge geschlossen. Der Asogene ging zum Tunneleingang voraus. Sie kamen an einigen Bodenerhebungen vorbei. Borl sah die Läufe schwerer Geschütze. Das bedeutete, dass das LARD mit einem Angriff aus dem Tunnel rechnete und Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatte. Das Aussehen des Bodens bewies, dass in der Vergangenheit hier schon gekämpft worden war.
»Der Durchgang besteht aus drei Zonen«, erläuterte der Asogene. »Wir befinden uns in der ersten davon. Sie ist vom LARD mit normalen Waffen bestückt worden. Tiefer im Tunnel beginnt die zweite Zone, dort sind Multitraf-Spiralgeschütze installiert, außerdem liegen dort die Stellungen der Roboterarmee.«
Borl sah ihn an. »Und die dritte Zone?«
»Darüber ist mir nichts bekannt. Die dritte Zone ist identisch mit dem eigentlichen Durchgang.«
Vor dem Tunnel blieb der Asogene stehen. »Von hier aus
Weitere Kostenlose Bücher