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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rettungstorpedo gesperrt haben, von denen sich ein Dutzend in den Ausstoßröhren der BUTTERFLY befand. Es handelte sich um eine Sonderanfertigung, die es auf anderen Schiffen noch nicht gab. Eine Techno-Praktikerin hatte sie nach meinen Anregungen konstruiert.
    Einem Multimutanten wie Rorvic konnte es auch nicht schwergefallen sein, Max zu täuschen und ihm einzureden, für mich stünde ein Sondereinsatz bevor.
    »Max!«, rief ich.
    Keine Antwort. Wahrscheinlich hatte Rorvic der Positronik erzählt, wegen der Entdeckungsgefahr dürfe kein Funkverkehr zwischen uns stattfinden.
    Meine Resignation hielt nicht lange an. Ich aktivierte das Orientierungssystem des Torpedos. Um meinen Kopf herum bauten sich Kontrollfelder auf. Eine sinnreiche Schaltung sorgte dafür, dass die Umgebung des Torpedos im Umkreis von drei Millionen Kilometern detailliert und im Umkreis von drei bis vierhundert Millionen Kilometern grob überschaubar mithilfe von Symbolen dargestellt wurde.
    Ich erkannte, dass ich mich in einem Sonnensystem befand. Die Größe der Einzelsonne wurde mit 87 Prozent von Sol, die Farbe als goldgelb mit positivem Farbenexzess angegeben, das bedeutete, dass sie röter übertönt war als ein Stern des gleichen Farbenindex ohne oder mit negativem Farbenexzess.
    Zwei Planeten umkreisten die Sonne. Der innere sollte laut Breitbandindex überwiegend lebensfeindlich, der andere überwiegend lebensfreundlich, wenn auch mit einigen Handicaps für Erd- und Marsgeborene sein.
    Der Grund für diese Handicaps war mir klar, als ich die Ortungsergebnisse näher betrachtete. Der Planet war von einem dreifach gestaffelten Trümmerring umgeben, dessen Gesamtmasse das Doppelte der Masse des Erdmonds betrug und demzufolge Gezeitenwirkungen hervorrief, die krasse Auswirkungen auf die Kruste des Planeten und auf seine Ozeane hatten.
    Genau dorthin schien mich Rorvic schicken zu wollen, denn die Bahndaten des zweiten Planeten und meine Kursdaten zeigten, dass wir in drei Tagen ein Rendezvous haben würden – ich und dieser störrische Planet. Bestimmt war er die Heimat der halb intelligenten Insektenrasse, die Gavro Yaal und seine Mitverschwörer als Ziel hatten.
    Eine schöne Bescherung.
    Selbstverständlich blieben meine Versuche vergebens, Kurs und Geschwindigkeit des Rettungstorpedos zu beeinflussen. Der heimtückische albinotische Mutant hatte die Steuerung programmiert und mit einem Schlüsselwort blockiert.
    »Fünfhundertsiebzig Millionen Tonnen Masse!«, rief Gavro Yaal aus. »Und der Durchmesser ist erneut geschrumpft?«
    »Auf zweiunddreißig Kilometer«, antwortete Heela Coosen-Lengten. »Dabei scheint die Dichte in der äußeren Kruste nicht größer als die von Bimsstein zu sein. Erst der zehn Kilometer durchmessende Kern ist ungeheuer dicht und entsprechend massereich.«
    »Einen Augenblick, Heela!«, wandte Yaal ein. »Du sagtest, die Dichte in der äußeren Schicht scheint nicht größer als die von Bimsstein zu sein. Lässt sich das nicht genau ermitteln?«
    »Der Wert schwankt«, erwiderte die Ortungstechnikerin. »Das trifft auch auf das Atomgewicht zu. Noch schlimmer ist es mit dem Kern. Bei ihm schwankt das Atomgewicht zwischen zweihundertacht und fünfhundertdreizehn.«
    Yaal lachte unsicher.
    »Das ist unmöglich, Heela! Erstens dürfen wir nicht davon ausgehen, dass Schale und Kern des Asteroiden jeweils nur aus einem einzigen Element bestehen – und zweitens gibt es kein Element ohne definierbares Atomgewicht.«
    »Du hast vorhin schon einmal behauptet, dass es etwas nicht gäbe, Gavro«, erklärte die Frau ernst. »Aber inzwischen hat sich das als Tatsache herausgestellt.«
    »Ich weiß – und ich weiß auch, dass wir Menschen vieles noch nicht wissen.«
    »Da ist etwas!«, sagte Coosen-Lengten scharf. »Auf dem großen Brocken hat sich etwas bewegt.«
    »Ein Raumfahrzeug?« Yaal sah, dass Cimmon die Zielerfassung aktivierte, und akzeptierte das schweigend. Die Vorsichtsmaßnahme war durchaus angebracht.
    Er ließ sich die Daten nicht übertragen, sondern ging selbst in die Ortungszentrale.
    Coosen-Lengten deutete auf eine Ausschnittswiedergabe des unebenen und porösen Asteroiden. Etwas, das wie ein fünfarmiger terranischer Seestern aussah, lag dort. Seine Oberfläche war so grau wie der Felsbrocken, doch im Unterschied dazu reflektierte er auftreffendes Licht so glitzernd wie ein kristalliner Körper.
    »Rings um das Ding sind immer noch dünne Staubschleier zu sehen«, sagte die Ortungstechnikerin.

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