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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unterbrochen.
    Der Ruf erging!
    Murcon kehrte zu seiner Burg zurück.
    »Ich muss dich für geraume Zeit verlassen«, eröffnete er dem Freibeuter.
    Arqualov ruhte in einem schwebenden Stuhl. Er sah wesentlich besser aus, seit Murcon ihn zum letzten Mal gesehen hatte. »Ich hatte mich auf deine Gesellschaft gefreut, sobald du von deinen Geschäften zurückkehrst«, stellte er zögernd fest.
    »Der Ruf ist ergangen«, erwiderte Murcon. »Ich muss ihm folgen – und es wird Zeit in Anspruch nehmen.«
    »Was ist der Ruf?«
    Murcon machte eine ablehnende Geste. »Eine Erklärung würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Dir steht die Burg zur Verfügung, während ich abwesend bin.«
    Arqualov verzog das Gesicht. »Es ist einsam hier. Hast du nie Gäste in deinem Haus?«
    »Es ist kein Haus, sondern eine Burg«, antwortete Murcon scharf.
    »Also eine Burg«, lenkte Arqualov ein. »Eine einsame Burg. Wirst du Zeit haben, dich umzusehen, während du unterwegs bist?«
    »Beschränkt. Warum?«
    »Vielleicht kannst du dich nach Irritt umhören.«
    »Wer ist Irritt?«
    Arqualovs Gesicht nahm einen Ausdruck an, den Murcon nicht anders als verzückt nennen konnte. »Der Traum meines Lebens«, antwortete der Freibeuter. »Mein Sehnen, mein Hoffen.«
    »Wo finde ich sie?«
    »Nenne ihren Namen – und wenn du dich im richtigen Teil des Universums befindest, wird dir jeder sagen können, wo sie zuletzt zugeschlagen hat. Sie ist eine Freibeuterin wie ich, und wo sie tätig ist, wird ihr Name nur flüsternd ausgesprochen.«
    »Versprechen kann ich nichts«, sagte Murcon. »Was soll ich mit Irritt tun, wenn ich sie finde?«
    »Bring sie zu mir!«, bat Arqualov, und seine Augen flackerten wie im Fieber.
    Tanthas Verwandlungskunst hatte Pankha-Skrins Wissbegierde erregt.
    »Ich kann wirklich nicht viel darüber sagen«, antwortete der Humpelnde auf die Frage des Quellmeisters. »So weit ich zurückdenken kann, verfüge ich über die Fähigkeit, mich den Umständen blitzschnell anzupassen und unauffällig zu wirken. Es bedarf dazu keiner Anstrengung.«
    »Du weißt inzwischen, dass deine Fähigkeit einmalig ist?«
    »Ich weiß, dass andere nicht tun können, was für mich selbstverständlich ist.«
    »Es ist viel mehr als eine Anpassung«, fuhr Pankha-Skrin fort. »Ich habe dich in Narneys Rolle nicht erkannt. Du beherrschst eine perfekte Mimikry.«
    Das Übersetzergerät gab einen hellen Summton von sich: Die Sprache der Zaphooren kannte kein Äquivalent für ›Mimikry‹. Tantha sah den Quellmeister fragend an.
    »Ich werde es dir bei Gelegenheit erklären«, bot Pankha-Skrin an. »Wir sollten uns jetzt besser auf den Weg machen, meinst du nicht? Wohin geht es von hier aus?«
    Der Humpelnde Tantha seufzte. »Uns bleibt nichts anderes übrig, als einen Umweg einzuschlagen. Wir müssen zurück und einen der Seitengänge benützen, an denen wir vorbeigekommen sind.«
    »Glaubst du, dass wir vor den Freidenkern sicher sind?«
    Der Humpelnde antwortete nicht sofort.
    Sie waren schon ein gutes Stück weit in den finsteren Gang eingedrungen, der zu der Abzweigung führte, als Tantha schließlich sagte: »Ganz allgemein wegen der Freidenker würde ich meinen, wir seien sicher. Sie sind eine Lotterbande und führen ein Leben, das weder für den Geist noch für den Körper gesund ist.«
    »Weswegen hast du dann Bedenken?«
    »Wegen Vollei«, antwortete Tantha. »Er hat es sich in den Kopf gesetzt, jedem zu zeigen, dass er zu etwas taugt. Erst wollte er sich damit hervortun, dass er mehr Frauen eroberte als je ein anderer vor ihm. Als er merkte, dass er mindestens drei Leben brauchen würde, um Narneys Rekord zu brechen, verlegte er sich auf andere Dinge. Ich sage dir, er ist ehrgeizig. Wenn es ihm gelingt, unsere Spur zu finden, wird er hinter uns her sein.«
    Murcon: die Freibeuter
    Arqualov musste länger warten, als er sich vorgestellt hatte. Murcon folgte nicht nur dem Ruf, er führte danach noch mehrere Unternehmungen aus, und jedes Mal kehrte er zurück, ohne einen weiteren Gast mitzubringen. Inzwischen hatte er sich längst auch angewöhnt, Arqualov zu seinem Quartier zu schicken, wenn er den Besuch eines seiner Brüder erwartete. Als empfände es Murcon als Schmach, dass er einen sterblichen Gast beherbergte.
    Arqualov schloss daraus, dass er Irritt niemals wiedersehen werde, wenn er sich darauf beschränkte, zu warten, dass Murcon sie mitbrächte. Er überlegte, ob er die Burg mit all ihrem technischen Reichtum an sich bringen und

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