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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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warf.
    Geriet der Eintrittswinkel hingegen zu steil, würde sich Charlemagne so stark erhitzen, dass die Hülle aus porösem Gestein explosionsartig auseinanderbrach. Der Howalgoniumkern würde sich mit großer Wahrscheinlichkeit so weit erhitzen, dass wir nur noch in Form von Asche auf dem Planeten ankämen.
    Außerdem bestand die Möglichkeit, dass sich der Asteroid drehte und die Schwundblase nicht irgendwo seitlich, sondern im Frontbereich liegen würde. Dann würde die Reibungshitze uns ebenfalls sehr schnell töten, weil es hier keinen nennenswerten Gesteinsmantel mehr gab, der als Hitzeschild dienen konnte.
    Das alles war eine Frage der Masseverhältnisse. Keiner hatte von vornherein mit solchen Erscheinungen wie einer Howalgonium-Schwundblase rechnen können.
    Ein heftiger Ruck machte sich bemerkbar. Sekundenlang erschien es mir, als pendelte der Meteorit unruhig. Im Helmfunk hörte ich einige entsetzte Rufe, ansonsten verhielten sich die SOL-Geborenen sehr gefasst.
    Es geht los!, dachte ich.
    Ein zweiter Ruck bewies mir, dass Charlemagne nicht in den Raum zurückgeworfen wurde. Ein schwacher Andruck war zu spüren.
    »Wir fliegen in flachem Winkel durch die Mesopause!«, ließ ich die Solaner wissen.
    Der Andruck mochte bereits an die zwei g erreicht haben. Er würde, wenn ich richtig kalkuliert hatte, bis auf zirka sieben g ansteigen. In einer Höhe zwischen sechzig und vierzig Kilometern musste der Luftwiderstand den Brocken sehr stark abbremsen.
    Wir warteten.
    »Es ist so weit!«, rief ich, als der Andruck zum ersten Mal nachließ. »Jetzt raus hier!«
    Falls wir länger blieben, würden wir beim Absprung eine zu hohe Geschwindigkeit mitbekommen, der unsere Ausrüstung nicht gewachsen war.
    Ich eilte den kurzen Abschnitt bis zur Öffnung hinauf. Nach einem Sekundenbruchteil der Schwerelosigkeit machte sich die Anziehungskraft des Planeten bemerkbar.
    Erst alle anderen, dann Finder und schließlich ich. Auch wenn der Leiter des Erkundungstrupps mir hastig zu verstehen gab, dass ich vor ihm abspringen sollte.
    »Der Wirt verlässt das Lokal stets als Letzter!«, rief ich ihm hinterher, dann stieß ich mich ebenfalls ab.
    Mithilfe des Flugaggregats steuerte ich zu der Traube, zu der sich die SOL-Geborenen formierten. Zwei von ihnen griffen hastig nach mir, als fürchteten sie, ich könnte ihnen verloren gehen. Ihre Gesichter waren starr vor Entsetzen.
    »Was ist eigentlich in euch gefahren?«, wollte ich wissen. »Freut euch gefälligst.«
    »Bei SENECA!«, entfuhr es Lapasch. »Hast du nicht gesehen, dass sich die Öffnung unmittelbar hinter dir vollständig gefüllt hat, Tatcher?«
    In dem Moment brachte ich keinen Ton heraus. Dann fing ich an zu zittern. Der Tod hatte mich nur um Sekundenbruchteile verfehlt.
    Die Raumfahrer der MONTRON hielten den Atem an, als am Abendhimmel ein grell strahlender Feuerball erschien. Er zog in gut dreißig Kilometern Höhe über die Stadt der Insekten, den Dschungel und den Standort des Leichten Kreuzers hinweg und verschwand hinter dem nordöstlichen Horizont.
    Minuten später flammte greller Schein über dem Horizont auf, dann fegte eine erste heiße Druckwelle heran, und der Boden schien unter dem fernen Einschlag zu beben.
    Das Beben wurde heftiger.
    Ein Meteorit von vielen Millionen Tonnen Masse erzeugte beim Aufprall nicht nur in unmittelbarer Nähe verheerende Wirkungen, sondern auch noch in großer Entfernung. Zuerst sah es aus, als vollführten die Häuser und weit geschwungenen Brücken der Insektenstadt einen Veitstanz, dann sanken sie im Zeitlupentempo in sich zusammen, Tausende Insektenwesen unter sich begrabend. Die Trümmer der Brücken stauten den Fluss und führten zu einer Überschwemmung.
    Schweißgebadet lehnte Harkrath sich zurück. »Welcher Wahnsinnige hat eigentlich die Messungen durchgeführt, nach denen Charlemagne zweitausend Kilometer nordöstlich von hier aufschlagen sollte?«, fragte er wütend.
    »Das war ich«, sagte Kuklow. »Die Werte haben gestimmt. Entweder hat Charlemagne während des Absturzes erneut seine Masse verändert, oder er ist von außen beeinflusst worden.«
    »Ohnehin steht nicht fest, dass er näher heruntergekommen ist«, sagte Heinze.
    »Er ist!«, stellte Coosen-Lengten fest. »Die Aufschlagstelle liegt gut fünfhundert Kilometer näher. Wir müssen Suchtrupps hinschicken!«
    Niemand reagierte auf ihre letzte Bemerkung. Jedem war klar, dass die sterblichen Überreste der fünfzig Solaner auf Charlemagne über den halben

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