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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich verzweifelt, worauf Tharpo wartete. Er fühlte, dass sich hinter dessen Zögern der Schlüssel zur Freiheit verbarg.
    Seine Hände und Füße waren schon nicht mehr so gefühllos. Bursto wartete auf eine Chance, den Farmer zu überwältigen. Er musterte ihn unauffällig, und da sah er den Umriss eines kleinen Paralysators in dessen Jackentasche. Gleichzeitig tastete Tharpo mit der linken Hand nach dieser Waffe.
    »Das hat keinen Sinn!«, sagte Bursto scharf. »Was soll Kali von Ihnen halten, wenn Sie zwei paralysierten Opfern die Kehle durchschneiden – das ist kein würdiges Opfer, oder?«
    Tharpo wirbelte herum, als er eine Bewegung sah, aber Burstos Kommentar hatte ihn vorübergehend abgelenkt. Er reagierte zu spät. Selnas rechte Handkante traf ihn im Genick. Tharpo brach zusammen, der Dolch klirrte auf den Steinboden.
    Bursto richtete sich langsam auf. Er sah zur Tür – niemand kam, um nach Tharpo zu sehen.
    »Entweder sind sie alle weggelaufen, oder Tharpo wollte keine Zeugen bei der Opferung«, sagte Selna leise.
    »Letzteres«, murmelte Bursto. »Er hat sich selbst in die Falle manövriert und hätte uns die Fesseln nicht abnehmen dürfen. Seiner Meinung nach wäre unser Tod nur drüben vor der Statue sinnvoll gewesen – und wir mussten bei Bewusstsein sein.« Schaudernd hob er den Dolch auf und legte ihn neben die Lampe. »Tharpo ist zweifellos verrückt.«
    Selna hatte ein paar Schnüre entdeckt. Bursto half ihr, Tharpo zu fesseln.
    »Was machen wir mit ihm?«, fragte er ratlos.
    »Wir verschwinden hier und benachrichtigen eine Ambulanz … Tharpo gehört in die Hände von Ärzten – die Polizei könnte ihm nicht helfen.«
    Sie schlichen in die Stupa. Durch die offene Tür drangen ferne Stimmen herein. Selna stolperte in der Finsternis. Bursto hielt sie fest. »Still!«, zischte er. »Da ist etwas!«
    Vor der Tür raschelte es in den Bohnenstauden. Augenblicke später schob sich eine schmale, dunkle Gestalt ins Innere der Stupa. Bursto sah für einen Augenblick ein metallisches Glänzen. Er zog Selna neben sich auf den Boden herab, und sie lauerten mit angehaltenem Atem nahe der Wand auf den Schatten, der mit unsicheren Schritten näher kam. Gegen die hellere Tür erschien ihnen die Gestalt größer, als sie in Wirklichkeit war.
    Der oder die Fremde ging an ihnen vorbei, ohne etwas zu merken. Die Tür zu der Kammer wurde aufgestoßen, und im herausfallenden Licht erkannten sie endlich Tharpos ältere Tochter. Desina stieß einen erschrockenen Laut aus, als sie ihren Vater gefesselt am Boden liegen sah.
    Bursto trat blitzschnell hinter sie und hielt sie fest. Selna durchsuchte das Mädchen, aber Desina hatte keine Waffen bei sich.
    »Was soll das?«, fragte Desina ärgerlich. »Ich komme, um Ihnen zu helfen, aber Sie …«
    »Wir haben schlechte Erfahrungen gemacht«, wurde sie von Bursto unterbrochen. »Wollten Sie uns wirklich helfen? Ohne Waffe?«
    Desina zuckte mit den Schultern.
    »Wo sind die anderen?«, fragte Selna.
    »Beim Haus. Mein Vater hat ihnen die Rückkehr des fremden Raumschiffs versprochen. Sie sollten nur still warten, sagte er, während er in der Stupa mit Kali sprechen wolle. Noch vor Mitternacht werde das Schiff kommen und Dalanja zurückbringen.«
    »Können Sie uns einen Weg zeigen, auf dem wir ungesehen zu unserem Gleiter gelangen?«
    »Kommen Sie.«
    Bursto und Selna folgten Desina nach draußen. Das Mädchen führte sie in weitem Bogen durch die Felder.
    Sie hatten kaum die halbe Strecke zurückgelegt, da blieb der Reporter jäh stehen. Selna prallte gegen seinen Rücken, und Desina sah sich verwundert um.
    Bursto starrte in den dunklen Himmel hinauf. Er erinnerte sich daran, wie es gewesen war, als er zum ersten Mal diese merkwürdigen Flugkörper gesehen hatte. Auch zu dem Zeitpunkt war eine unerklärliche Angst in ihm aufgestiegen. Er sah die Sterne und hielt Ausschau nach einem, der sich bewegte oder die Farbe änderte. Aber er fand nichts.
    »Was ist das für ein Geräusch?«, fragte Selna.
    Ein dünnes Sirren hing in der Luft. Es schwoll an. Alle drei hörten es und hasteten von Panik erfüllt davon. Bursto glaubte zu spüren, wie sich etwas auf ihn herabsenkte, wie die Luft zusammengepresst wurde, bis er kaum noch atmen konnte. Tränen schossen ihm in die Augen und er stolperte halb blind zwischen den hohen Pflanzen dahin. Seine Flucht fand ein jähes Ende, als er auf dem feuchten Boden ausglitt und stürzte.
    Er konnte sich nicht erheben, obwohl er sich

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