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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hyperraum und Quostoht sein Schicksal entscheiden würde. Er grübelte darüber nach, wie er die Ansken überlisten konnte, doch die drei auf ihn gerichteten Waffen machten jeden Fluchtversuch zum aussichtslosen Unterfangen. Trotzdem war er entschlossen, die Ansken keinesfalls über die Grenze zu führen.
    Obwohl sie schnell vorankamen, ereigneten sich immer wieder unvorhergesehene Zwischenfälle mit Biophore-Wesen. Laire, der seit dem Überfall der Ansken kaum mehr an die Beobachtungsgeräte in der Zentrale herangekommen war, wunderte sich, wie üppig das biophorische Leben an Bord gedieh. Hauptsächlich handelte es sich um Pflanzen, die, von wenigen Ausnahmen abgesehen, mehr oder weniger harmlos waren. Es gab jedoch auch monströse Geschöpfe, die das Kommandounternehmen angriffen. Die meisten dieser Attacken endeten mit blutigen Niederlagen für die Angreifer. Die Ansken ließen keine Gelegenheit verstreichen, zu demonstrieren, dass sie die eigentliche Macht an Bord des Sporenschiffs waren.
    »Sobald wir Quostoht erobert haben, werden wir mit eigenen Experimenten beginnen«, kündigte Scul während einer Rast an. »Wir wissen genügend über die Quanten, um damit Wesen zu züchten, die uns treu ergeben sind. Sie werden für uns kämpfen.«
    Laire, wenige Handbreit von der nächsten Waffenmündung entfernt, schwieg zu diesen Plänen. Er hatte längst erkannt, dass Scul nur redete, um seiner Geltungssucht Genüge zu tun. Allerdings hatten die Angebereien des Anskenführers einen durchaus realistischen Hintergrund.
    »Die große Zeit der Ansken steht erst bevor«, prophezeite Scul. »Eigentlich schade, dass wir dich zerstören müssen, Laire.«
    »Mein Ende hat keinerlei Bedeutung«, erwiderte der Roboter ruhig. Scul klatschte sich vor Vergnügen auf die gepanzerten Schenkel.
    Wahrscheinlich würde die Gesellschaft der Wynger auch nach Laires Verschwinden noch eine Zeit lang in der bisherigen Form weiterexistieren, doch allmählich würden sich dann Zweifel an der Existenz des Alles-Rads ausbreiten, und das musste zu einer schweren Krise führen. Das Vakuum, das das Ende des Alles-Rad-Mythos hinterlassen würde, konnte für die Wynger zur Katastrophe werden.
    Scul gesellte sich zu Laire, um ihm erneut Fragen zu stellen.
    »Warum befinden sich keine Bürger aus Quostoht in diesem Teil des Schiffes?«
    »Sie können hier nicht leben«, antwortete der Roboter wahrheitsgemäß. Er ahnte, dass der Anske ihm das nicht glauben würde, und fügte schnell hinzu: »Der mentale Druck der Quanten ist für die Quostohter gefährlich. Sie sterben, sobald sie einige Zeit auf dieser Seite der Grenze leben.«
    »Wie erklärst du dir unsere Immunität?«
    »Ihr seid die Nachkommen von Wesen, die mit Quanten behandelt wurden.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich bin ein Roboter«, sagte Laire. Bewusst verschwieg er, dass er jedes Mal, wenn er von Quostoht aus in den Hyperraumbereich der PAN-THAU-RA kam, Orientierungsschwierigkeiten hatte, die sich jeweils erst nach einer gewissen Anpassungszeit legten.
    »Warum schließt du dich nicht den Ansken an?« Das war eine rhetorische Frage, nur gestellt, um Laire aus der Reserve zu locken und zu quälen.
    »Wie stellst du dir das vor?«, wollte Laire wissen.
    Scul lachte. »Du könntest unser treuer Diener werden!«
    »Ja«, meinte Laire. »Darüber lässt sich reden.«
    Scul war erheitert. Er ging zu seinen Artgenossen, um ihnen von Laires Antwort zu berichten. Natürlich dachte er nicht im Traum daran, den Roboter weiterexistieren zu lassen. Er war klug genug, zu wissen, dass sich die innere Einstellung des Roboters niemals ändern konnte. Laire und die Ansken würden Feinde bleiben, solange beide Parteien existierten. Lediglich eine Änderung im Verhalten der Ansken hätte diesen Zustand verbessern können, aber daran war nicht zu denken.
    Als sie sich dem Grenzgebiet näherten, ließ Scul die Kolonne anhalten. Er ging wieder zu Laire und faltete eine Karte auf. Laire, der überhaupt nicht gewusst hatte, dass eine Karte existierte, wunderte sich, mit welcher Genauigkeit die Ansken den Grenzverlauf eingezeichnet hatten.
    »Was hältst du davon?«, erkundigte sich Scul.
    »Die Karte ist ziemlich genau«, gab Laire widerwillig zu.
    »Genau, aber unvollkommen! Hier sind nur die beiden Hauptdurchgänge eingezeichnet. Sie werden von deinen Robotern und Biophore-Wesen bewacht. Die Gefahr, dass einer deiner Helfer die Übersicht verliert und das Feuer auf uns eröffnen lässt, ist groß – auch

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