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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fertig werden. Prompt tauchte wieder dieser seltsame Ausdruck in ihren Augen auf.
    Die Mutantin biss sich auf die Lippen. Zwar kannte sie Sternfeuer recht gut, aber sie hatte stets geglaubt, ein unkompliziertes Kind vor sich zu haben. Inzwischen sah sie, dass das Mädchen voller unlösbarer Konflikte steckte. Das war etwas, woran sich nur ein erfahrener Psychologe wagen sollte.
    Leider blieb Irmina keine Wahl. Ihr hätte früher auffallen müssen, was sich zusammenbraute, jetzt war es zu spät.
    »Du sagst, dass du auf die SOL gehörst«, fuhr die Mutantin mit dem Mut der Verzweiflung fort. »Aber wenn du es nüchtern betrachtest, bist du für die Existenz dieses Raumschiffs durchaus entbehrlich.«
    Sternfeuer lächelte schwach.
    »Siehst du. Das ist doch schon ein kleiner Fortschritt. Wer wird dich vermissen, wenn du zur BASIS gehst?«
    »Federspiel«, antwortete das Mädchen prompt.
    »Er will nicht zur Erde?«
    »Um keinen Preis.«
    »Warum nicht?«
    Darauf wusste Sternfeuer keine Antwort.
    »Wir sollten mit ihm reden«, sagte Irmina Kotschistowa energisch. Sie hatte den Eindruck, dass es jetzt wichtig war, keine Pause eintreten zu lassen. Aber ob es einen Sinn hatte, den Zwillingsbruder der Kleinen in diesen Konflikt hineinzuziehen?
    Sie musste Zeit gewinnen und Sternfeuer beschäftigen. Douc Langur hatte behauptet, dass das Kind seine Aktivitäten eingeschränkt hatte, als die Mutantin das Gespräch aufnahm. Das war immerhin etwas. Und da nach Reginald Bulls Auskunft zu schließen war, dass das Unterbewusstsein des Mädchens im Schlaf keineswegs ruhiger wurde, sah Irmina ihre einzige Chance darin, Sternfeuer zur Beschäftigung mit anderen Dingen zu bewegen. Auf keinen Fall durfte die Kleine sich wieder in eine Traumwelt zurückziehen und dort gefährlichen Gedankenspielen nachgehen.
    »Wo ist Federspiel jetzt?«
    »Keine Ahnung. Zuletzt habe ich ihn in der Wohnung unserer Eltern gesehen. Vielleicht sucht er mich, dann sieht er bestimmt dort zuerst nach.«
    »Wir warten dort auf ihn«, entschied die Mutantin. »Komm jetzt, hier ist es ziemlich bedrückend.«
    Sie achtete darauf, dass sie einen anderen Weg nahmen als zuvor. Dennoch kamen sie durch eine zweite ebenfalls sehr kleine Grünanlage. Dort war nichts zerstört. Irmina Kotschistowa atmete auf, als sich die Tür zur Wohnung hinter ihr und dem Mädchen schloss.
    Federspiel erwartete seine Schwester bereits. Misstrauisch schaute er die Mutantin an.
    Sollte sie den Jungen einweihen? Irmina fürchtete nicht, dass Federspiel seiner Schwester oder jemandem sonst etwas verraten könnte. Die Kinder in diesem Raumschiff gingen ihre eigenen Wege und konnten Geheimnisse wahren – die Opfer ihrer Streiche wussten ein Lied davon zu singen.
    Andererseits war sich die Mutantin nicht sicher, ob zwischen den Zwillingen doch besondere Bindungen bestanden. Entwickelte nur Sternfeuer Psi-Fähigkeiten? Sicherer schien es, den Jungen über Sternfeuers wirkliches Problem im Unklaren zu lassen – wenigstens vorerst noch.
    »Deine Schwester hat Sehnsucht nach der Erde«, sagte Irmina Kotschistowa. Federspiel nickte nur. »Ich fürchte, dass Sternfeuer krank wird, wenn sie trotzdem auf der SOL bleiben muss.«
    »Aber sie wird doch nicht dazu gezwungen!«, sagte der Junge empört.
    Irmina blickte die Zwillinge ratlos an. In dem Moment dachte sie an Gucky. Der Ilt hatte wenigstens den Vorteil, die Gedanken der Betroffenen durchschauen zu können. Sie wünschte, jetzt ebensolche Fähigkeiten zu haben. Gleichzeitig kam ihr ein erschreckender Gedanke.
    Woher wusste sie eigentlich, dass Sternfeuer Telekinetin war? Nicht nur, weil Douc Langur davon gesprochen hatte. Sie hatte das schon angenommen, als sie die geisterhaften Werkzeuge gesehen hatte, die den Roboter zerstörten. Ungeübte Telekineten griffen gern auf solche Gedankenbilder zurück – das erleichterte ihnen das Erfassen eines Objekts. So gesehen war alles in Ordnung. Aber es hatte auch andere Zerstörungen gegeben, und die waren so beschaffen, dass sicher keine Riesenscheren im Spiel gewesen waren. Sie verrieten im Gegenteil eine Raffinesse, die zu den übrigen Punkten nicht passen wollte.
    Wie hatte Douc Langur sich ausgedrückt? Eine Telekinetin von besonderem Kaliber …
    Irmina musste sich später darum kümmern. Wenn es dann noch wichtig war.
    »Deine Schwester ist unglücklich«, wandte sie sich dem Jungen zu. Sie hatte das Gefühl, sehenden Auges in einen aussichtslosen Kampf zu marschieren. Aber sie war fest

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