Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
gehabt, vorher über alle Folgen nachzudenken.
    Seine nächste Überlegung galt den fünfzig Menschen. Erleichtert stellte er fest, dass sie nach dem Zusammenbruch des negativen Schwerkraftfelds mithilfe ihrer raumtüchtigen Monturen wieder auf Charlemagne gelandet waren. Der Verlust der Raumboote war unerheblich.
    Keineswegs unerheblich dagegen war Rorvics Feststellung, dass Charlemagne an Geschwindigkeit verloren hatte und demzufolge die Umlaufbahn verließ. Entsetzt rechnete sich der Halbcyno aus, dass der Asteroid in einem halben Standardtag den inneren Trümmerring durchpflügen würde und zwei Tage später in die Atmosphäre des Planeten eintreten musste. Etwa sechs Stunden danach würde seine ungeheure Masse irgendwo auf dem Planeten aufschlagen, einen riesigen Krater in die feste Kruste stanzen und eine umfassende Katastrophe mit Vulkanausbrüchen, Beben und Überschwemmungen verursachen.
    Außerdem würde Charlemagne die fünfzig Menschen mit in den Untergang reißen, die sich auf ihm noch in Sicherheit wähnten.
    Rorvic versuchte, den Asteroiden psionisch zu beschleunigen und auf eine höhere Kreisbahn zu befördern. Er schaffte es nicht, hatte irgendwie das Empfinden, dass psionisch ›die Luft heraus‹ war.
    Der Halbcyno kannte dieses deprimierende Gefühl nur zu gut. Er wusste, dass es sich verschlimmern würde, bis er entweder wieder Kontakt mit a Hainu aufgenommen hatte oder sich in einer Daseinsform verlor, die irgendwann in der aus dem Dunkel kommenden Reihe seiner Ahnen Realität gewesen war.
    Allerdings konnte er den Marsianer ohne seine psionischen Kräfte nicht aufspüren – und auf Funksignale kam keine Antwort.
    Rorvics Depressionen vertieften sich. Er gestand sich ein, dass Tatcher durchaus tot sein konnte – und dann trug er allein die Schuld daran. Er hatte den Kurs des Rettungstorpedos auf die Kreisbahn um den Asteroiden programmiert.
    Im schlimmsten Fall lagen a Hainus Überreste inzwischen unter sandkorngroßen Trümmern …
    »Stehen Sie auf, Mister Rorvic!« Zwischen Zorn und Furcht schwankend, stand Gavro Yaal in der Schottöffnung der Zelle, deren Energieschirm abgeschaltet war.
    Der Tibeter erhob sich von dem Pneumobett. Er sah verwahrlost aus, obwohl er keine zehn Stunden eingesperrt gewesen war. Unter seinen Augen lagen tiefe dunkle Schatten.
    »Ich bin Quebeq!« Seine Stimme war die eines gebrochenen Mannes. »Bitte, Gavro, glaube mir! Ich gebe zu, dass ich dich hintergangen habe, als ich Rorvics Entführung organisierte, aber ich wollte nur helfen – und nun bin ich in meiner eigenen Falle gefangen.«
    »Sie sind nicht Quebeq Gaidenbal, Rorvic. Ich verstehe nur nicht, warum Sie versuchen, mich zu täuschen. Wir SOL-Geborenen haben Sie entführt, aber nicht wir, sondern Rhodan braucht Ihre Hilfe.
    Die MONTRON befindet sich im Orbit um den Planeten eines Insektenvolks, das über eine Gemeinschaftsintelligenz verfügt. Rhodans Funkspruch deutet mit großer Wahrscheinlichkeit daraufhin, dass Angehörige dieses Volks ihn in der PAN-THAU-RA gefangen halten. Wir Solaner wollen mit der Insektenkönigin Kontakt aufnehmen und Rhodans Freilassung erreichen.«
    Der gequälte Ausdruck im Gesicht des Gefangenen wich ehrlichem Interesse.
    »Ich fürchte, dir unterläuft ein Denkfehler, Gavro. Wenn dieses Volk tatsächlich nur kollektiv-intelligent ist, können nicht einige wenige Angehörige, noch dazu Lichtjahre weit von ihren Artgenossen getrennt, selbstständige Aktionen durchführen, die individuelle Intelligenz voraussetzen.«
    »Daran habe ich nicht gedacht.« Yaal wirkte in dem Moment sichtlich zerknirscht. »Dann haben wir uns einen schlechten Dienst erwiesen und …«
    »Das ist nicht gesagt«, unterbrach ihn der Gefangene. »Du sagtest, das Volk wird von einer Königin koordiniert? Demnach müssen die Einzelwesen beeinflussbar sein. Wenn sich in der PAN-THAU-RA ebenfalls jemand befindet, der die dortigen Insekten beeinflusst, können sie auch dort in einer Kollektivintelligenz handeln.«
    Lange musterte Yaal sein Gegenüber. »Du musst doch Quebeq sein«, stellte er endlich fest. »Niemand sonst drückt sich so pedantisch aus.«
    »Ich weiß, dass ich einiges kaputt gemacht habe«, erklärte Gaidenbal. »Aber es ist nun einmal geschehen …«
    »Verschieben wir die Aussprache darüber, bis unsere Mission erfüllt oder gescheitert ist. So lange, denke ich, sollten wir unsere Kräfte gemeinsam einsetzen.«
    »Ich werde alles tun, um wenigstens einen Teil des Schadens

Weitere Kostenlose Bücher