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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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töten.
    Kolp war froh, wieder im Labor arbeiten zu können. Das lenkte ihn von allen anderen Problemen ab und verhinderte, dass er sich mit ungelösten Fragen beschäftigte. Die großen Ziele durften nicht vernachlässigt werden. Es kam darauf an, die Experimente mit den Biophore-Wesen fortzusetzen und eine Armee aufzubauen, der niemand gewachsen war.
    Die Tarpen sollten einmal die Nachfolge der Malgonen antreten. Sie galten als klüger, kampfkräftiger und zuverlässiger. Vor allem die neue Tarpen-Generation, die ihre Behausungen in den ausladenden Wurzeln der Spitzstämme noch nicht verlassen hatte, trug die Hoffnungen der Ansken.
    Wie eine Vorahnung dessen, was bald geschehen würde, erhob sich ein hallender Ton. Brüden Kolp sank in seinem Sitz zusammen und hörte auf zu atmen. Keiner seiner Artgenossen reagierte anders. Der anskische Wissenschaftler ahnte, dass dieser scheinbar aus dem Nichts erklingende Laut überall zu hören war.
    »Was war das?«, stieß der neben Kolp arbeitende Wascher Nurt hervor. Seine Stimme hatte einen hysterischen Unterton.
    Kolp entsann sich seiner Pflichten, die er als führender Wissenschaftler gegenüber seiner kleinen Gruppe hatte.
    »Wahrscheinlich eine Signaleinrichtung«, sagte er so gelassen wie möglich.
    »Das war kein Geräusch, wie es von technischen Vorrichtungen ausgelöst wird«, widersprach der außen sitzende Hurten Donc. »Es entstand einfach in der Luft.«
    »Nichts entsteht von selbst«, sagte Kolp tadelnd. Immerhin, dachte er erleichtert, war die quälende Stille vorüber.
    »Sie kommen heraus!«, rief jemand.
    Kolp sah auf den Monitoren, dass die Tarpen endlich die Wurzelhöhlen der Spitzbäume verließen. Die aufrecht gehenden Wesen mit ihren zotteligen schwarzen Pelzen wirkten plump. Niemand sah ihnen an, über welche Körperkräfte sie verfügten. Kolp konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf den zentralen Spitzbaum. Dort waren die hoffnungsvollsten Exemplare der neuen Generation untergebracht. Ein riesiger Tarpe, fast doppelt so groß wie der führende Anskenwissenschaftler, war aus der Höhle hervorgetreten und schaute sich um.
    »Er weiß nicht, wo er sich befindet«, stellte Kolp fest. »Zum ersten Mal betritt er diese Umgebung, die für ihn die Welt bedeutet.«
    Nach einer Weile kamen drei weitere Tarpen ins Freie. Sie entdeckten die Fressschüsseln unter den Ausläufern der Wurzeln, hockten sich hin und schlangen gierig die Nahrung in sich hinein.
    »Ihr Verhalten wirkt nicht sonderlich intelligent«, bemerkte Tomer Farp.
    »Sie sind eben erst erwacht«, entgegnete Kolp.
    »Woran denken sie?«, fragte Nurt. »Ihr Leben hat in dem Moment begonnen. Sie wissen nichts über sich und ihre Herkunft. Sie existieren einfach, hineingestoßen in diese Welt.«
    »Ich glaube, dass sie weniger über ihre Herkunft als über die Zukunft nachdenken«, bemerkte Donc. »Sie sind dafür bestimmt, Eroberungsfeldzüge durchzuführen. Darauf ist ihr Leben ausgerichtet.«
    »Vorausgesetzt, das Experiment war ein Erfolg«, schränkte eine Wissenschaftlerin ein. »Wir haben in der Vergangenheit schon zu oft Fehlschläge erlebt.«
    »Die On- und Noon-Quanten sind unberechenbar«, erinnerte Kolp. »Aber diesmal wurden alle Fehlerquellen eliminiert.«
    »Sie wissen nichts von unserer Existenz«, sagte Donc. »Wahrscheinlich halten sie sich für die einzigen Geschöpfe des Universums. Was würden sie tun, wenn sie wüssten, dass wir sie beobachten und manipulieren?«
    »Sie müssen es früher oder später erfahren!«
    »Erst dann, wenn sie von sich aus mehr über die Realität ihrer Umgebung erkannt haben. Zu diesem Zeitpunkt kann die Erkenntnis der Wahrheit nicht mehr schockieren.« Donc deutete mit allen vier Armen auf die Bilder. »Vorerst sind sie hilflos und unwissend.«
    »Wie wir!«, entfuhr es Kolp.
    »Ich verstehe nicht«, bemerkte Donc verwirrt.
    Die Wissenschaftlerin neigte ihren Kopf zur Seite, sodass das Deckenlicht schräg auf ihr Facettenband fiel und dessen Farbe veränderte. Sie gab ein schallendes Gelächter von sich.
    »Kolp meint, dass auch unsere Herkunft ungeklärt ist«, sagte sie, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte.
    »Wer weiß«, warf Kolp ein. »Vielleicht sitzen irgendwo andere Intelligenzen und beobachten uns auf ihren Monitoren!«
    »Was für ein Unsinn!«, empörte sich Nurt. »Wie kannst du überhaupt so etwas sagen?«
    »Das ist Philosophie!«, erklärte die Wissenschaftlerin spöttisch. »Unser Freund Kolp wälzt viele philosophische Gedanken in

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