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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verstand offenbar die Welt nicht mehr. »Warum lasst ihr sie laufen? Was soll Sternfeuer noch alles anstellen?«
    »Sie wusste von alldem nichts und hat auch jetzt keine Ahnung, was überhaupt passiert ist«, erklärte Irmina Kotschistowa beschwichtigend. »Es ging um ihren Großvater … Sie hält ihn nun für tot, und damit hat ihr Unterbewusstsein keinen Anlass mehr, gegen die Pläne der SOL-Geborenen zu rebellieren.«
    »Sie wird über alles hinwegkommen«, fügte Gucky hinzu. »Wir haben es so hingestellt, dass sie niemanden für den Tod des alten Herrn verantwortlich machen kann. Ich wollte, wir hätten ihr diesen Schock ersparen können, aber … Nun ja, es ging beim besten Willen nicht anders.«
    »Lebt der Großvater noch?«
    »Er ist tatsächlich tot«, sagte Hamiller und sah Kanthall dabei an. »Der Kampf gegen Dargist forderte kaum Opfer, aber ausgerechnet Sher Gunryn war dabei. Gucky bestand darauf, dass wir die Daten änderten. Er fürchtete, Sternfeuers Unterbewusstsein könnte sonst die BASIS samt Insassen zum Sündenbock stempeln.«
    Kanthall und Bull verzichteten auf jeden Kommentar. Sie wollten erst genauere Informationen. Mit einiger Mühe konnten Irmina und der Mausbiber beide davon überzeugen, dass von Sternfeuer wirklich keine Gefahr mehr drohte. Sie würde so schnell nicht mit dem nächsten Mutanten in Kontakt kommen, und wenn, dann erschien es als äußerst fraglich, ob die Folgen noch einmal so unangenehm ausfallen mussten. Sternfeuers Trauma war beseitigt, und die Bindung zu ihrem Bruder schien stark genug, um alles andere aufzuwiegen.
    »Was mich daran ärgert, ist die Tatsache, dass die SOL-Geborenen nach wie vor uns der Sabotage verdächtigen«, sagte Bull letztlich. »Wir sollten sie eines Besseren belehren.«
    »Damit sie dann über Sternfeuer herfallen?«, fragte Gucky herausfordernd.
    »Sie werden die Kleine nicht gleich umbringen«, brummte Bull.
    »Aber sie untersuchen, und das gründlich. Erstens fürchte ich, dass dabei Unangenehmes zum Vorschein käme, und zweitens: Sternfeuer wird es schwer genug haben. Lass sie in Ruhe!« Der Mausbiber sah den Aktivatorträger an. »Bitte!«, fügte er hinzu.

18.
    Das Tosen der Waffen war verstummt, das Prasseln der Flammen erstorben, und die Münder, aus denen Schreie der Wut und Furcht erklungen waren, hatten sich geschlossen. Stille war eingekehrt.
    In diesem gigantischen stählernen Umfeld schien sich nichts mehr zu regen. Aber nicht die Stille des Friedens herrschte, keineswegs jene beschauliche Ruhe, die Freundlichkeit und Wohlbehagen verbreitete, sondern eine Stille, wie sie an heißen Sommertagen vor dem Ausbruch eines Gewitters bestimmend war. Eine Stille der Ungewissheit und Furcht, unter der sich alle Lebewesen duckten und bebend auf das hereinbrechende Unheil warteten.
    Brüden Kolp saß vor den Monitoren des Labors und beobachtete Tarpen-Land, eine riesige Halle, die sich hinter dem Labor erstreckte. Der Anske war nicht allein. An den Kontrollen hielten sieben Wissenschaftler Wache, um zu verfolgen, wie sich die neue Tarpen-Generation verhalten würde. Die Tarpen, Biophore-Züchtungen, die erst kürzlich mit Noon-Quanten behandelt worden waren. Die Experimente hatten unter dem Kampf gegen die Söldner des LARD gelitten. Doch dieser Krieg war nun vorbei, die Spezialisten konnten ihre Arbeit in den Labors fortsetzen.
    Das hieß, zu Ende war die Auseinandersetzung nicht, korrigierte sich Kolp. Die Kämpfer des LARD hielten sich weiterhin nahe der Hauptzentrale auf und schienen nur auf eine Gelegenheit zu warten, eindringen zu können. Doch so weit, dass sie ihren Gegnern dies gestatteten, ging die neue Haltung der Ansken nicht.
    Kolp verstand noch immer nicht richtig, was eigentlich geschehen war. Jene Stimme aus weiter Ferne, die oft schon unterschwellig zu spüren gewesen war, hatte jäh an Intensität gewonnen und befohlen, die Soldaten des LARD zu schonen. Dieser Befehl hatte den zweiarmigen Fremden zweifellos das Leben gerettet, denn sie waren von den Ansken eingekreist gewesen. Malgonische Kampftrupps hatten bereitgestanden, die Niederlage der Söldner zu besiegeln.
    Dann war dieser seltsame Befehl erklungen – gleich einem mächtigen Ruf aus ferner Vergangenheit. Körter Bell, der Außerordentliche Kräftebeharrer und Mechanist, hatte angeordnet, den Fremden kein Leid zuzufügen, und er hatte im Einklang aller vierhundert Ansken gesprochen. Natürlich galten die Zweiarmigen weiterhin als Feinde, aber niemand durfte sie

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