Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
war viel Volk versammelt, als der Tolle Vollei mit seinen Kriegern zurückkehrte. Er hielt nach Narney Ausschau, aber das Idol der Freidenker war nirgendwo zu sehen. Stattdessen trat Rudnof auf den Tollen Vollei zu, und sein hämischer Gesichtsausdruck wollte diesem gar nicht behagen.
    »Ich hoffe, du hast die Leute nicht verloren, die ich bei dir vermisse«, sagte der Anführer vorwurfsvoll. »Das wären zu viele Opfer für ein Unternehmen, das nur dem Ehrgeiz eines Heißsporns diente und nichts einbrachte.«
    »Nichts einbrachte?«, protestierte Vollei. »Ist Narney noch nicht eingetroffen?«
    Rudnof sah sich um. Gelächter brandete auf.
    »Was … geht hier vor?«, würgte Vollei zwischen den Lippen hindurch.
    »O du unwissender Fant!«, brüllte Rudnof ihn an. »Wenn du uns Älteren ein wenig mehr zugehört hättest, als dich in den Betten der Frauen zu wälzen, dann wäre dir zu Ohren gekommen, dass seit mehr als einem Dutzend Jahren niemand den Wüstling mehr zu Gesicht bekommen hat. Dass er weit über hundert Jahre alt sein muss und wahrscheinlich längst in einem abgelegenen Winkel verendet ist. Die Späher, die der vermeintliche Narney ausgesandt hat, sind vor dir hier eingetroffen und haben mir von dem Wunder deiner Narretei berichtet. Natürlich sind sie ebenfalls Dummköpfe. Aber dich trifft die größte Schuld, denn du warst ihr Anführer!«
    Vollei wusste nicht, wie ihm geschah.
    »Narney … der Wüstling …«, hauchte er. »Ich bin … Er hat gar nicht den Gastwirt …«
    »Er hat den Gastwirt!«, trommelten Rudnofs dröhnende Worte wie Hammerschläge auf den Unglückseligen ein. »Er hat ihn dank deiner bodenlosen Dummheit. Nicht nur, dass uns der Gastwirt entkommen ist, das Große Gasthaus wird vom Gelächter widerhallen, wenn diese Angelegenheit an den Tag kommt. Alle werden über die Freidenker spotten, und das haben wir dir zu verdanken. Verschwinde aus meinen Augen!«
    Der Tolle Vollei schlich sich davon, begleitet vom höhnischen Gelächter der Umstehenden.
    Der Humpelnde Tantha legte einen Schritt vor, dem Pankha-Skrin nur mit Anstrengung folgen konnte. Stundenlang ging es durch ein Gewirr von Gängen, über Rampen und durch finstere Schächte. Endlich erreichten beide einen Raum, hinter dem der Loower die Gussmauerfläche eines Antigravschachts erblickte.
    »Das Ärgste haben wir hinter uns«, bemerkte der Humpelnde Tantha. »Wenn Vollei uns wirklich auf den Fersen ist, kann er sich womöglich denken, dass wir diesen Weg nehmen. Von hier an aber kann er unsere Geschwindigkeit nicht mehr überbieten. Durch den Schacht bewegt sich alles gleich schnell.«
    Pankha-Skrin trat an die Öffnung heran. Er reckte die Augen nach vorne und blickte in den matt erhellten Schacht hinab, der in die Unendlichkeit zu führen schien.
    »Bist du sicher, dass wir uns auf das künstliche Schwerefeld verlassen können?«, fragte der Loower.
    »Davon verstehe ich nichts«, wehrte der Humpelnde ab. »Ich weiß nur, dass ich diesen Schacht schon hundertmal benützt habe – aufwärts wie abwärts. Nie ist mir dabei etwas zugestoßen.« Er schwang sich in den Schacht.
    Dem Quellmeister blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Das Antigravfeld war ebenso aufgebaut wie das anderer Schächte in Murcons Burg: Es bestand aus zwei Hälften, die eine aufwärts, die andere abwärts gepolt.
    Sie sanken langsam in die Tiefe, kaum schneller als einen Meter in der Sekunde.
    »Wohin führt dieser Weg?«, fragte Pankha-Skrin nach etlichen Minuten.
    »In den Vorhof der Hölle«, antwortete Tantha ernst.
    »Das klingt beängstigend. Wo liegt dieser Ort, und warum wird er so genannt?«
    »Er liegt weit in der Tiefe. Noch unterhalb des Landes der Blinden. Dort gibt es Tore, von denen die Sage behauptet, dass hinter ihnen der Weg zur Hölle beginnt. Ich weiß nicht, was es damit auf sich hat. Anscheinend gibt es eine Menge Leute, die unbedingt die Hölle zu Gesicht bekommen wollen. Vor den Toren türmen sich ihre Gebeine.«
    »Glaubst du, dass es in den Tiefen der Burg wirklich eine Hölle gibt?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich bin fest überzeugt, dass im Innern der Burg unheimliche Kräfte walten. Ob sie wirklich von den Geistern der Vergangenheit ausgehen, wie die Überlieferung behauptet, dessen bin ich mir nicht sicher.«
    »Ich bin einem Geist begegnet«, sagte Pankha-Skrin. »Er hatte Serena, die Favoritin des Herrschers Zullmaust, zu sich gerufen. Serena glaubt, es müsse Arqualovs Geist gewesen sein. Zullmaust wollte

Weitere Kostenlose Bücher