Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Noch suchte ihn niemand so intensiv, dass jeder Solaner, gleich welchen Alters, nach ihm Ausschau gehalten hätte. Der Forscher brauchte vor einer Begegnung mit Menschen meistens nur in schattige Nischen zu schlüpfen und sich dann still zu verhalten – sein stumpfgrauer Körper war an sich schon unauffällig genug.
    Nur manchmal trat er bewusst aus seiner Deckung hervor. Er legte es bei solchen Gelegenheiten darauf an, gesehen zu werden. Sofort verschwand er dann wieder schnell und unauffällig.
    Die Orte, an denen er gesehen wurde, befanden sich – zufällig, aber das konnten die SOL-Geborenen nicht wissen – stets in der Nähe von Einrichtungen, die Sternfeuers Fantasie zum Opfer gefallen waren.
    »Das verstehe ich wirklich nicht«, seufzte Bull. »Ob er nun hinter diesen Anschlägen steckt oder nicht – so viel Dummheit traue ich Douc Langur einfach nicht zu. Er provoziert die SOL-Geborenen geradezu!«
    Kanthall schwieg. Er dachte angestrengt nach. Ihm erschien der Gedanke ebenso absurd, dass der Forscher umherging und auf diese scheinbar planlose Art und Weise der SOL winzige Schäden zufügte, die eigentlich nur mit Nadelstichen zu vergleichen waren. Aber es ließ sich nicht leugnen, dass ein Zusammenhang zwischen Douc Langurs Verhalten und den geheimnisvollen Anschlägen bestand.
    Aus irgendeinem Grund musste er ausgerechnet jetzt an Irmina Kotschistowa denken. Sie hatte sich nur einmal gemeldet und an Bull eine Frage gerichtet, die beide Terraner alarmierte. Sie hatten festgestellt, dass der unbekannte Saboteur rund um die Uhr am Werk war. Müdigkeit schien er nicht zu kennen. Auch gab es keine Hinweise in der Art der verschiedenen Beschädigungen dafür, dass er sich in rhythmischen Abständen wechselnder Hilfsmittel bedient hätte – daraus wäre zu entnehmen gewesen, dass es sich um wenigstens zwei Personen oder um einen Menschen und einen Roboter handelte. Ein einzelner Roboter hätte keine Veranlassung gehabt, Pausen einzulegen, es sei denn, man sorgte bei seiner Programmierung dafür, dass er sich dementsprechend verhielt.
    Die Sache war rätselhaft genug. Kanthall hätte sich wohler gefühlt, wenn die SOL-Geborenen den Saboteur endlich geschnappt hätten. Er wusste ja oder glaubte zu wissen, dass weder die Terraner noch Douc Langur oder SENECA hinter diesem unheimlichen Geschehen steckten.
    Was, fragte er sich, würden die SOL-Geborenen sagen, wenn der große Unbekannte sein Tätigkeitsfeld auf die BASIS ausdehnte? Es würde ihm zweifellos eine Genugtuung sein, beispielsweise die gelassene Arroganz eines Gavro Yaal zerbrechen zu sehen.
    Aus einem Impuls heraus wandte sich Kanthall über Interkom an einen Techniker. »Finden noch Transmitter-Transporte zur BASIS und umgekehrt statt?«, fragte er.
    Der Mann setzte zu einer abfälligen Bemerkung an, überlegte es sich dann aber doch anders. Offenbar erkannte er, dass Kanthall zurzeit für Spaß nicht zu haben war und sogar auf die Gefühle SOL-Geborener wenig Rücksicht nehmen würde.
    »Schon seit Stunden gibt es keine Transporte mehr«, antwortete der Techniker.
    Kanthall atmete auf. Dann erst kam ihm zum Bewusstsein, was die Auskunft möglicherweise bedeutete. »Warum nicht?«, erkundigte er sich auffallend freundlich.
    »Der Kontakt besteht nicht mehr.«
    »Ich nehme an, es gab technische Schwierigkeiten?«
    »Ja, so war es«, antwortete der Techniker hastig. »Eine Störung …«
    Kanthall brach die Verbindung ab und rief die BASIS.
    »Natürlich weiß ich davon«, antwortete Payne Hamiller auf Kanthalls Frage. »Deshalb habe ich die Nachricht an euch weiterleiten lassen. Die Empfangsbestätigung liegt hier vor.«
    »Aber nicht von Bull oder mir«, sagte Kanthall grimmig. »Welche Begründung haben die SOL-Geborenen angegeben?«
    »Sie erklärten, dass sie nunmehr imstande wären, aus Rücksicht auf die Wynger auf weitere Transporte zu verzichten. Ich fand das in Ordnung. Wir sollten die Fremden nicht unnötig reizen.«
    »So empfindlich sind sie schon nicht«, mischte Bull sich ein. »Haben Sie wenigstens dafür gesorgt, dass noch ein Hintertürchen für den Notfall offen blieb?«
    Hamillers Reaktion auf die eigenwillige Ausdrucksweise bestand in einem verwirrten Blick.
    »Sie können im Notfall innerhalb weniger Sekunden die SOL verlassen«, versicherte er.
    »Und in der BASIS materialisieren?«, fragte Kanthall spöttisch.
    »Wo sonst?«
    »Wie beruhigend«, murmelte Bull. »Kann mir hier jemand verraten, was das Theater

Weitere Kostenlose Bücher